Solidarität und Vertrauen

 

Im Rückblick auf das Jahr 2024 sind folgende herausragenden Geschehnisse in Bezug auf die Arbeit von Niños de la Tierra zu nennen:

  • Die Brandkatastrophe in Viña del Mar/Chile im Februar. Spendenaufruf und Katastrophenhilfe wurden sofort von Niños de la Tierra eingeleitet.
  • Der Tod von unserem Freund, Gründer, Vorbild und früheren Präsidenten Michel Schaack im Mai (siehe Info N°3 dieses Jahres).
  • Die Aufnahme neuer Vorstandsmitglieder im Fegefeuer-Statut[1]: Rachel BRAUN (Jul24), Anna WEIRICH (Nov24) und David HOFFMANN (Mar24). Dies freut uns sehr.
  • Der Beginn des Freiwilligenjahres von Lena Erpelding bei der „Fundación Cristo Vive Bolivien“ in Cochabamba ab Juni.
  • Die konfliktuelle Situation in unserem langjährigen Musikschuleprojekt „Escuela popular de Artes“ (EPA) in Viña del Mar/Chile mit einstweiligen Stopp der finanziellen Unterstützung aus Deutschland und Luxemburg. Alle Spender dieses Projektes wurden unsererseits per Brief informiert und in der Generalversammlung 2025 werden wir Näheres berichten.
  • Die Projekt-Evaluationsreise einer Delegation der „Nitis“ nach Bolivien und Chile im November.
  • Der erfolgreiche Verlauf unserer vier neueren kofinanzierten Projekte in der Gegend von La Paz und Cochabamba / Bolivien.
[1] Der Begriff stammt von Michel Schaack und bedeutet, dass neue Mitglieder erst einmal ohne Stimmrecht im Vorstand zu einer gegenseitigen Schnupperphase eingeladen sind. Diese Phase kann, je nach Erfahrung im Bereich der Entwicklungshilfe, 1-2 Jahre dauern.

Sowohl positive Entwicklungen wie auch negative Ereignisse ließen dem Vorstand keine Zeit zum Daumendrehen. Hinzu kommen die Affären Caritas und OGBL mit ihren Konsequenzen. Wir sind besorgt und haben das Gefühl, dass Solidarität und Spendenbereitschaft zurückgehen könnten. Wir verzeichnen effektiv eine leichten Knick im Spendenaufkommen für das letzte Semester 2024 und gerade nach unserer Projektreise haben wir nochmal sehr nahe erlebt wie dringend die Armen in Lateinamerika Hilfe benötigen. Ein spürbarer Einbruch der Spenden wäre natürlich in jeder Hinsicht katastrophal. Sicher war der Caritasskandal ein großer Schock für alle Beteiligten und für die Spender. Die Aufklärung dieses Verbrechens ist bis heute sehr dürftig. Klar ist allerdings, dass sowohl Caritas als auch OGBL Opfer krimineller Handlungen geworden sind. Es gab und gibt keine Ursache die Organisationen als solche in Frage zu stellen. Bei der Bankenkrise von 2008 wurden auch keine Banken geschlossen und auch in anderen Ländern mit anderen Kontrollsystemen wird leider immer wieder von solchen Veruntreuungen berichtet. Die betroffenen Institutionen mit ihren oft jahrzehntelangen Verdiensten konnten allerdings bestehen bleiben. Sicherlich sollte das Luxemburger Kontrollsystem im Bereich von Kooperation und Sozialdiensten überdacht werden. Zeitaufwand, Energie und Kosten dieser Kontrollen riskieren allerdings in der aktuellen Großwetterlage Überhand zu nehmen. Wer soll das bezahlen? Einen Teil der Spenden dafür aufwenden zu müssen ist sehr unpopulär. Hier muss die Politik ein Gleichgewicht finden, da Entwicklungsprojekte natürlich auch nicht ohne Verwaltungskosten in einer funktionierenden Nichtregierungsorganisation (in Luxemburg und im Zielland) umgesetzt werden können.

 

Niños de la Tierra hat bisher die nachfolgenden Prinzipien beachtet um sich das Vertrauen der Spender zu sichern:

  1. Freiwilliges Engagement: Alle Vorstandsmitglieder arbeiten unentgeltlich. Administrative Kosten, Kosten für die geforderte Berichterstattung bezüglich der kofinanzierten Projekte ans Ministerium und Auditkosten bleiben im Rahmen der diesbezüglichen Zuschüsse des Staates und jeder Spendeneuro wird in den Projekten, je nach Wunsch des Spenders, verwendet.
  2. Regelmäßige Berichterstattung mit Erfolgsgeschichten: Transparente und regelmäßige Updates über die Verwendung der Spendengelder und die erzielten Ergebnisse sind für uns essenziell. Konkrete Beispiele und Zeugnisse, wie die Spenden geholfen haben, sollen Sinn und Zweck unseres Engagements und der Notwendigkeit der Spenden veranschaulichen.
  3. Direkte Kommunikation: Wir stehen Rede und Antwort per Telefon, Brief oder E-Mail.
  4. Unabhängige Prüfungen: Regelmäßige externe Prüfungen und Audits der Finanzen innerhalb der Projekte und der Niños de la Tierra-NGO als Ganzes werden durchgeführt. Unsere Finanzlage wird jedes Jahr im Info N°2 publiziert und in der Generalversammlung vorgestellt.
  5. Nachhaltigkeit: Wir haben die Nachhaltigkeit unserer Projekte immer im Blick. Ganz aktuell, während der zweiten Woche unserer Projektreise, konnten wir uns im Chile bei der Fundación Criste Vive überzeugen was mit Luxemburger Entwicklungshilfe seit den 90ziger Jahren entstanden ist und fortbesteht (Siehe Bericht der Projektreise).

Ohne Vertrauen und Solidarität kann Niños de la Tierra nicht weiterarbeiten. Solidarität ist das Fundament einer funktionierenden Gesellschaft. Schütten Sie bitte nicht das Kind mit dem Bade aus und bleiben Sie uns, trotz Skandalen und Miesmacherei außerhalb unserer Arbeit, als Spender treu.

Wir wünschen frohe Feiertage und ein gesundes und glückliches neues Jahr.

Marco Hoffmann

 

Schwester Karoline zu Besuch in Luxemburg – Soeur Karoline en visite à Luxembourg

Vom 21. bis 24. Juni 2024 wird Schwester Karoline Mayer wieder einmal zu Gesprächen mit ihren Unterstützervereinigungen Andamos, Niños de la Tierra und Guiden a Scouten fir eng Welt in Luxemburg sein.

Gönnern und Sympathisanten der Fundación Cristo Vive bietet sich ebenfalls die Gelegenheit Schwester Karoline persönlich zu treffen:

  • auf dem Pisco-Stand von Niños de la Tierra auf der FÊTE DE L’AMITIÉ in BETTEMBURG (Parkplatz vor der Sporthalle, rue Polk) am Samstag, den 22.Juni ab 19.00 Uhr
  • in der Messe in der PFARRKIRCHE HOWALD (Gedenkgottesdienst für Michel Schaack) am Sonntag, den 23. Juni um 10.45 Uhr sowie beim anschliessenden Apéritif.

 

 

 

 

 

 

 

Soeur Karoline Mayer sera de nouveau présente au Luxembourg du 21 au 24 juin 2024 pour des entretiens avec les dirigeants des organisations de soutien Andamos, Niños de la Tierra et Guiden a Scouten fir eng Welt.

Les donateurs et sympathisants de la Fundación Cristo Vive auront deux occasions pour rencontrer soeur Karoline personnellement:

  • sur le stand Pisco de Niños de la Tierra à la FÊTE DE L’AMITIÉ à BETTEMBOURG (parking devant le hall sportif, rue Polk) samedi le 22 juin à partir de 19.00 heures
  • dans la messe en l’EGLISE PAROISSIALE de HOWALD (messe en mémoire de Michel Schaack) le dimanche 23 juin à 10.45 heures ainsi qu’à l’apéritif après la messe.

 

I am waiting for the happiness

Es ist Dezember und der Winter bringt die Kälte, aber nicht nur der Winter … Krisen und Kriege torpedieren unsere Offenherzigkeit, unsere Gastfreundschaft und unsere Solidarität. In verschiedensten Formen und Ausprägungen ziehen wir uns egoistisch auf uns zurück, schließen Augen und Ohren, verlieren das Vertrauen in die Zukunft, sehen den Mitmenschen als Feind, delegieren die Lösung aller Probleme an die Regierung und hoffen darauf, dass uns unser Reichtum erhalten bleibt und darauf, dass der nächste Sommer kommt, sowieso.

Allerdings wird es schwieriger wegzusehen!

Kriege finden mittlerweile vor unserer Haustür statt und die Zahl der Flüchtlinge steigt. Hinzu kommt, dass der Umgang mit Flüchtlingen zusehends inhumaner wird.

Anne Speltz, allerdings, hat hingeschaut. Respekt!! Sie hat ihr Freiwilligenjahr von August 2015 bis Juli 2016 bei der Fundación Cristo Vive Bolivia im Projekt „Centro Infantil & Apoyo Escolar“ in Chokaya/Cochabamba geleistet. Heute ist sie Fotografin. Als künstlerischen Auftakt für ein breiteres Publikum wartete sie mit der Fotoausstellung „I am waiting for the happiness“ im CAPE Ettelbrück (28/9/23-17/10/23) auf. Anhand von Portraits und Momentaufnahmen erzählt sie die Geschichte von Menschen auf der Flucht außerhalb der offiziellen Lager oder nach der Auflösung der Camps, wie der sogenannte „Dschungel von Calais“. Auch in Griechenland und Bosnien dokumentiert sie – zum Teil abstrakt – die Lebensumstände der Gestrandeten. Einer der Portraitierten sagt: „Mein Traum ist es, wie ein Mensch zu leben.“ Diese Aussage steht für alle die arm und ausgeschlossen sind, d.h. die Hälfte der Menschheit (Club of Rome) …

  • Soziale Ungleichheit ist ein unterbelichtetes Thema.                                          Die Armutsrisikorate (fast 20% in Luxemburg) mag noch bekannt sein, aber über unmäßigen Reichtum wird noch weniger gesprochen. In Luxemburg leben 46.200 Millionäre (2022, Capgemini-Studie) und 2014 wurden 17 Milliardäre gezählt (Tageblatt), darunter unser Großherzog (https://www.virgule.lu/luxembourg/le-grand-duc-henri-a-la-tete-de-3-55-milliards-d-euros/337527.html#). Ihr Gesamtvermögen beläuft sich auf 61 Milliarden Dollar (47 Milliarden Euro). Jeder fünfzehnte Einwohner in Luxemburg ist Millionär, was einem Zuwachs von 7,9 Prozent im Jahre 2022 entspricht. Die Vermögen stiegen dabei um 8,8 Prozent auf 137,6 Milliarden US-Dollar an, wie Paperjam (https://paperjam.lu/article/46-200-millionnaires-au-luxemb) Durchschnittlich verfügen Luxemburger Millionäre damit über ein Vermögen von 2,98 Millionen Dollar. Sagen wir, um die Rechnung einfach zu machen, dass wir hier über rund 150 Milliarden Euro reden. Stellen Sie sich vor diese reichen Leute würden nur 1% ihres Vermögens spenden, … 1,5 Milliarden Euro!! Zum Vergleich: Mit 1% des Bruttonationaleinkommens (rund 400 Millionen €) für die Entwicklungshilfe gehört Luxemburg zu den fünf entwickelten Volkswirtschaften mit den größten Anstrengungen in diesem Bereich. Es geht hier nicht darum, die Superreichen zur Kasse zu bitten. Vielmehr muss das System in Frage gestellt werden, welches extremen Reichtum zulässt und gleichzeitig vielen Menschen Grund- und Menschenrechte abspricht. An die Stelle von sozialer Ungleichheit muss soziale Gerechtigkeit treten.
  • Die Symptome des Klimawandels werden spürbar.                                        Der EU-Klimawandeldienst Copernicus bezeichnet 2023 als wärmstes Jahr seit 125 000 Jahren … Direkte Folgen sind z.B.: zunehmend stärkere Wirbelstürme, Überschwemmungen, Verbreitung gefährlicher Krankheitserreger, Dürren und Waldbrände, Anstieg des Meeresspiegels und Zerstörung der Artenvielfalt. Heute schon herrschen in mehreren Ländern wegen der Erderwärmung extreme Ernährungsunsicherheit und Süßwasserknappheit, die Menschen zur Flucht zwingen. So trägt auch der Klimawandel, neben Armut und Krieg, zu den aktuellen Flüchtlingsströmen bei. Diffuse Hoffnungen setzen wir in technische Lösungen … Wir investieren in künstliche Intelligenz, aber was tun wir gegen die natürliche Dummheit? – Doch seien wir nicht so streng. Langsame Veränderungen sind schwer zu erkennen. Sie kennen die Geschichte des Frosches der im langsam sich aufwärmenden Wasser sitzen bleibt und schlussendlich nicht mehr herauskommt. Beim Sprung in heißes Wasser hätte er sofort das Weite gesucht … Eigentlich müsste der Mensch doch klüger sein, oder? Exponentielle Entwicklungen wie z.B. der Kollaps des Golfstroms (https://www.nature.com/articles/s41467-023-39810-w) sind aber leider kontraintuitiv. Die Annäherung an den Kipppunkt ist zum Schluss sehr schnell und dann ist es zu spät.

 

Was tun? Was kann ich schon machen?

 

Ich denke, anschließend an die vorhergehenden Abschnitte, wäre ein erster Schritt nicht mehr wegzusehen und wie Stephane Hessel schon 2010 meinte: „Empört euch!“ Wenn wir in Gleichgültigkeit, Resignation und Tatenlosigkeit verharren, naht der Abgrund zusehends schneller. Sicher, Zerstörung geschieht schneller als Aufbau und das kann entmutigen. Aber gerade an Weihnachten, dem Fest der Hoffnung, sollten wir die Hände nicht in den Schoß legen. Hier ein paar Ideen:

  • Setzen Sie sich mit den großen Herausforderungen unserer Zeit auseinander!
  • Denken Sie nachhaltig und konsumieren Sie sparsam!
  • Verbrauchen Sie weniger Ressourcen!
  • Unterstützen Sie gute Projekte mit Ihren Spenden und leben Sie die Solidarität im Alltag!
  • Konzentrieren Sie sich auf das Wichtige im LEBEN!

 

Was ist wichtig im Leben?

 

Zu dieser Frage hat mir folgende Geschichte von Heinrich Böll gut gefallen: Wir befinden uns in einer kleinen Hafenstadt Europas; die Nachmittagssonne taucht Kräne, Boote und Masten in ein warmes Licht. Auf einer Bank direkt am Ufer liegt ein Fischer, er ist einfach gekleidet, hat seine Augen geschlossen und döst vor sich hin. Etwas abseits läuft ein schick angezogener Tourist am Hafen entlang, fotografiert, kommt näher und bleibt neben dem Fischer stehen. Warum liegt dieser Einheimische mitten an einem Nachmittag auf einer Bank? Mit sorgenvoller Stimme erkundigt sich der Tourist nach seinem Wohlergehen, doch dieser versichert ihm: „Es geht mir fantastisch.“ „Warum, wenn ich fragen darf, fahren Sie dann nicht aufs Wasser hinaus? Lohnt es sich nicht?“, möchte der Tourist wissen. Im Gegenteil, die Fangbedingungen in dieser Gegend seien hervorragend, beruhigt ihn der Fischer. Diese Antwort verwirrt den Touristen. Warum dann nicht fischen gehen? „Ich hab heut Morgen schon mehr als genug gefangen.“ Als er das hört, schlägt der Tourist aufgeregt vor, mehrmals täglich fischen zu gehen, am besten nicht nur heute, sondern das ganze Jahr über. „Wissen Sie, was dann geschehen würde?“ Der Fischer schüttelt den Kopf. „Nun, Sie könnten in spätestens einem Jahr einen Motor kaufen und damit schneller raus aufs Meer. In ein paar Jahren könnten Sie noch ein Boot besitzen, so würden Sie natürlich noch viel mehr fangen, könnten das Geld sparen und sich einen richtigen Kutter kaufen …“ Begeistert hält der Tourist inne und schaut aufs Wasser: „Irgendwann würden Sie ein Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei und eine moderne Marinadenfabrik, mit ihrem eigenen Hubschrauber würden Sie die Fischschwärme aus der Luft erkennen und Ihre Kutter per Funk an die besten Stellen schicken. Sie könnten die alleinigen Fangrechte erwerben, Fischrestaurants eröffnen und die besten Stücke ohne Zwischenhändler direkt nach Paris exportieren – und dann …“ Die Aufregung verschlägt dem Fremden für einen Moment die Sprache. Der Fischer richtet sich auf und schaut ihn aufmerksam an. „Was dann?“ fragt er leise. „Dann,“ sagt der Fremde mit einem träumerischen Blick, „dann könnten Sie sich zurücklehnen, in der Sonne dösen – und das wunderbare Meer genießen.“ „Aber das mache ich ja jetzt schon“, sagt der Fischer, „ich sitze am Hafen und döse, nur das Klicken Ihres Fotoapparates hat mich gestört.“

 

Mir hat die Geschichte deshalb so gut gefallen, weil sie unser kapitalistisches Streben ad absurdum führt. Auch die Wachstumsfrage könnten wir mit der Haltung des Fischers – dem es ja an nichts fehlt – zukunftsträchtiger angehen als wir es bisher getan haben. Im letzten Bericht „Earth for All“ des „Club of Rome“ (ISBN 978-3-96238-387-9) – auf den ich in dieser Rubrik schon mal hingewiesen habe -, ist folgendes (s.97) zu lesen: „Die einkommensschwachen Länder brauchen vier grundlegende Maßnahmen, um die Armutskehrtwende zu schaffen: (1) Erweiterung ihrer politischen Optionen (auch durch Einschränkung des Raubtier-Kapitalismus), (2) Bewältigung der durch Verschuldung und die größere Finanzinfrastruktur entstehenden Probleme, (3) Umgestaltung der globalen Handelsarchitektur sowie (4) Verbesserung der Systeme des Technologietransfers. Das heißt auch, dass einkommensschwache Länder noch wachsen dürfen im Gegensatz zu entwickelten Ländern.

 

Aufgrund der fehlenden Unterscheidung zwischen verbrauchsbedingten und produktionsbedingten Emissionen können sich einkommensstarke Länder ihrer Verantwortung entziehen. Den Overshoot Day (der Tag also an dem wir alle Ressourcen verbraucht haben, die uns zustehen) hat Luxemburg laut der Denkfabrik Global Footprint Network (GFN) dieses Jahr am 14. Februar erreicht und liegt damit weltweit an zweiter Stelle. (https://csdd.public .lu/fr/actualites/2023/oneplanetluxembourg.html). Wenn wir eine Welt für alle wollen (soziale Gerechtigkeit), müssen wir der Hälfte der Menschheit, die noch in Armut lebt, ein menschenwürdiges Leben zugestehen. Wachstum ist keine Option mehr.

 

Der genügsame und zufriedene Fischer, ein neues Leitbild für uns Luxemburger? Es wäre das Richtige!

Denken Sie daran, wenn Sie sich gute Vorsätze fürs neue Jahr überlegen.

 

Denken Sie aber auch weiterhin an unsere Projekte. Wir brauchen Ihre Solidarität und Ihre Spenden, um die menschliche Entwicklung durch diese Projekte voranzutreiben. Wie bei vielen NGOs hat sich auch bei uns das Spendenaufkommen in der Post-Coronazeit verschlechtert. Sie wissen, dass Ihre Spenden zu 100% in unsere Projekte fließen und alle Nebenkosten durch Nebeneinnahmen (Zinsen, administrative Hilfen des Staates und Freiwilligenarbeit) aufgefangen werden. Danke!

 

Für die Feiertage wünsche ich frohe Stunden mit Familie und Freunden, aber auch ruhige Momente, sowie Glück und Gesundheit im neuen Jahr.

 

 

Marco HOFFMANN

Präsident

 

 

EIN EHRENBAUM FÜR KAROLINE

UN ARBRE D’HONNEUR POUR KAROLINE (traduction en français ci-dessous)

Auf Initiative der früheren Freiwilligen von Cristo Vive Europa wurde zum 80. Geburtstag von Schwester Karoline Mayer die Baumpflanzaktion „80 Bäume für Karoline“ ins Leben gerufen: 80 neu gepflanzte Bäume in Bolivien, Chile, Peru und überall da, wo Karoline Menschen begeistert hat. Ganz klar, dass Niños de la Tierra sich daran beteiligen sollte.

So wie Karolines Lebenswerk soll der Baum Wurzeln schlagen und Früchte bringen.

Der Entschluss war im Vorstand schnell getroffen, nur bei der Umsetzung in die Tat gab es eine Menge unbeantworteter Fragen. Jean-Paul hatte die blendende Idee unsere Freunde der Bettemburger Umweltorganisation „Natur an Ëmwelt“ zwecks Hilfestellung zu kontaktieren. Hier wurde die Idee mit Begeisterung aufgenommen, man wollte die Sache gemeinsam durchziehen, ja sie wollten alles Notwendige in die Wege leiten und koordinieren. Am Samstag, den 27. Mai sollte die Aktion starten. Wir NITIs* trafen um 10.00 Uhr im „Bongert Altenhoven“ in Bettemburg, dem flächenmäßig größten Obstgarten Luxemburgs, ein.

Eugene Conrad von „Natur an Ëmwelt“ hatte den Baum, einen Walnussbaum, sowie sämtlich notwendigen Gerätschaften und Material im Anhänger. Mit Hilfe von Roby Biever war die Pflanzgrube schon ausgehoben worden. Michelle Biever zeigte uns den Weg zur Pflanzstelle.

Da gab es allerdings ein kleines Problem: Anwesend war auch Stier Maxi, ein – den Aussagen von „Natur an Ëmwelt“ nach – völlig harmloser aber darum imposanterer Bulle, der, von seiner anscheinend angeborenen Neugier geleitet, auf uns zukam und uns vorerst den geordneten Rückzug antreten ließ. Nach mehreren missglückten Ablenkungsversuchen gelang es uns dann doch schließlich den Ort des Geschehens zu betreten.

Hier konnten wir dann tatkräftig bei der Pflanzaktion mithelfen: Baum einpflanzen, Stützpfähle einrammen, Schutzgatter befestigen und zum Schluss kräftig angießen.

Das Ganze wurde mit einem sympathischen Umtrunk beendet.

Hervorzuheben sei auch noch, dass „Natur an Ëmwelt“ sämtliche Unkosten dieser Aktion übernehmen wollte.

Wir von NITI sollten für eine angemessene Erinnerungsplakette, die auf die Besonderheit dieses Baumes hinweisen sollte, sorgen. 

Diese Plakette wird am kommenden 13. Juni von Karoline persönlich enthüllte werden.

* Die NITI-Delegation bestand aus Julie Kipgen, Jean-Paul Hammerel, Marie-José und Marcel Kohn, Rose und Georges Ludwig, Gabi Stoos und Gabi Wewer.

RÜCKBLICK AUF DAS JAHR 2022

Verwaltung von Niños de la Tierra

Im Jahr 2022 setzte sich der Verwaltungsrat nach der Generalversammlung vom 29. März 2022 aus 12 ehrenamtlichen Mitgliedern zusammen. Diese berieten sich in 12 Monatsversammlungen, sowie in der alljährlichen Klausur (Reflexionstag über die Zukunft unserer ONG, über das persönliche Engagement, über unsere Projekte und die Zusammenarbeit mit unseren Partnern) am 29. Januar 2022. Die Arbeitsgruppen für Projekte, Öffentlichkeitsarbeit, Freiwilligen-Engagement, Buchhaltung und Organisation der Ausstellung „35 Jahre Niños de la Tierra“ trafen sich insgesamt 11mal (davon 3mal per Visiokonferenz).

Unabhängige Mitarbeiterinnen unserer ONG bleiben Carmen Albers für die Projektarbeit und Patricia Garcia für das Sekretariat. Unser Verwaltungsrat bestand nach der Generalversammlung und der Wiederaufnahme von Gaby Stoos (2 Sabbatjahre) aus: Jean-Paul Hammerel (Fenningen), Marco Hoffmann (Consdorf), Julie Kipgen (Bettemburg), Marie-José Kohn-Goedert und Marcel Kohn (Bettemburg), Rose Ludwig-Bohler und Georges Ludwig (Bettemburg), Axel Schneidenbach (Düdelingen), Yvette Schweich-Lux und Claude Schweich (Bettemburg), Gaby Stoos (Bettemburg), Gaby Wewer (Bettemburg).

Ständige Mitarbeiter/Innen waren 2022: Michel Schaack (Crauthem), Marianne Schummer (Luxembourg) und Claire Zimmer (Luxemburg).

Gemäß den Statuten unserer ONG wurden die Posten im Verwaltungsrat in der ersten Sitzung nach der Generalversammlung verteilt:

  • Präsident: Marco Hoffmann;
  • Vizepräsidentin: Julie Kipgen;
  • Trésorier: Jean-Paul Hammerel;
  • Trésorier adjoint: Georges Ludwig;
  • Secrétaire: Rose Ludwig-Bohler;
  • Secrétaire adjointe: Julie Kipgen.

Ehrenpräsidenten sind Michel Schaack und Claude Schweich.                            
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