Verheerende Waldbrände in Chile – Spendenaufruf

Die Waldbrandkatastrophe in der Region Valparaiso/Viña del Mar ist inzwischen auch in den internationalen Medien thematisiert worden. Im „Luxemburger Wort“ beschrieb Klaus Ehringfeld am 6. Februar in seinem Artikel « Mehr als 110 Tote bei schweren Waldbränden in Chile » die Tragödie, die sich am ersten Februarwochenende in der dichtbesiedelten Küstenregion westlich von Santiago de Chile abspielte.
In Zwischenzeit wird das Ausmaß der Feuersbrunst immer klarer, die Rede ist aktuell von 130 Toten, Hunderten von Vermissten und 15000 zerstörten Häusern und Hütten. Viele Menschen stehen vor dem Nichts.
 
Als allgemeinnützige, regierungsunabhängige Organisation, die sich seit 36 Jahren für eine aktive Entwicklungszusammenarbeit in Südamerika engagiert, reagieren wir mit Bestürzung und Mitgefühl auf diese schlimmen Nachrichten, dies umso mehr, weil eine unserer Partnerorganisationen direkt betroffen ist. Wir können somit unsere Informationen aus erster Hand beziehen.


Seit 1998 unterstützt unsere NGO « Niños de la Tierra » die « Corporación Cultural CREARTE im Armenviertel Achupallas im Außenbezirk der Küstenstadt Viña del Mar. Diese Organisation betreibt die Escuela Popular de Arte (EPA), ein herausragendes inklusives und sozial engagiertes Projekt, welches sich zur Aufgabe gemacht hat, mittels innovativer Methoden der Kunst- und Musikpädagogik, Entwicklungschancen für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Konkret handelt es sich um eine Musikschule, die sowohl vielfältige kulturelle Aktivitäten, wie auch psychosoziale Beratung und Unterstützung anbietet und somit ein wichtiger Motor für die Integration der Kinder und Jugendlichen in die chilenische Gesellschaft ist.
Durch die Zusammenarbeit mit CREARTE haben sich tiefe chilenisch-europäische Freundschaften entwickelt, Patenschaften haben sich gebildet und kultureller Austausch wurde ermöglicht, auch zwischen der EPA und einzelnen luxemburgischen Musikschulen und Musikvereinen.
Die in der Schule engagierten LehrerInnen und Lernenden durchleben in diesen Tagen eine eine schlimme Zeit. Einzelne Familien entkamen nur knapp den Flammen, viele haben ihr Zuhause verloren, einige haben im Umfeld auch Tote zu beklagen. Wie durch ein Wunder wurde die Musikschule von den Flammen verschont. Während um das Gebäude herum apokalyptische Zustände herrschen, kann das Gebäude nun als Verteilerzentrale für Hilfsgüter für die obdachlos gewordenen Menschen aus der Nachbarschaft, sowie als medizinische Versorgungsstation genutzt werden.
Für unsere NGO steht es außer Frage, dass wir unseren Partnern in diesen schwierigen Zeiten beistehen wollen. Wichtig ist einerseits eine direkte, unbürokratische Soforthilfe, um die schlimmste Not zu lindern, andererseits aber auch die längerfristige Unterstützung, damit das sinnvolle Kulturprojekt überlebensfähig bleibt.
 
Spenden dringend benötigt
Wenn Sie Soforthilfe für die betroffenen Familien von Schülern der Escuela Popular de Artes möglich machen wollen, sowie mithelfen wollen, dass das so überaus wichtige kulturelle Projekt der Musikschule weiter bestehen kann, können Sie dies mit einer Spende an

Niños de la Tierra CCPL IBAN LU75 1111 0897 7348 0000 unter dem Stichwort „Brandkatastrophe Achupallas“ machen.

Die Spenden sind selbstverständlich steuerlich absetzbar.

Wir bedanken uns aus tiefstem Herzen.
 
Marianne Schummer im Namen von « Niños de la Tierra », www.niti.lu

Verheerende Waldbrände in Chile

Liebe Freundinnen und Freunde von „Niños de la Tierra“ in Luxembourg, 


vor ein paar Minuten erreichte mich ein Telefonanruf von Michaela Weyand aus Achupallas (Viña del Mar), wo seit gestern ein verheerender Großbrand Hunderte von Häusern und Hütten vernichtet hat und die Bewohner in Todesangst vor dem Feuer fliehen mussten. Von der Katastrophe sind nach Angaben der chilenischen Behörden insgesamt 119 Quadratkilometer Waldgebiet und besiedelte Flächen der V. Region, vor allem nördlich und östlich von Valparaíso, betroffen.

Michaela schildert, dass es Eduardo und ihr gelungen sei, mit der gesamten Familien praktisch in letzter Minute dem Einschluss durch die Flammen zu entkommen. Das chilenische Fernsehen (TVN) berichtet von 15 Menschen, die allein in Achupallas durch das Feuer ums Leben kamen. Diese Zahl ist jedoch nur vorläufig. Was leider bereits feststeht, ist, dass Achupallas und viele umliegende ebenfalls dichtbesiedelte Armenviertel großflächig verwüstet wurden.

Die Feuerwehr und auch das Militär, das von der Regierung mobilisiert wurde, sind angesichts der Dimension des Feuers offenbar komplett überfordert. Ein Einsatz von Löschflugzeugen hat, so Michaela, bislang nicht stattgefunden.

Jetzt die gute Nachricht inmitten dieses Infernos: Wie durch ein Wunder wurde das Gebäude der „Escuela Popular de Artes“ (EPA) von den Flammen verschont. Es soll jetzt als Verteilzentrale für Hilfsgüter für die obdachlos gewordenen Menschen aus der Nachbarschaft dienen. Das EPA-Team ist nach den Worten von Michaela bereits dabei, entsprechende lokale Unterstützung durch Firmen und öffentliche Institutionen zu organisieren.

Weil es ihr in dieser Situation verständlicherweise nicht möglich ist, alle von Euch / Sie alle, einzeln zu informieren, bat sie mich, diese Rundmail zu verfassen. Das EPA-Team bittet um Spenden und Hilfe, um den betroffenen Familien der Kinder und Jugendlichen aus der Schule – aber natürlich auch den Nachbarn, die durch das Feuer obdachlos wurden und alles verloren haben, beistehen zu können.

https://elpais.com/chile/2024-02-04/al-menos-51-muertos-3000-casas-quemadas-y-sospechas-de-intencionalidad-el-brutal-incendio-que-azota-a-chile.html?autoplay=1

So viel auf die Schnelle.

Vielen Dank – und viele Grüße

Jürgen Schübelin

Wenn Sie den betroffenen Familien von Schülern der Escuela Popular de Artes beim Wiederaufbau ihrer Wohnungen finanziell unter die Arme greifen wollen, können Sie dies mit einer Spende an Niños de la Tierra CCPL IBAN LU75 1111 0897 7348 0000 unter dem Stichwort „Brandkatastrophe Achupallas“ machen.

Vielen Dank!




 

I am waiting for the happiness

Es ist Dezember und der Winter bringt die Kälte, aber nicht nur der Winter … Krisen und Kriege torpedieren unsere Offenherzigkeit, unsere Gastfreundschaft und unsere Solidarität. In verschiedensten Formen und Ausprägungen ziehen wir uns egoistisch auf uns zurück, schließen Augen und Ohren, verlieren das Vertrauen in die Zukunft, sehen den Mitmenschen als Feind, delegieren die Lösung aller Probleme an die Regierung und hoffen darauf, dass uns unser Reichtum erhalten bleibt und darauf, dass der nächste Sommer kommt, sowieso.

Allerdings wird es schwieriger wegzusehen!

Kriege finden mittlerweile vor unserer Haustür statt und die Zahl der Flüchtlinge steigt. Hinzu kommt, dass der Umgang mit Flüchtlingen zusehends inhumaner wird.

Anne Speltz, allerdings, hat hingeschaut. Respekt!! Sie hat ihr Freiwilligenjahr von August 2015 bis Juli 2016 bei der Fundación Cristo Vive Bolivia im Projekt „Centro Infantil & Apoyo Escolar“ in Chokaya/Cochabamba geleistet. Heute ist sie Fotografin. Als künstlerischen Auftakt für ein breiteres Publikum wartete sie mit der Fotoausstellung „I am waiting for the happiness“ im CAPE Ettelbrück (28/9/23-17/10/23) auf. Anhand von Portraits und Momentaufnahmen erzählt sie die Geschichte von Menschen auf der Flucht außerhalb der offiziellen Lager oder nach der Auflösung der Camps, wie der sogenannte „Dschungel von Calais“. Auch in Griechenland und Bosnien dokumentiert sie – zum Teil abstrakt – die Lebensumstände der Gestrandeten. Einer der Portraitierten sagt: „Mein Traum ist es, wie ein Mensch zu leben.“ Diese Aussage steht für alle die arm und ausgeschlossen sind, d.h. die Hälfte der Menschheit (Club of Rome) …

  • Soziale Ungleichheit ist ein unterbelichtetes Thema.                                          Die Armutsrisikorate (fast 20% in Luxemburg) mag noch bekannt sein, aber über unmäßigen Reichtum wird noch weniger gesprochen. In Luxemburg leben 46.200 Millionäre (2022, Capgemini-Studie) und 2014 wurden 17 Milliardäre gezählt (Tageblatt), darunter unser Großherzog (https://www.virgule.lu/luxembourg/le-grand-duc-henri-a-la-tete-de-3-55-milliards-d-euros/337527.html#). Ihr Gesamtvermögen beläuft sich auf 61 Milliarden Dollar (47 Milliarden Euro). Jeder fünfzehnte Einwohner in Luxemburg ist Millionär, was einem Zuwachs von 7,9 Prozent im Jahre 2022 entspricht. Die Vermögen stiegen dabei um 8,8 Prozent auf 137,6 Milliarden US-Dollar an, wie Paperjam (https://paperjam.lu/article/46-200-millionnaires-au-luxemb) Durchschnittlich verfügen Luxemburger Millionäre damit über ein Vermögen von 2,98 Millionen Dollar. Sagen wir, um die Rechnung einfach zu machen, dass wir hier über rund 150 Milliarden Euro reden. Stellen Sie sich vor diese reichen Leute würden nur 1% ihres Vermögens spenden, … 1,5 Milliarden Euro!! Zum Vergleich: Mit 1% des Bruttonationaleinkommens (rund 400 Millionen €) für die Entwicklungshilfe gehört Luxemburg zu den fünf entwickelten Volkswirtschaften mit den größten Anstrengungen in diesem Bereich. Es geht hier nicht darum, die Superreichen zur Kasse zu bitten. Vielmehr muss das System in Frage gestellt werden, welches extremen Reichtum zulässt und gleichzeitig vielen Menschen Grund- und Menschenrechte abspricht. An die Stelle von sozialer Ungleichheit muss soziale Gerechtigkeit treten.
  • Die Symptome des Klimawandels werden spürbar.                                        Der EU-Klimawandeldienst Copernicus bezeichnet 2023 als wärmstes Jahr seit 125 000 Jahren … Direkte Folgen sind z.B.: zunehmend stärkere Wirbelstürme, Überschwemmungen, Verbreitung gefährlicher Krankheitserreger, Dürren und Waldbrände, Anstieg des Meeresspiegels und Zerstörung der Artenvielfalt. Heute schon herrschen in mehreren Ländern wegen der Erderwärmung extreme Ernährungsunsicherheit und Süßwasserknappheit, die Menschen zur Flucht zwingen. So trägt auch der Klimawandel, neben Armut und Krieg, zu den aktuellen Flüchtlingsströmen bei. Diffuse Hoffnungen setzen wir in technische Lösungen … Wir investieren in künstliche Intelligenz, aber was tun wir gegen die natürliche Dummheit? – Doch seien wir nicht so streng. Langsame Veränderungen sind schwer zu erkennen. Sie kennen die Geschichte des Frosches der im langsam sich aufwärmenden Wasser sitzen bleibt und schlussendlich nicht mehr herauskommt. Beim Sprung in heißes Wasser hätte er sofort das Weite gesucht … Eigentlich müsste der Mensch doch klüger sein, oder? Exponentielle Entwicklungen wie z.B. der Kollaps des Golfstroms (https://www.nature.com/articles/s41467-023-39810-w) sind aber leider kontraintuitiv. Die Annäherung an den Kipppunkt ist zum Schluss sehr schnell und dann ist es zu spät.

 

Was tun? Was kann ich schon machen?

 

Ich denke, anschließend an die vorhergehenden Abschnitte, wäre ein erster Schritt nicht mehr wegzusehen und wie Stephane Hessel schon 2010 meinte: „Empört euch!“ Wenn wir in Gleichgültigkeit, Resignation und Tatenlosigkeit verharren, naht der Abgrund zusehends schneller. Sicher, Zerstörung geschieht schneller als Aufbau und das kann entmutigen. Aber gerade an Weihnachten, dem Fest der Hoffnung, sollten wir die Hände nicht in den Schoß legen. Hier ein paar Ideen:

  • Setzen Sie sich mit den großen Herausforderungen unserer Zeit auseinander!
  • Denken Sie nachhaltig und konsumieren Sie sparsam!
  • Verbrauchen Sie weniger Ressourcen!
  • Unterstützen Sie gute Projekte mit Ihren Spenden und leben Sie die Solidarität im Alltag!
  • Konzentrieren Sie sich auf das Wichtige im LEBEN!

 

Was ist wichtig im Leben?

 

Zu dieser Frage hat mir folgende Geschichte von Heinrich Böll gut gefallen: Wir befinden uns in einer kleinen Hafenstadt Europas; die Nachmittagssonne taucht Kräne, Boote und Masten in ein warmes Licht. Auf einer Bank direkt am Ufer liegt ein Fischer, er ist einfach gekleidet, hat seine Augen geschlossen und döst vor sich hin. Etwas abseits läuft ein schick angezogener Tourist am Hafen entlang, fotografiert, kommt näher und bleibt neben dem Fischer stehen. Warum liegt dieser Einheimische mitten an einem Nachmittag auf einer Bank? Mit sorgenvoller Stimme erkundigt sich der Tourist nach seinem Wohlergehen, doch dieser versichert ihm: „Es geht mir fantastisch.“ „Warum, wenn ich fragen darf, fahren Sie dann nicht aufs Wasser hinaus? Lohnt es sich nicht?“, möchte der Tourist wissen. Im Gegenteil, die Fangbedingungen in dieser Gegend seien hervorragend, beruhigt ihn der Fischer. Diese Antwort verwirrt den Touristen. Warum dann nicht fischen gehen? „Ich hab heut Morgen schon mehr als genug gefangen.“ Als er das hört, schlägt der Tourist aufgeregt vor, mehrmals täglich fischen zu gehen, am besten nicht nur heute, sondern das ganze Jahr über. „Wissen Sie, was dann geschehen würde?“ Der Fischer schüttelt den Kopf. „Nun, Sie könnten in spätestens einem Jahr einen Motor kaufen und damit schneller raus aufs Meer. In ein paar Jahren könnten Sie noch ein Boot besitzen, so würden Sie natürlich noch viel mehr fangen, könnten das Geld sparen und sich einen richtigen Kutter kaufen …“ Begeistert hält der Tourist inne und schaut aufs Wasser: „Irgendwann würden Sie ein Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei und eine moderne Marinadenfabrik, mit ihrem eigenen Hubschrauber würden Sie die Fischschwärme aus der Luft erkennen und Ihre Kutter per Funk an die besten Stellen schicken. Sie könnten die alleinigen Fangrechte erwerben, Fischrestaurants eröffnen und die besten Stücke ohne Zwischenhändler direkt nach Paris exportieren – und dann …“ Die Aufregung verschlägt dem Fremden für einen Moment die Sprache. Der Fischer richtet sich auf und schaut ihn aufmerksam an. „Was dann?“ fragt er leise. „Dann,“ sagt der Fremde mit einem träumerischen Blick, „dann könnten Sie sich zurücklehnen, in der Sonne dösen – und das wunderbare Meer genießen.“ „Aber das mache ich ja jetzt schon“, sagt der Fischer, „ich sitze am Hafen und döse, nur das Klicken Ihres Fotoapparates hat mich gestört.“

 

Mir hat die Geschichte deshalb so gut gefallen, weil sie unser kapitalistisches Streben ad absurdum führt. Auch die Wachstumsfrage könnten wir mit der Haltung des Fischers – dem es ja an nichts fehlt – zukunftsträchtiger angehen als wir es bisher getan haben. Im letzten Bericht „Earth for All“ des „Club of Rome“ (ISBN 978-3-96238-387-9) – auf den ich in dieser Rubrik schon mal hingewiesen habe -, ist folgendes (s.97) zu lesen: „Die einkommensschwachen Länder brauchen vier grundlegende Maßnahmen, um die Armutskehrtwende zu schaffen: (1) Erweiterung ihrer politischen Optionen (auch durch Einschränkung des Raubtier-Kapitalismus), (2) Bewältigung der durch Verschuldung und die größere Finanzinfrastruktur entstehenden Probleme, (3) Umgestaltung der globalen Handelsarchitektur sowie (4) Verbesserung der Systeme des Technologietransfers. Das heißt auch, dass einkommensschwache Länder noch wachsen dürfen im Gegensatz zu entwickelten Ländern.

 

Aufgrund der fehlenden Unterscheidung zwischen verbrauchsbedingten und produktionsbedingten Emissionen können sich einkommensstarke Länder ihrer Verantwortung entziehen. Den Overshoot Day (der Tag also an dem wir alle Ressourcen verbraucht haben, die uns zustehen) hat Luxemburg laut der Denkfabrik Global Footprint Network (GFN) dieses Jahr am 14. Februar erreicht und liegt damit weltweit an zweiter Stelle. (https://csdd.public .lu/fr/actualites/2023/oneplanetluxembourg.html). Wenn wir eine Welt für alle wollen (soziale Gerechtigkeit), müssen wir der Hälfte der Menschheit, die noch in Armut lebt, ein menschenwürdiges Leben zugestehen. Wachstum ist keine Option mehr.

 

Der genügsame und zufriedene Fischer, ein neues Leitbild für uns Luxemburger? Es wäre das Richtige!

Denken Sie daran, wenn Sie sich gute Vorsätze fürs neue Jahr überlegen.

 

Denken Sie aber auch weiterhin an unsere Projekte. Wir brauchen Ihre Solidarität und Ihre Spenden, um die menschliche Entwicklung durch diese Projekte voranzutreiben. Wie bei vielen NGOs hat sich auch bei uns das Spendenaufkommen in der Post-Coronazeit verschlechtert. Sie wissen, dass Ihre Spenden zu 100% in unsere Projekte fließen und alle Nebenkosten durch Nebeneinnahmen (Zinsen, administrative Hilfen des Staates und Freiwilligenarbeit) aufgefangen werden. Danke!

 

Für die Feiertage wünsche ich frohe Stunden mit Familie und Freunden, aber auch ruhige Momente, sowie Glück und Gesundheit im neuen Jahr.

 

 

Marco HOFFMANN

Präsident

 

 

VOR 50 JAHREN: PUTSCH IN CHILE

Nur 3 Jahre, nachdem Salvador Allende als sozialistischer Präsident demokratisch gewählt wurde, wurde Chile zu einem der dramatischsten Schauplätze des Kalten Krieges: am 11. September 1973 putschte sich eine Militärjunta unter Augusto Pinochet an die Macht und führte das Andenland in eine bis 1990 andauernde Militärdiktatur, welche das „sozialistische Experiment“ mit brutaler Gewalt beendete und den Grundstein für den chilenischen Neoliberalismus legte.
Aus Anlass des 50. Jahrestages dieses tragischen und symbolhaften Ereignisses, soll an dieser Stelle nicht noch ein weiterer – sicherlich hinreichend bekannter – Abriss der historischen Fakten dieser Zäsur in der modernen Geschichte Chiles erscheinen, sondern wir möchten stattdessen Freunde und Wegbereiter der NITIs zu Wort kommen lassen, welche als Zeitzeugen – vor Ort in Chile oder hier in Luxemburg – mit ihrer ganz persönlichen Sichtweise auf Erlebnisse, Erfahrungen und Empfindungen aus dieser Zeit zurückblicken.

Die entsprechenden Beiträge finden Sie in INFO 3-2023 Seite 4 – 8.

EIN EHRENBAUM FÜR KAROLINE

UN ARBRE D’HONNEUR POUR KAROLINE (traduction en français ci-dessous)

Auf Initiative der früheren Freiwilligen von Cristo Vive Europa wurde zum 80. Geburtstag von Schwester Karoline Mayer die Baumpflanzaktion „80 Bäume für Karoline“ ins Leben gerufen: 80 neu gepflanzte Bäume in Bolivien, Chile, Peru und überall da, wo Karoline Menschen begeistert hat. Ganz klar, dass Niños de la Tierra sich daran beteiligen sollte.

So wie Karolines Lebenswerk soll der Baum Wurzeln schlagen und Früchte bringen.

Der Entschluss war im Vorstand schnell getroffen, nur bei der Umsetzung in die Tat gab es eine Menge unbeantworteter Fragen. Jean-Paul hatte die blendende Idee unsere Freunde der Bettemburger Umweltorganisation „Natur an Ëmwelt“ zwecks Hilfestellung zu kontaktieren. Hier wurde die Idee mit Begeisterung aufgenommen, man wollte die Sache gemeinsam durchziehen, ja sie wollten alles Notwendige in die Wege leiten und koordinieren. Am Samstag, den 27. Mai sollte die Aktion starten. Wir NITIs* trafen um 10.00 Uhr im „Bongert Altenhoven“ in Bettemburg, dem flächenmäßig größten Obstgarten Luxemburgs, ein.

Eugene Conrad von „Natur an Ëmwelt“ hatte den Baum, einen Walnussbaum, sowie sämtlich notwendigen Gerätschaften und Material im Anhänger. Mit Hilfe von Roby Biever war die Pflanzgrube schon ausgehoben worden. Michelle Biever zeigte uns den Weg zur Pflanzstelle.

Da gab es allerdings ein kleines Problem: Anwesend war auch Stier Maxi, ein – den Aussagen von „Natur an Ëmwelt“ nach – völlig harmloser aber darum imposanterer Bulle, der, von seiner anscheinend angeborenen Neugier geleitet, auf uns zukam und uns vorerst den geordneten Rückzug antreten ließ. Nach mehreren missglückten Ablenkungsversuchen gelang es uns dann doch schließlich den Ort des Geschehens zu betreten.

Hier konnten wir dann tatkräftig bei der Pflanzaktion mithelfen: Baum einpflanzen, Stützpfähle einrammen, Schutzgatter befestigen und zum Schluss kräftig angießen.

Das Ganze wurde mit einem sympathischen Umtrunk beendet.

Hervorzuheben sei auch noch, dass „Natur an Ëmwelt“ sämtliche Unkosten dieser Aktion übernehmen wollte.

Wir von NITI sollten für eine angemessene Erinnerungsplakette, die auf die Besonderheit dieses Baumes hinweisen sollte, sorgen. 

Diese Plakette wird am kommenden 13. Juni von Karoline persönlich enthüllte werden.

* Die NITI-Delegation bestand aus Julie Kipgen, Jean-Paul Hammerel, Marie-José und Marcel Kohn, Rose und Georges Ludwig, Gabi Stoos und Gabi Wewer.

UN ARBRE D’HONNEUR POUR KAROLINE

A l’initiative des anciens bénévoles de Cristo Vive Europa, une campagne de plantation d’arbres „80 arbres pour Karoline“ a été lancée pour fêter les 80 ans de Sœur Karoline Mayer : 80 arbres nouvellement plantés en Bolivie, au Chili, au Pérou et partout où Karoline a inspiré les gens. De toute évidence, que Niños de la Tierra devrait participer.

A l’instar de l’œuvre de toute une vie de Karoline, l’arbre doit prendre racine et porter des fruits.

La décision a été prise rapidement par le conseil d’administration, mais il y avait beaucoup de questions sans réponse quant à sa mise en pratique. Jean-Paul a eu la brillante idée de contacter nos amis de l’association environnementale de Bettembourg „Natur an Ëmwelt“ pour obtenir de l’aide. Ici, l’idée a été accueillie avec enthousiasme, ils ont voulu initier et coordonner tout ce qui était nécessaire. La campagne devait commencer le samedi 27 mai. Nous les NITI* sommes arrivés à 10h00 au « Bongert Altenhoven » à Bettembourg, le plus grand verger du Luxembourg en termes de superficie.


Eugene Conrad de „Natur an Ëmwelt“ avait l’arbre, un noyer et tous les outils et matériaux nécessaires dans sa remorque. Avec l’aide de Roby Biever, la fosse de plantation avait déjà été creusée. Michelle Biever nous a montré le chemin vers le site de plantation.

 

Cependant, il y avait un petit problème : le taureau Maxi était également présent, un – selon les déclarations de „Natur an Ëmwelt“ – un taureau complètement inoffensif mais d’autant plus impressionnant, qui, guidé par sa curiosité apparemment innée, est venu à notre rencontre ce qui nous a forcé à entamer une retraite ordonnée. Après plusieurs tentatives infructueuses de distraction, nous avons finalement réussi à entrer dans le verger.


Ici, nous avons pu participer activement à la campagne de plantation : planter l’arbre, enfoncer les poteaux de soutènement, fixer la barrière de protection et enfin arroser vigoureusement.

Le tout s’est terminé par un verre de l’amitié.

Il faut aussi souligner que „Natur an Ëmwelt“ a voulu prendre en charge toutes les dépenses de cette campagne.


De notre côté, nous nous sommes engagés à fournir une plaque commémorative appropriée pour souligner la nature particulière de cet arbre.

Cette plaque sera dévoilée personnellement par Karoline le 13 juin prochain.

* La délégation du NITI était composée de Julie Kipgen, Jean-Paul Hammerel, Marie-José et Marcel Kohn, Rose et Georges Ludwig, Gabi Stoos et Gabi Wewer.