Verheerende Waldbrände in Chile

Liebe Freundinnen und Freunde von „Niños de la Tierra“ in Luxembourg, 


vor ein paar Minuten erreichte mich ein Telefonanruf von Michaela Weyand aus Achupallas (Viña del Mar), wo seit gestern ein verheerender Großbrand Hunderte von Häusern und Hütten vernichtet hat und die Bewohner in Todesangst vor dem Feuer fliehen mussten. Von der Katastrophe sind nach Angaben der chilenischen Behörden insgesamt 119 Quadratkilometer Waldgebiet und besiedelte Flächen der V. Region, vor allem nördlich und östlich von Valparaíso, betroffen.

Michaela schildert, dass es Eduardo und ihr gelungen sei, mit der gesamten Familien praktisch in letzter Minute dem Einschluss durch die Flammen zu entkommen. Das chilenische Fernsehen (TVN) berichtet von 15 Menschen, die allein in Achupallas durch das Feuer ums Leben kamen. Diese Zahl ist jedoch nur vorläufig. Was leider bereits feststeht, ist, dass Achupallas und viele umliegende ebenfalls dichtbesiedelte Armenviertel großflächig verwüstet wurden.

Die Feuerwehr und auch das Militär, das von der Regierung mobilisiert wurde, sind angesichts der Dimension des Feuers offenbar komplett überfordert. Ein Einsatz von Löschflugzeugen hat, so Michaela, bislang nicht stattgefunden.

Jetzt die gute Nachricht inmitten dieses Infernos: Wie durch ein Wunder wurde das Gebäude der „Escuela Popular de Artes“ (EPA) von den Flammen verschont. Es soll jetzt als Verteilzentrale für Hilfsgüter für die obdachlos gewordenen Menschen aus der Nachbarschaft dienen. Das EPA-Team ist nach den Worten von Michaela bereits dabei, entsprechende lokale Unterstützung durch Firmen und öffentliche Institutionen zu organisieren.

Weil es ihr in dieser Situation verständlicherweise nicht möglich ist, alle von Euch / Sie alle, einzeln zu informieren, bat sie mich, diese Rundmail zu verfassen. Das EPA-Team bittet um Spenden und Hilfe, um den betroffenen Familien der Kinder und Jugendlichen aus der Schule – aber natürlich auch den Nachbarn, die durch das Feuer obdachlos wurden und alles verloren haben, beistehen zu können.

https://elpais.com/chile/2024-02-04/al-menos-51-muertos-3000-casas-quemadas-y-sospechas-de-intencionalidad-el-brutal-incendio-que-azota-a-chile.html?autoplay=1

So viel auf die Schnelle.

Vielen Dank – und viele Grüße

Jürgen Schübelin

Wenn Sie den betroffenen Familien von Schülern der Escuela Popular de Artes beim Wiederaufbau ihrer Wohnungen finanziell unter die Arme greifen wollen, können Sie dies mit einer Spende an Niños de la Tierra CCPL IBAN LU75 1111 0897 7348 0000 unter dem Stichwort „Brandkatastrophe Achupallas“ machen.

Vielen Dank!




 

I am waiting for the happiness

Es ist Dezember und der Winter bringt die Kälte, aber nicht nur der Winter … Krisen und Kriege torpedieren unsere Offenherzigkeit, unsere Gastfreundschaft und unsere Solidarität. In verschiedensten Formen und Ausprägungen ziehen wir uns egoistisch auf uns zurück, schließen Augen und Ohren, verlieren das Vertrauen in die Zukunft, sehen den Mitmenschen als Feind, delegieren die Lösung aller Probleme an die Regierung und hoffen darauf, dass uns unser Reichtum erhalten bleibt und darauf, dass der nächste Sommer kommt, sowieso.

Allerdings wird es schwieriger wegzusehen!

Kriege finden mittlerweile vor unserer Haustür statt und die Zahl der Flüchtlinge steigt. Hinzu kommt, dass der Umgang mit Flüchtlingen zusehends inhumaner wird.

Anne Speltz, allerdings, hat hingeschaut. Respekt!! Sie hat ihr Freiwilligenjahr von August 2015 bis Juli 2016 bei der Fundación Cristo Vive Bolivia im Projekt „Centro Infantil & Apoyo Escolar“ in Chokaya/Cochabamba geleistet. Heute ist sie Fotografin. Als künstlerischen Auftakt für ein breiteres Publikum wartete sie mit der Fotoausstellung „I am waiting for the happiness“ im CAPE Ettelbrück (28/9/23-17/10/23) auf. Anhand von Portraits und Momentaufnahmen erzählt sie die Geschichte von Menschen auf der Flucht außerhalb der offiziellen Lager oder nach der Auflösung der Camps, wie der sogenannte „Dschungel von Calais“. Auch in Griechenland und Bosnien dokumentiert sie – zum Teil abstrakt – die Lebensumstände der Gestrandeten. Einer der Portraitierten sagt: „Mein Traum ist es, wie ein Mensch zu leben.“ Diese Aussage steht für alle die arm und ausgeschlossen sind, d.h. die Hälfte der Menschheit (Club of Rome) …

  • Soziale Ungleichheit ist ein unterbelichtetes Thema.                                          Die Armutsrisikorate (fast 20% in Luxemburg) mag noch bekannt sein, aber über unmäßigen Reichtum wird noch weniger gesprochen. In Luxemburg leben 46.200 Millionäre (2022, Capgemini-Studie) und 2014 wurden 17 Milliardäre gezählt (Tageblatt), darunter unser Großherzog (https://www.virgule.lu/luxembourg/le-grand-duc-henri-a-la-tete-de-3-55-milliards-d-euros/337527.html#). Ihr Gesamtvermögen beläuft sich auf 61 Milliarden Dollar (47 Milliarden Euro). Jeder fünfzehnte Einwohner in Luxemburg ist Millionär, was einem Zuwachs von 7,9 Prozent im Jahre 2022 entspricht. Die Vermögen stiegen dabei um 8,8 Prozent auf 137,6 Milliarden US-Dollar an, wie Paperjam (https://paperjam.lu/article/46-200-millionnaires-au-luxemb) Durchschnittlich verfügen Luxemburger Millionäre damit über ein Vermögen von 2,98 Millionen Dollar. Sagen wir, um die Rechnung einfach zu machen, dass wir hier über rund 150 Milliarden Euro reden. Stellen Sie sich vor diese reichen Leute würden nur 1% ihres Vermögens spenden, … 1,5 Milliarden Euro!! Zum Vergleich: Mit 1% des Bruttonationaleinkommens (rund 400 Millionen €) für die Entwicklungshilfe gehört Luxemburg zu den fünf entwickelten Volkswirtschaften mit den größten Anstrengungen in diesem Bereich. Es geht hier nicht darum, die Superreichen zur Kasse zu bitten. Vielmehr muss das System in Frage gestellt werden, welches extremen Reichtum zulässt und gleichzeitig vielen Menschen Grund- und Menschenrechte abspricht. An die Stelle von sozialer Ungleichheit muss soziale Gerechtigkeit treten.
  • Die Symptome des Klimawandels werden spürbar.                                        Der EU-Klimawandeldienst Copernicus bezeichnet 2023 als wärmstes Jahr seit 125 000 Jahren … Direkte Folgen sind z.B.: zunehmend stärkere Wirbelstürme, Überschwemmungen, Verbreitung gefährlicher Krankheitserreger, Dürren und Waldbrände, Anstieg des Meeresspiegels und Zerstörung der Artenvielfalt. Heute schon herrschen in mehreren Ländern wegen der Erderwärmung extreme Ernährungsunsicherheit und Süßwasserknappheit, die Menschen zur Flucht zwingen. So trägt auch der Klimawandel, neben Armut und Krieg, zu den aktuellen Flüchtlingsströmen bei. Diffuse Hoffnungen setzen wir in technische Lösungen … Wir investieren in künstliche Intelligenz, aber was tun wir gegen die natürliche Dummheit? – Doch seien wir nicht so streng. Langsame Veränderungen sind schwer zu erkennen. Sie kennen die Geschichte des Frosches der im langsam sich aufwärmenden Wasser sitzen bleibt und schlussendlich nicht mehr herauskommt. Beim Sprung in heißes Wasser hätte er sofort das Weite gesucht … Eigentlich müsste der Mensch doch klüger sein, oder? Exponentielle Entwicklungen wie z.B. der Kollaps des Golfstroms (https://www.nature.com/articles/s41467-023-39810-w) sind aber leider kontraintuitiv. Die Annäherung an den Kipppunkt ist zum Schluss sehr schnell und dann ist es zu spät.

 

Was tun? Was kann ich schon machen?

 

Ich denke, anschließend an die vorhergehenden Abschnitte, wäre ein erster Schritt nicht mehr wegzusehen und wie Stephane Hessel schon 2010 meinte: „Empört euch!“ Wenn wir in Gleichgültigkeit, Resignation und Tatenlosigkeit verharren, naht der Abgrund zusehends schneller. Sicher, Zerstörung geschieht schneller als Aufbau und das kann entmutigen. Aber gerade an Weihnachten, dem Fest der Hoffnung, sollten wir die Hände nicht in den Schoß legen. Hier ein paar Ideen:

  • Setzen Sie sich mit den großen Herausforderungen unserer Zeit auseinander!
  • Denken Sie nachhaltig und konsumieren Sie sparsam!
  • Verbrauchen Sie weniger Ressourcen!
  • Unterstützen Sie gute Projekte mit Ihren Spenden und leben Sie die Solidarität im Alltag!
  • Konzentrieren Sie sich auf das Wichtige im LEBEN!

 

Was ist wichtig im Leben?

 

Zu dieser Frage hat mir folgende Geschichte von Heinrich Böll gut gefallen: Wir befinden uns in einer kleinen Hafenstadt Europas; die Nachmittagssonne taucht Kräne, Boote und Masten in ein warmes Licht. Auf einer Bank direkt am Ufer liegt ein Fischer, er ist einfach gekleidet, hat seine Augen geschlossen und döst vor sich hin. Etwas abseits läuft ein schick angezogener Tourist am Hafen entlang, fotografiert, kommt näher und bleibt neben dem Fischer stehen. Warum liegt dieser Einheimische mitten an einem Nachmittag auf einer Bank? Mit sorgenvoller Stimme erkundigt sich der Tourist nach seinem Wohlergehen, doch dieser versichert ihm: „Es geht mir fantastisch.“ „Warum, wenn ich fragen darf, fahren Sie dann nicht aufs Wasser hinaus? Lohnt es sich nicht?“, möchte der Tourist wissen. Im Gegenteil, die Fangbedingungen in dieser Gegend seien hervorragend, beruhigt ihn der Fischer. Diese Antwort verwirrt den Touristen. Warum dann nicht fischen gehen? „Ich hab heut Morgen schon mehr als genug gefangen.“ Als er das hört, schlägt der Tourist aufgeregt vor, mehrmals täglich fischen zu gehen, am besten nicht nur heute, sondern das ganze Jahr über. „Wissen Sie, was dann geschehen würde?“ Der Fischer schüttelt den Kopf. „Nun, Sie könnten in spätestens einem Jahr einen Motor kaufen und damit schneller raus aufs Meer. In ein paar Jahren könnten Sie noch ein Boot besitzen, so würden Sie natürlich noch viel mehr fangen, könnten das Geld sparen und sich einen richtigen Kutter kaufen …“ Begeistert hält der Tourist inne und schaut aufs Wasser: „Irgendwann würden Sie ein Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei und eine moderne Marinadenfabrik, mit ihrem eigenen Hubschrauber würden Sie die Fischschwärme aus der Luft erkennen und Ihre Kutter per Funk an die besten Stellen schicken. Sie könnten die alleinigen Fangrechte erwerben, Fischrestaurants eröffnen und die besten Stücke ohne Zwischenhändler direkt nach Paris exportieren – und dann …“ Die Aufregung verschlägt dem Fremden für einen Moment die Sprache. Der Fischer richtet sich auf und schaut ihn aufmerksam an. „Was dann?“ fragt er leise. „Dann,“ sagt der Fremde mit einem träumerischen Blick, „dann könnten Sie sich zurücklehnen, in der Sonne dösen – und das wunderbare Meer genießen.“ „Aber das mache ich ja jetzt schon“, sagt der Fischer, „ich sitze am Hafen und döse, nur das Klicken Ihres Fotoapparates hat mich gestört.“

 

Mir hat die Geschichte deshalb so gut gefallen, weil sie unser kapitalistisches Streben ad absurdum führt. Auch die Wachstumsfrage könnten wir mit der Haltung des Fischers – dem es ja an nichts fehlt – zukunftsträchtiger angehen als wir es bisher getan haben. Im letzten Bericht „Earth for All“ des „Club of Rome“ (ISBN 978-3-96238-387-9) – auf den ich in dieser Rubrik schon mal hingewiesen habe -, ist folgendes (s.97) zu lesen: „Die einkommensschwachen Länder brauchen vier grundlegende Maßnahmen, um die Armutskehrtwende zu schaffen: (1) Erweiterung ihrer politischen Optionen (auch durch Einschränkung des Raubtier-Kapitalismus), (2) Bewältigung der durch Verschuldung und die größere Finanzinfrastruktur entstehenden Probleme, (3) Umgestaltung der globalen Handelsarchitektur sowie (4) Verbesserung der Systeme des Technologietransfers. Das heißt auch, dass einkommensschwache Länder noch wachsen dürfen im Gegensatz zu entwickelten Ländern.

 

Aufgrund der fehlenden Unterscheidung zwischen verbrauchsbedingten und produktionsbedingten Emissionen können sich einkommensstarke Länder ihrer Verantwortung entziehen. Den Overshoot Day (der Tag also an dem wir alle Ressourcen verbraucht haben, die uns zustehen) hat Luxemburg laut der Denkfabrik Global Footprint Network (GFN) dieses Jahr am 14. Februar erreicht und liegt damit weltweit an zweiter Stelle. (https://csdd.public .lu/fr/actualites/2023/oneplanetluxembourg.html). Wenn wir eine Welt für alle wollen (soziale Gerechtigkeit), müssen wir der Hälfte der Menschheit, die noch in Armut lebt, ein menschenwürdiges Leben zugestehen. Wachstum ist keine Option mehr.

 

Der genügsame und zufriedene Fischer, ein neues Leitbild für uns Luxemburger? Es wäre das Richtige!

Denken Sie daran, wenn Sie sich gute Vorsätze fürs neue Jahr überlegen.

 

Denken Sie aber auch weiterhin an unsere Projekte. Wir brauchen Ihre Solidarität und Ihre Spenden, um die menschliche Entwicklung durch diese Projekte voranzutreiben. Wie bei vielen NGOs hat sich auch bei uns das Spendenaufkommen in der Post-Coronazeit verschlechtert. Sie wissen, dass Ihre Spenden zu 100% in unsere Projekte fließen und alle Nebenkosten durch Nebeneinnahmen (Zinsen, administrative Hilfen des Staates und Freiwilligenarbeit) aufgefangen werden. Danke!

 

Für die Feiertage wünsche ich frohe Stunden mit Familie und Freunden, aber auch ruhige Momente, sowie Glück und Gesundheit im neuen Jahr.

 

 

Marco HOFFMANN

Präsident

 

 

VOR 50 JAHREN: PUTSCH IN CHILE

Nur 3 Jahre, nachdem Salvador Allende als sozialistischer Präsident demokratisch gewählt wurde, wurde Chile zu einem der dramatischsten Schauplätze des Kalten Krieges: am 11. September 1973 putschte sich eine Militärjunta unter Augusto Pinochet an die Macht und führte das Andenland in eine bis 1990 andauernde Militärdiktatur, welche das „sozialistische Experiment“ mit brutaler Gewalt beendete und den Grundstein für den chilenischen Neoliberalismus legte.
Aus Anlass des 50. Jahrestages dieses tragischen und symbolhaften Ereignisses, soll an dieser Stelle nicht noch ein weiterer – sicherlich hinreichend bekannter – Abriss der historischen Fakten dieser Zäsur in der modernen Geschichte Chiles erscheinen, sondern wir möchten stattdessen Freunde und Wegbereiter der NITIs zu Wort kommen lassen, welche als Zeitzeugen – vor Ort in Chile oder hier in Luxemburg – mit ihrer ganz persönlichen Sichtweise auf Erlebnisse, Erfahrungen und Empfindungen aus dieser Zeit zurückblicken.

Die entsprechenden Beiträge finden Sie in INFO 3-2023 Seite 4 – 8.

EIN EHRENBAUM FÜR KAROLINE

UN ARBRE D’HONNEUR POUR KAROLINE (traduction en français ci-dessous)

Auf Initiative der früheren Freiwilligen von Cristo Vive Europa wurde zum 80. Geburtstag von Schwester Karoline Mayer die Baumpflanzaktion „80 Bäume für Karoline“ ins Leben gerufen: 80 neu gepflanzte Bäume in Bolivien, Chile, Peru und überall da, wo Karoline Menschen begeistert hat. Ganz klar, dass Niños de la Tierra sich daran beteiligen sollte.

So wie Karolines Lebenswerk soll der Baum Wurzeln schlagen und Früchte bringen.

Der Entschluss war im Vorstand schnell getroffen, nur bei der Umsetzung in die Tat gab es eine Menge unbeantworteter Fragen. Jean-Paul hatte die blendende Idee unsere Freunde der Bettemburger Umweltorganisation „Natur an Ëmwelt“ zwecks Hilfestellung zu kontaktieren. Hier wurde die Idee mit Begeisterung aufgenommen, man wollte die Sache gemeinsam durchziehen, ja sie wollten alles Notwendige in die Wege leiten und koordinieren. Am Samstag, den 27. Mai sollte die Aktion starten. Wir NITIs* trafen um 10.00 Uhr im „Bongert Altenhoven“ in Bettemburg, dem flächenmäßig größten Obstgarten Luxemburgs, ein.

Eugene Conrad von „Natur an Ëmwelt“ hatte den Baum, einen Walnussbaum, sowie sämtlich notwendigen Gerätschaften und Material im Anhänger. Mit Hilfe von Roby Biever war die Pflanzgrube schon ausgehoben worden. Michelle Biever zeigte uns den Weg zur Pflanzstelle.

Da gab es allerdings ein kleines Problem: Anwesend war auch Stier Maxi, ein – den Aussagen von „Natur an Ëmwelt“ nach – völlig harmloser aber darum imposanterer Bulle, der, von seiner anscheinend angeborenen Neugier geleitet, auf uns zukam und uns vorerst den geordneten Rückzug antreten ließ. Nach mehreren missglückten Ablenkungsversuchen gelang es uns dann doch schließlich den Ort des Geschehens zu betreten.

Hier konnten wir dann tatkräftig bei der Pflanzaktion mithelfen: Baum einpflanzen, Stützpfähle einrammen, Schutzgatter befestigen und zum Schluss kräftig angießen.

Das Ganze wurde mit einem sympathischen Umtrunk beendet.

Hervorzuheben sei auch noch, dass „Natur an Ëmwelt“ sämtliche Unkosten dieser Aktion übernehmen wollte.

Wir von NITI sollten für eine angemessene Erinnerungsplakette, die auf die Besonderheit dieses Baumes hinweisen sollte, sorgen. 

Diese Plakette wird am kommenden 13. Juni von Karoline persönlich enthüllte werden.

* Die NITI-Delegation bestand aus Julie Kipgen, Jean-Paul Hammerel, Marie-José und Marcel Kohn, Rose und Georges Ludwig, Gabi Stoos und Gabi Wewer.

UN ARBRE D’HONNEUR POUR KAROLINE

A l’initiative des anciens bénévoles de Cristo Vive Europa, une campagne de plantation d’arbres „80 arbres pour Karoline“ a été lancée pour fêter les 80 ans de Sœur Karoline Mayer : 80 arbres nouvellement plantés en Bolivie, au Chili, au Pérou et partout où Karoline a inspiré les gens. De toute évidence, que Niños de la Tierra devrait participer.

A l’instar de l’œuvre de toute une vie de Karoline, l’arbre doit prendre racine et porter des fruits.

La décision a été prise rapidement par le conseil d’administration, mais il y avait beaucoup de questions sans réponse quant à sa mise en pratique. Jean-Paul a eu la brillante idée de contacter nos amis de l’association environnementale de Bettembourg „Natur an Ëmwelt“ pour obtenir de l’aide. Ici, l’idée a été accueillie avec enthousiasme, ils ont voulu initier et coordonner tout ce qui était nécessaire. La campagne devait commencer le samedi 27 mai. Nous les NITI* sommes arrivés à 10h00 au « Bongert Altenhoven » à Bettembourg, le plus grand verger du Luxembourg en termes de superficie.


Eugene Conrad de „Natur an Ëmwelt“ avait l’arbre, un noyer et tous les outils et matériaux nécessaires dans sa remorque. Avec l’aide de Roby Biever, la fosse de plantation avait déjà été creusée. Michelle Biever nous a montré le chemin vers le site de plantation.

 

Cependant, il y avait un petit problème : le taureau Maxi était également présent, un – selon les déclarations de „Natur an Ëmwelt“ – un taureau complètement inoffensif mais d’autant plus impressionnant, qui, guidé par sa curiosité apparemment innée, est venu à notre rencontre ce qui nous a forcé à entamer une retraite ordonnée. Après plusieurs tentatives infructueuses de distraction, nous avons finalement réussi à entrer dans le verger.


Ici, nous avons pu participer activement à la campagne de plantation : planter l’arbre, enfoncer les poteaux de soutènement, fixer la barrière de protection et enfin arroser vigoureusement.

Le tout s’est terminé par un verre de l’amitié.

Il faut aussi souligner que „Natur an Ëmwelt“ a voulu prendre en charge toutes les dépenses de cette campagne.


De notre côté, nous nous sommes engagés à fournir une plaque commémorative appropriée pour souligner la nature particulière de cet arbre.

Cette plaque sera dévoilée personnellement par Karoline le 13 juin prochain.

* La délégation du NITI était composée de Julie Kipgen, Jean-Paul Hammerel, Marie-José et Marcel Kohn, Rose et Georges Ludwig, Gabi Stoos et Gabi Wewer.

PEROU : Un pays en crise politique souffre de la violation des droits de l’homme et des conséquences sociales de l’ingouvernabilité.

 

Ana María Galiano G. (FCVPERÚ)/Apr.2023

Le Pérou, l’un des pays qui possède une infinité d’attractions culturelles et une biodiversité impressionnante, ainsi qu’une gastronomie réputée et appréciée dans le monde entier, souffre malheureusement actuellement d’une profonde crise politique et sociale. En raison des changements constants de présidents, certains persécutés par la justice, d’autres actuellement emprisonnés pour les scandales honteux de corruption et d’impunité impliquant des politiciens traditionnels, des membres du congrès, ainsi que des autorités liées au dictateur Alberto Fujimori et à sa fille Keiko qui a été candidate à la présidence à plusieurs reprises. Bien que Keiko n’ait pas obtenu le succès escompté lors des élections présidentielles, elle a obtenu la majorité des sièges au congrès dans le cadre d’alliances avec les partis de droite. Cette situation a été mise à profit par la fille de Fujimori et ses partisans qui, par des manœuvres louches, ont déstabilisé le gouvernement de plusieurs présidents qui étaient en concurrence électorale avec elle. Parmi eux, l’enseignant rural et paysan Pedro Castillo, originaire d’une petite ville très pauvre et oubliée par le pouvoir, sans services sanitaires de base ni possibilités de développement. Castillo, qui a remporté les élections présidentielles de 2021, a surpris à la fois la population et ses adversaires. Avec lui, un espoir prometteur surgit pour les peuples oubliés du Pérou, en particulier pour les indigènes et les paysans qui ont toujours attendu un véritable changement avec de meilleures opportunités de développement social et humain. Espoir éveillé par la campagne électorale de Castillo de reécrire sinon de réformer la Constitution. Pour cette raison, étant paysan et d’origine humble comme eux, ils ont mis leur confiance en Pedro Castillo pour l’élire comme Président. Cependant, cette promesse de changement est une menace pour les hommes d’affaires irresponsables et les politiciens dépourvus d’éthique et de solvabilité morale qui, pendant des années, ont accru leur richesse par des actes de corruption à tous les niveaux du gouvernement qui ont porté atteinte non seulement au bien commun de la nation, mais qui ont causé une méfiance généralisée vis à vis des politiciens aussi bien que des fonctionnaires de l’État.

Une des conséquences de ces manipulations frauduleuses sont les dommages à l’environnement par la pollution des rivières due à l’exploitation minière illégale, l’abattage aveugle des forêts etc. D’un autre côté les autorités ont totalement négligé de résoudre les besoins réels et les plus ressentis de la population: assurer des services de santé pour tous ainsi qu’une éducation de qualité, réduire les taux d’extrême pauvreté qui augmentent en raison de l’impact de la pandémie mondiale, améliorer les conditions de vie et la capacité de production des agriculteurs, réduire les taux croissants de violence contre les femmes et les enfants dans la famille, éradiquer le féminicide, la traite des êtres humains, améliorer les services Internet et la connectivité, améliorer les routes et les itinéraires de transport… Face à cela, Castillo a été un espoir réel pour le peuple oublié et négligé.

Mais ses adversaires ont réussi à déstabiliser son gouvernement avec une infinité d’accusations de corruption sans preuves et plusieurs votes de défiance qui l’ont conduit à dissoudre le congrès. Cette tentative téméraire a été immédiatement condamnée par l’ensemble des responsables politiques, y compris ses alliés. Sa destitution pour « incapacité morale » a été approuvée par 101 des 130 parlementaires. Il a été mis en détention et la vice-présidente Dina Boluarte – du même parti que Castillo! – a été élue présidente pour le reste de la période législative.

Après la chute de Castillo le 7 décembre, il y a eu une explosion sociale immédiate de mécontentement et d’indignation massive, principalement parmi la population rurale ; les paysans, les indigènes, les mères avec leurs bébés sur le dos, les travailleurs, les étudiants, les organisations sociales de différentes régions du pays se sont levés et sont descendus dans les rues des principales villes et ont marché vers Lima, la capitale, à partir de leurs villages ; Les protestations et les marches sociales partent du Sud, de la campagne à la ville, ces manifestations expriment le rejet retentissant du congrès et du nouveau président dont la fonction échappe en tous points au cadre légal, elle n’est pas légitime. Face à ces revendications, le gouvernement de D. Boluarte a réagi avec une violence et une cruauté extrêmes, déclarant l’état d’urgence sur tout le territoire national, suspendant les droits de réunion, la liberté de circulation et d’autres droits civils. Les marches sociales étaient totalement pacifiques, mais elles n’avaient pas de représentants ou d’interlocuteurs visibles parce qu’elles ont été immédiatement persécutées et accusées d’être des terroristes et immédiatement emprisonnées sur la base de fausses accusations K. Fujimori avait infiltré ces marches avec des personnes violentes payées pour provoquer la police et l’armée, manipulant ainsi le sens pacifique des marches sociales et les faisant passer pour violentes ; sournoisement, les partis traditionnels alliés à Boluarte et à la majorité du Congrès ont mis en œuvre des manœuvres antidémocratiques pour faire face aux protestations sociales de la population en général, qui, au fil des jours, se sont radicalisées avec la fermeture totale des voies de transport et le déplacement massif de la population vers la ville de Lima.Cette situation a provoqué la hausse des prix des aliments, des médicaments, du carburant et d’autres produits de première nécessité ; une situation provoquée par le gouvernement de Boluarte lui-même, générant ainsi une spéculation sur les prix par l’accumulation d’aliments et de produits qui divisent la population en général, certains en faveur des manifestations et d’autres contre, révélant ainsi des confrontations entre la population avec un comportement honteux et scandaleux des riches contre les pauvres, exprimant leur mépris pour la condition indigène avec des insultes racistes et une infinité de maltraitances. Dans le cas de la ville de Cusco, les hommes d’affaires dédiés au tourisme, voyant leurs affaires affectées par les manifestations, organisent des marches camouflées pour la paix, montrant des attitudes de supériorité avec des agressions verbales et physiques, démontrant leur mépris et leur haine pour les paysans et les indigènes, exigeant qu’ils retournent dans leurs villages et insistant sur le fait qu’ils n’ont pas le droit de manifester. D’autre part, la population en général soutient les protestations sociales en fournissant des aliments, de l’eau, des médicaments, de l’argent, des vêtements chauds pour que les frères et sœurs paysans puissent se nourrir et passer la nuit sur les places de la ville. Cependant, le gouvernement de Boluarte réagit avec violence et cruauté: les militaires et la police affrontent les protestations en utilisant des armes mortelles avec des tirs directs pour tuer les manifestants, causant mort et blessures à des personnes innocentes qui n’avaient rien à voir avec les protestations violentes, y compris des mineurs. Depuis le début de la crise sociale en décembre jusqu’en mars 2023, environ 70 personnes ont été tuées et plus de 1500 blessées à la suite de la répression du gouvernement actuel.

À tel point qu’une Commission internationale des droits de l’homme est intervenue qui a mis en évidence les exécutions extrajudiciaires, la torture de manifestants, les détentions illégales et un harcèlement récurrent des personnes, des organisations sociales et des familles qui soutiennent les manifestations dans l’espoir d’un meilleur bien-être pour tous. La violation des droits de l’homme est évidente avec l’intervention totalement biaisée et politisée d’un système judiciaire infiltré par la corruption.

Au moment où nous écrivons cet article, il semble que cette protestation sociale ait échoué ; cependant, la ville de Puno continue de lutter, ainsi que la ville de Cusco, les provinces et d’autres régions du Pérou ; le peuple, à l’intérieur, continue de s’organiser pour reprendre la juste revendication du mécontentement général vis à vis d’un congrès et d’un État qui ne le représentent pas:  Ils attendent qu’ils s’en aillent TOUS ! Tant la présidente que les parlementaires. Pour la population en général, la confiance dans les politiciens est perdue, qu’ils soient de gauche ou de droite, les partis politiques sont affaiblis. Reste l’espoir d’une nouvelle Constitution.

 

„Le Puma (le peuple) se repose pour reprendre des forces et rugir à nouveau“, disent certains frères et sœurs paysans.

Dans un même temps, alors que les peuples du Sud se battaient en mars, au Nord du Pérou, dans plusieurs villes et à Lima, un phénomène est apparu comme conséquence du réchauffement climatique: le cyclone Yaku, provoquant des pluies torrentielles avec débordement incontrôlable des rivières qui ont tout emporté sur leur passage. Des milliers de familles ont subi la perte de leurs maisons et de leurs biens, les paysans ont complètement perdu leurs récoltes à cause de cette catastrophe naturelle. Malheureusement, face à cette catastrophe et à la souffrance humaine, le gouvernement, ses autorités et ses députés ne sont pas capables de répondre efficacement aux besoins des populations touchées; leur principal intérêt est de s’accrocher au pouvoir à tout prix, ce qui génère un plus grand mécontentement et des sentiments d’impuissance et d’indignation au sein de la population en général. Alors que dans le Sud, des sécheresses prolongées dues au manque de précipitations ont déjà affecté les cultures, l’impact de ce phénomène climatique laisse présager une période complexe et inquiétante à court terme, liée à une augmentation de la pauvreté et de la sécurité alimentaire. Une période de famine approche sûrement en raison de la faible production alimentaire, c’est ce que prédisent les hommes et les femmes de la campagne.

La démission de Boluarte, la fermeture du Congrès et l’espoir d’une nouvelle Constitution restent dans les esprits.

 

COMPTE RENDU

DE LA 36e ASSEMBLÉE GÉNÉRALE DE NIÑOS DE LA TIERRA a.s.b.l.

(anc.CHILES KINDER a.s.b.l

28 mars 2023 à 20h00

 

  1. ALLOCUTION DU PRÉSIDENT

Monsieur Marco Hoffmann souhaite la bienvenue aux sympathisants de l’ONG parmi lesquels Monsieur Jean-Marie Jans, échevin et représentant du bourgmestre; Madame Josée Lorsché, échevine ; Monsieur Roby Biwer, conseiller et président de « Beetebuerg hëlleft » ; Monsieur Guy Frantzen, conseiller et trésorier de « Beetebuerg hëlleft »; Monsieur Patrick Hutmacher, conseiller ; Monsieur Michel Waringo, conseiller, les ex-volontaires de notre ONG Toni Schweich et Lydie Hoffmann; notre réviseuse de caisse Madame Michèle Biwer; Romy Hutmacher et Nico Bodry de l’ONG « OGBL solidarité syndicale » et Mme Maggy Menné, ex-présidente de l’ONG « Aide au Vietnam ».

Le président rappelle brièvement ce qui a été réalisé au cours des 35 dernières années par l’ONG « Niños de la Tierra » anciennement « Chiles Kinder ». +/- 9.000.000 euros ont été investis dans des projets cofinancés, dont 3.000.000 euros provenant de nos donateurs, au total 71 projets cofinancés réalisés dans les 3 pays cibles Bolivie, Chili et Pérou. En plus un montant de +/-1.700.000 euros a été investi dans des projets non cofinancés par l’Etat.

28 voyages de projets ont été faits, 121 infos envoyés (régulièrement 4 par an ces dernières années). Pendant toutes ces années, l’ONG a pu investir tous les dons directement dans les projets, car les frais administratifs sont couverts par un petit budget du ministère. L’ONG fonctionne avec une équipe d’une douzaine de membres ; en tout 28 bénévoles ont fait partie de l’ONG plus ou moins longtemps au fil des 35 années. Il y a eu 3 présidents, Michel Schaack de 1987 à 2013, Claude Schweich de 2013 à 2016 et Marco Hoffmann depuis 2016. Weiterlesen