Projekt Chapisirca
Unsere Partnerorganisation ANAWIN berichtet über die Fortschritte im Projekt
Verbesserung der Lebensmittelsicherheit in der Region Chapisirca (Gemeinde Tiquipaya).
Zu Besuch bei Freunden in Cusco
Dieses Jahr bestand unsere Delegation aus 3 Mitgliedern: Yvette und Claude Schweich und ich, Lydie Hoffmann. Am Ostersonntag (ein eher ungünstiger Tag, um einen Partner zu besuchen) sind wir am späten Nachmittag in Cusco gelandet. Obwohl wir vorab per Mail versucht hatten, den Empfang wegen der Feiertage auf ein Minimum zu reduzieren, wurde unserer Bitte nicht Folge geleistet! Es ist Teil der peruanischen Kultur, aber auch der aufrichtige Ausdruck vonFreundschaft und Dankbarkeit, uns mit allen Ehren am Flughafen zu empfangen. Groß und Klein war an diesem Nachmittag auf den Beinen; Blumen, Obst und Brot, Fahnen, selbsthergestellt Plakate und speziell bedruckte T-Shirts waren vorbereitet worden und wurden nun zur Schau gestellt. Es dauerte dann natürlich eine ganze Weile, bis wir jeden begrüßt hatten, bis alle Fotos geschossen waren und wir uns von dem vielfältigen und bunten Treiben etwas erholt hatten.
Trotz der Feiertage war der Zeitpunkt unserer Reise eigentlich gut gewählt, weil wir uns zurzeit „zwischen 2 Projekten“ befinden. Vor fast 4 Jahren haben wir uns, zusammen mit der Fundación Cristo Vive Perú (FCVP), in das Abenteuer „Frauenhaus“ gestürzt. Der Anfang war schwer, besonders, weil die Problematik der Gewalt innerhalb der Familien in ganz Peru verbreitet ist, es jedoch nur wenige staatliche Anlaufstellen gibt, um den Frauen in Not zu helfen. In der Stadt Cusco (ca. 300.000 Einwohner) gibt es bis dato nur das Frauenhaus der Fundación, in dem die Mütter mit ihren Kindern Schutz und Obdach finden können. Ana-María (die Direktorin der FCVP) und ihr Team standen vor einer Riesenherausforderung! Ohne viel Erfahrung im Bereich von häuslicher Gewalt zu haben, standen sie den Frauen mit viel Einfühlungsvermögen und professioneller Kompetenz zur Seite. In den letzten 4 Jahren haben sie viele Höhen und Tiefen erlebt und sind an ihren Aufgaben gewachsen. Seit April 2012 verfügt die FCVP endlich über die so dringend benötigte Infrastruktur. Ein renovierter Altbau und ein daran anschließender Neubau
bieten jetzt durchschnittlich 12 Frauen und ihren Kindern einen sicheren Platz. Während 4-6 Monaten können sie hier etwas zur Ruhe kommen, können sich neu orientieren und erhalten sowohl psychologischen als auch rechtlichen Beistand. Außerdem haben sie im Frauenhaus die Möglichkeit, sich weiterzubilden, um nach ihrem Aufenthalt eine Arbeit zu finden und somit finanziell auf eigenen Beinen zu stehen.
Für unsere Organisation „Niños de la Tierra“ war es daher eigentlich selbstverständlich, diese exzellente Arbeit von unseren Freunden der FCVP auch weiterhin zu unterstützen, so dass wir noch dieses Jahr ein zweites Projekt über 3 Jahre mit ihnen in Angriff nehmen werden.
Für diese zweite Phase war schon viel Vorarbeit geleistet worden und so konnten wir uns bei unserem Besuch weitestgehend auf das „Cadre Logique“ und auf das Budget konzentrieren.
Kurz gesagt ist das „Cadre Logique“ein systematischer und analytischer Prozess, um ein Projekt zielorientiert planen, überwachen und bewerten zu können. Auf einigen wenigen Seiten werden hier das Hauptziel, das Projektgesamtziel, die messbaren Resultate und die Aktivitäten resümiert.
Sehr interessant für uns – und eigentlich zum ersten Mal – haben wir zusammen mit allen Beteiligten am Projekt dieses „Cadre Logique“ bis ins Detail analysiert, um zu prüfen, ob auch alle Resultate und Aktivitäten realistisch und durchführbar sind. Dieser Prozess, an dem das ganze Team beteiligt war, war relativ zeitaufwändig. Die Tatsache jedoch, dass die Mitarbeiter um ihre Meinung gefragt wurden, bewirkt unserer Ansicht nach, dass sie sich dadurch noch stärker mit dem Projekt verbunden fühlen und weiterhin ihr Bestes geben werden, um den Frauen und Kindern in Not „mit Liebe und Freude“(*) dienen zu können.
Auch das Budget wurde, wenn auch in kleinerer Runde, ausführlich diskutiert. Alle Ausgaben wurden nochmals geprüft. Nur noch geringfügige Anpassungen mussten hier vorgenommen werden.
Trotz dieser anstrengenden Versammlungen, bei denen abends die Köpfe rauchten, war es eine sehr befriedigende Aufgabe, haben wir doch so den Eindruck gewonnen, alles Mögliche getan zu haben, damit dieses zweite Projekt mit unseren Freunden der FCVP, den bestmöglichen Start hat.
(*) Motto der Fundación Cristo Vive Perú: “Compartiendo el Pan con Amor y Alegría” – Das Brot mit Liebe und Freude teilen.
Lydie Hoffmann
Fotos: Yvette Schweich-Lux, Lydie Hoffmann
Nahrungssicherheit für Mapuche Kleinbauern
“Wer weiß schon, dass Hunderte von Millionen kleinbäuerlicher Familien, die das Gros der hungernden Massen bilden, durchschnittlich nur ein bis zwei Hektar oder noch weniger Boden bebauen…?”
“Die Strategien, mit denen sich Hunger und Mangelernährung eindämmen lassen, sind komplex und müssen der Vielfalt der Bewirtschaftungsformen und der Verhältnisse im jeweiligen Land angepasst sein. Bei allen Unterschieden stellt sich jedoch in zahlreichen Entwicklungsländern die entscheidende Frage nach einer Agrarreform und dem Zugang zu Boden. Beides bildet eine Voraussetzung für jede erneute Ausweitung der Agrarproduktion und jede substantielle Verringerung von Armut “
“Nationale wie internationale Finanzierungen müssen dazu beitragen,die ländlichen Infrastrukturen zu verbessern und den Bauern Zugang zu Rohstoffen, Krediten und Know-how zu erleichtern”
Aus “Mordshunger” von Jean Feyder
Ende März waren wir zu Besuch in den Mapuche Gemeinschaften José Carvajal und Francisco Huentro Painemil in Chile. Dies sind zwei von vier Gemeinschaften aus der Gemeinde Freire, die zurzeit mit unserer Partnerorganisation Fundecam ein Entwicklungsprogramm durchführen. Finanziert wird das Projekt von “Niños de la Tierra”. Drei Jahre lang soll den vier Gemeinschaften zu größerer Nahrungssicherheit verholfen werden. Auch die Ausbildung der Verantwortlichen und die Stärkung der Organisationen sind notwendig für ihre Weiterentwicklung.
350 Menschen sind von dem Projekt betroffen. Sie leben in großer Armut. In der Vergangenheit mussten sie ohne Hilfestellung der öffentlichen Instanzen auskommen. Ihre Armut hängt eng mit dem Landmangel zusammen. Für Viehzucht und Ackerbau besitzen sie als Kleinbauern nur 1 bis 1,5 Hektar pro Familie. Einst verfügten sie, die Ureinwohner Chiles, über große Landflächen. Enteignet wurden sie zuerst von den Spaniern und zuletzt unter Pinochet.
Es ist schwer, vom Ertrag solch kleiner Flächen zu leben. Eine optimale Bewirtschaftung ist unerlässlich, um die Nahrungssicherheit in etwa zu gewährleisten. Unser Partner Fundecam bietet den Gemeinschaften Kurse an über Bodenbearbeitung, Fruchtfolge, Produktion von organischem Dünger, geeignete Pflanzen, Konservierung von Nahrungsmitteln und den Umgang mit Wasser. Denn Wassermangel wird immer mehr zum großen Problem. Pflanzen, die viel Wasser benötigen, werden nicht mehr angebaut. 500 l Trinkwasser pro Familie werden einmal die Woche von der Gemeinde geliefert und in einem Fass aufbewahrt.
Weil die betroffenen Familien kaum über eigenes Einkommen verfügen, sind im Projekt soziale Kredite vorgesehen, um kleine aber wichtige Investitionen in der kleinbäuerlichen Produktion zu ermöglichen. Es handelt sich um “Mikrokredite”, die zur Hälfte von den Familien zurückbezahlt werden. Verwaltet werden die Kredite von der Leitung der Gemeinschaften unter der Kontrolle unserer Partnerorganisation vor Ort. Die Erfahrung hat gezeigt, dass diese Selbstverwaltung auf sehr verantwortliche Weise durchgeführt wird. Dieses Vorgehen lehrt die indigenen Familien, mit Geld umzugehen, drückt Vertrauen aus und respektiert ihre Würde. 10.000.-€ sind pro Jahr für diesen Rotationsfonds im Projekt vorgesehen. Das Geld bleibt den Gemeinschaften erhalten, bis es ganz aufgebraucht ist.
Wie nutzen die Familien diese Kredite? Die meisten kaufen zuerst Draht, um ihre Gärten zu umzäunen, damit das Gemüse nicht von den Tieren gefressen wird. Sie umzäunen ihre Wiesen, so dass die Tiere nicht weglaufen können. Sie kaufen Zinkblech und Holz, um kleine Ställe und Scheunen zu bauen, Plastikfolie für Gewächshäuser, sowie geeignetes Saatgut und Tiere zum Züchten, hauptsächlich Hühner, Schafe und Schweine. Diese sind eine wichtige Nahrungsquelle, verbrauchen wenig und bringen beim Verkauf etwas Geld.
Hier geht es wirklich um Grundbedürfnisse!
Parallel zu den Maßnahmen im Bereich Nahrungssicherheit werden die Verantwortlichen der Gemeinschaften ausgebildet. Sie lernen die Bestimmungen der indigenen Gesetzgebung kennen, damit sie ihre Rechte besser in Anspruch nehmen können. Den “dirigentes” wird in den Kursen aufgezeigt, wie sie sich besser organisieren und sich gegebenenfalls mit andern Gemeinschaften vernetzen und austauschen können. Gemeinsam handeln, macht stärker. Die Verantwortlichen lernen, wie man Projekte entwirft und formuliert. So können sie Fördergelder beantragen von der Gemeinde, der Region und vom Staat.
Die Gemeinschaft José Carvajal hat noch weit größere Probleme zu lösen. Von den etwa 100 Mitgliedern sind 25 von einer erblichen Augenkrankheit betroffen, die im Alter von 15 bis 25 Jahren zur Erblindung führt. David Carvajal, der Verantwortliche der Gemeinschaft, ist selbst blind. Zwei Jahre wartet er schon auf eine Augenoperation im öffentlichen Gesundheitssystem.
Am Anfang reagierte die Gemeinschaft mit großer Skepsis auf das Angebot zur Unterstützung. Bisher wurde ihnen jede Hilfe verwehrt. Wir haben im Projekt eine Begleitung von vier Stunden pro Woche vorgesehen für alle, die an der Augenkrankheit leiden. Diese Begleitung soll jede mögliche Hilfestellung geben, um die Behandlung und die Unterstützung zu organisieren. Bei unserm Besuch konnten wir feststellen, dass diese wichtige Hilfestellung zurzeit noch nicht ausreichend ist. 53 Besuche bei einem privaten Augenarzt wurden in kürzester Zeit durchgeführt, Brillen für die Kinder müssen gekauft werden. Weitere Maßnahmen sind erforderlich. Die Begleitung wurde einstweilen verstärkt und wir hoffen auf gezielte Spenden, um auf diese Problematik zu antworten.
Um nachhaltig aus der Armutsfalle auszubrechen und die Nahrungssicherheit (food security) hin zur Ernährungssicherheit (nutrition security) zu verbessern, müssten Lösungen erarbeitet und finanziert werden, die den Gemeinschaften ausreichenden Zugang zu Wasser und die Anschaffung von zusätzlichem Land ermöglichen.
Yvette Schweich-Lux
Fotos : Yvette Schweich-Lux
Michel Schaack, Eirepresident vun “Niños de la Tierra”
Mir konnten eis et all net virstellen, mä elo ass et sou wäit. De Michel Schaack, eise President a Koordinator huet no 26 Joer d’Presidentschaft vun eiser ONG ofginn. Hien hat dee Schrëtt scho laang ugekënnegt, an dach koum et fir eis iwwerraschend. Dem Mich seng Verdéngschter ëm eis Organisatioun si grouss a säin Asaz fir di benodeelegt Leit a Südmerika e Beispill. An all deene Joeren huet hien eis mat sengem Engagement ëmmer rëm matgerappt. Mir si frou, dass hien als Komiteesmember weider am Asaz bleift.
Als Equipe fueren mir lo weider. Matbestëmmung an Transparenz bleiwen eis wichteg. Jidderengem seng Aarbecht zielt. D’Ëmsetze vun de Mënscherechter, ganz besonnesch de Kannerrechter, de Kampf géint d’Aarmut a fir de respektvollen Ëmgang mat der natierlecher Ëmwelt bleiwen eis Prioritéiten. Eis Projeten solle Leit a Südamerika op nohalteg Manéier zu engem besseren, mënschewierdege Liewen verhëllefen, “ una vida digna” an dat a gudder Zesummenaarbecht mat eise Partner um Terrain.
Ouni d’ Ënnerstëtzung vu ville Frënn wier eis Aarbecht nët méiglech. Mir sinn iwwerzeegt, dass Dir eis weider um Wee vun engem solidareschen Handelen begleet.
Claude Schweich
Michel Schaack, Ehrenpräsident von “Niños de la Tierra”
Wir konnten es uns nicht vorstellen, aber nun ist es soweit: Michel Schaack, unser Präsident und Koordinator hat nach 26 Jahren die Präsidentschaft unserer ONG abgegeben. Er hatte diesen Schritt lange im Voraus angekündigt und trotzdem kam er für uns total überraschend. Michels Verdienste um unsere Organisation sind riesig und sein Engagement für die Benachteiligten in Südamerika beispielhaft. In all den Jahren hat uns sein Einsatz immer wieder neu motiviert. Wir freuen uns, ihn als aktives Mitglied weiter in unserer Mitte zu haben.
Unser gut eingespieltes Team macht weiter. Mitbestimmung und Transparenz sind weiterhin wichtige Kriterien unserer Arbeit. Der Einsatz eines jeden Einzelnen zählt. Der Kampf für die Menschenrechte, insbesondere diejenigen der Kinder, für den respektvollen Umgang mit der natürlichen Umwelt und gegen die Armut bleiben unsere Prioritäten. Unsere Projekte sollen den Leuten in Südamerika auf nachhaltige Weise zu einem besseren, menschenwürdigen Leben verhelfen, “ una vida digna” und das in harmonischer Zusammenarbeit mit unseren Partnerorganisationen vor Ort.
Ohne die Unterstützung vieler Freunde hierzulande wäre unsere Arbeit nicht möglich. Wir sind überzeugt, dass Sie uns auf dem Weg solidarischen Handelns begleiten.
Claude Schweich
Michel Schaack, Président d’Honneur de Niños de la Tierra
Difficile à imaginer, mais c’est un fait accompli maintenant: Michel Schaack, notre Président et Coordinateur, a cédé la présidence de notre ONG après 26 ans. Il l’avait bien annoncé à l’avance, mais nous avons quand-même été un peu pris au dépourvu. Les mérites de Michel pour notre association sont innombrables et son engagement pour les dépourvus en Amérique Latine exemplaires. Pendant toutes ces années il a réussi à nous motiver à maintes reprises. Nous nous réjouissons d’autant plus de le savoir membre actif à l’avenir.
Notre équipe bien rodée poursuit la voie de la continuité. La coopération et la transparence resteront partie intégrante de notre travail. L’engagement de chacun de nous importe: pour la sauvegarde des droits de l’homme, surtout ceux des enfants, pour la conservation de l’environnement et contre la pauvreté. Que nos projets procurent une vie meilleure, plus digne aux gens défavorisés d’Amérique Latine, “ una vida digna”, et cela d’une façon durable et en accord harmonieux avec nos partenaires sur le terrain.
Nos efforts seraient vains sans le support de tant d’amis et supporters luxembourgeois. Nous sommes convaincus que vous nous accompagnerez le long de notre démarche solidaire.
Claude Schweich
Invitatioun
RÜCKBLICK AUF 2012
Das Wichtigste aus dem Aktivitätsbericht von Niños de la Tierra a.s.b.l.
UNSERE GESCHICHTE
Im APRIL 1987 wurde die ONG „CHILES KINDER a.s.b.l.“ aus der Taufe gehoben. Dabei handelte es sich um die Offizialisierung der AKTION CHILES KINDER, die von 1976 – 1986 durch den Bettemburger Jugendchor mit viel Erfolg durchgeführt wurde. Im JULI 2006 änderten wir unseren Namen, da seit 2001 neben Chile auch Bolivien zu unseren Zielländern gehört. Wir heißen fortan „NIÑOS DE LA TIERRA“.
Seit ihrer Gründung wird unsere Nichtregierungsorganisation (NGO) vom Luxemburger Staat anerkannt und unterstützt. Auch wurde uns vor kurzem das AGRÉMENT MINISTÉRIEL bis Ende 2014 verlängert. Die an uns überwiesenen Spenden sind also von den Steuern absetzbar.
IM ZEICHEN UNSERES 25-JÄHRIGEN BESTEHENS
Unser Jubiläumsjahr 2012 war geprägt war durch verschiedene Feierlichkeiten, die an all die Jahre unseres Einsatzes für minderbemittelte Menschen in Chile, Bolivien und Peru erinnerten:
1. Am 26. April im Ciné Le Paris in Bettemburg: Vorführung des Films TAMBIEN LA LLUVIA vor einer ansehnlichen Zuschauerkulisse. Der Film zeigt hervorragend, wie die Bevölkerung der bolivianischen Provinzhauptstadt Cochabamba mit Erfolg gegen die Privatisierung der Wasserversorgung revoltierte.
2. Am 27. April lud der Vorsitzende unserer NGO seine Mitstreiter, die Vertreter der Bettemburger Gemeinde und der Kirche zu einem Umtrunk ein, als Zeichen des gemeinsamen Engagements für minderbemittelte Menschen in Südamerika.
3. Am 11. Mai in der Pfarrkirche Bettemburg: RELIGIÖSE FEIER unter dem Motto „HUNGER NACH GERECHTIGKEIT“. Zusammen mit dem früheren Bettemburger Jugendchor feierten wir „35 Jahre Freundschaft mit Schwester Karoline Mayer“. Fast 200 Leute wohnten dem Fest in der Kirche bei. Danach wurde unsere Freundin Karoline von Bürgermeister Laurent Zeimet im Bettemburger Schloss empfangen, wo sie zum Thema „EMPÖRT EUCH, ENGAGIERT EUCH MIT ZÄRTLICHKEIT“ referierte. Hervorzuheben ist, dass bei dem anschließenden gemütlichen Beisammensein die Gemeinde Bettemburg und der Pfarrverband Bettemburg für das leibliche Wohl sorgten.
4. Am 5. Oktober 2012 fand in Bettemburg der Höhepunkt des Jubiläumsjahres statt: die AKADEMISCHE SITZUNG zu 25 JAHRE NIÑOS DE LA TIERRA/CHILES KINDER. Im vollbesetzten Festsaal kamen neben Michel Schaack (Präsident) und Jean-Paul Hammerel (Projektleiter unserer NGO) folgende Ehrengäste zu Wort: Madame Marie-Josée Jacobs, Ministerin für Kooperation; Laurent Zeimet, Bürgermeister der Gemeinde Bettemburg; Jorge Daveggio, Direktor unserer Partnerorganisation HOGAR ESPERANZA in La Florida/Santiago de Chile; Dorothea Klette, Vertreterin der Stiftungen Cristo Vive Chile, Bolivien und Peru; Gaby Braun, Vorsitzende der NGO Cristo Vive Europa; Michaela Weyand, Mitbegründerin der Kunst- und Musikschule EPA im chilenischen Armenviertel Achupallas/ Viña del Mar. Hervorzuheben bleibt der kurze aber wichtige Beitrag unserer ehemaligen Freiwilligen Pascale Engel zum Thema „Auswirkungen einer prekären Lage in der frühen Kindheit auf die Hirnentwicklung und das spätere Verhalten eines Menschen“. Für musikalische Begleitung sorgte das Gitarrenensemble der Düdelinger Musikschule unter Leitung von Jean-Yves Lorenzi. Der Ehrenwein wurde von der Gemeinde Bettemburg offeriert, der Geburtstagskuchen von „Niños de la Tierra“. Als Geschenk erhielten unsere Freunde die in Eigenregie hergestellte und von Gönnern finanzierte Broschüre „25 Jahre Niños de la Tierra“. Allen, die zum Gelingen unserer Feierlichkeiten beigetragen haben, möchten wir nochmals von Herzen danken, besonders der Gemeinde Bettemburg, dem Pfarrverband Bettemburg – Hüncheringen, dem Gitarrenensemble sowie dem Fotografen J.-Cl. Anthon. Erwähnen wir, dass im Rahmen der Feierlichkeiten unser Präsident von den Radios DNR (Chr. Busshardt) und 100,7 (A. Maquil) interviewt wurde, während in der geschriebenen Presse vor allem im Buet 1/2012 der Gemeinde Bettemburg und im Luxemburger Wort unserer ONG die Ehre erwiesen wurde. Heben wir hervor, dass folgende Freunde von Anfang an unserer Hilfsorganisation angehören: Hammerel Jean-Paul, Kohn Marie-José und Marcel, Schaack Fernande und Michel, Schweich Yvette und Claude, Wewer Gaby.
VERWALTUNG
Unser Verwaltungsrat setzt sich aus 13 ehrenamtlichen Mitgliedern zusammen, denen freiwillige Mitarbeiter zur Seite stehen. Er tagte 15mal, öfters als in den vergangenen Jahren, wegen der Vorbereitungen zu den Feiern unseres 25. Jubiläums und weil unsere NGO sich zum 1. Mal in ihrer Geschichte einem AUDIT unterwerfen musste. Daneben waren die meisten unserer Mitglieder entweder in den beratenden Gruppen für ÖFFENTLICHKEITSARBEIT oder für PROJEKTE je dreimal aktiv. Unsere VOLO-Gruppe kam sieben Mal zusammen: dabei ging es – zusammen mit dem SNJ – um die Vorbereitung der Jugendlichen, die sich bei unserer ONG für einen Freiwilligendienst in Südamerika bewerben. Desweiteren setzten einige unserer Mitglieder ihre AKTION „Second-Hand-Bücher“ zugunsten der bilingualen Mapuche-Schule Trañi-Trañi bei Temuco in Chile fort. Am 11. Februar trafen sich alle unsere Mitstreiter in einer eintägigen KLAUSUR, um die Akzente für ein neues Arbeitsjahr festzusetzen.
Von der gut besuchten 25. GENERALVERSAMMLUNG am 22. März 2012 bleibt folgendes zurückzubehalten: Mit Freude teilte Präsident Schaack der Versammlung mit, dass die Höhe der Privatspenden 2011 die höchste der vergangenen 25 Jahre gewesen sei. Auch war er hocherfreut, dass acht von vierzehn Gründungsmitgliedern (siehe Verwaltungsrat: Name mit* markiert,) all die Zeit zusammengehalten haben. Axel Schneidenbach, zwei Jahre Stagiaire in unserer Vereinigung, wurde in den Vorstand aufgenommen.
Dorothée Franzen (Howald) wurde als zukünftige Freiwillige im Kindergarten Naciente in Santiago de Chile (Oktober 2012-September 2013) vorgestellt.
Der Mitgliedsbeitrag beträgt weiterhin 10 €uro. Die Damen Lolo Reding und Michèle Biwer-Erpelding wurden als Kassenrevisorinnen bestätigt.
Unser VERWALTUNGSRAT setzt sich aus 13 Mitgliedern zusammen (alphabetische Reihenfolge): *Hammerel Jean-Paul, Kassierer und Projektleiter (Fennange); Hoffmann Lydie (Fentange); Hoffmann Marco, Vize-Präsident; *Kohn-Goedert Marie-José (Bettembourg) und *Kohn Marcel (Bettembourg); Ludwig-Bohler Marie-Rose, Sekretärin (Bettembourg); *Schaack-Rasquin Fernande (Crauthem) und *Schaack Michel, Präsident und Koordinator (Crauthem); *Schweich-Lux Yvette (Bettembourg) und *Schweich Claude (Bettembourg; Schneidenbach Axel (Dudelange), Stoos Gaby (Bettembourg); *Wewer Gaby (Bettembourg).Ständige MitarbeiterInnen: Chillon Brigitte (Schifflange), Hoffmann-Mühlpfordt Ruth (Consdorf), Ludwig Georges (Bettembourg), Mangen-Carier Guy und Tania (Mamer).
Neue MitarbeiterInnen: Wir freuen uns auf zwei neue Mitarbeiterinnen: Sylvie Mergen aus Luxemburg und Julie Kipgen, unsere Freiwillige in Bolivien von Mitte Januar bis Anfang Dezember 2012.
NIÑOS DE LA TIERRA ist Mitbegründer und Mitglied des Cercle des ONGD (www.cercle.lu) und von Beetebuerg Hëlleft, von Attac und von Fairtrade Lëtzebuerg. Wir sind auch Sympathisanten der deutschen Hilfswerke Cristo Vive Europa (www.cristovive.de) und Crearte e.V. (www. crearte-org.de).
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Unser INFOBLATT verbindet uns mit unseren Spendern und Freunden. Es erscheint viermal im Jahr (März, Juni, September und Dezember). Höchstauflage: 1350 Exemplare. Etwa 35 Personen beziehen unsere Zeitschrift online. Unser Info wird in eigener Regie hergestellt und berichtet vor allem über unser Engagement in Chile, Bolivien und Peru. Auch wichtige Bücher zu entsprechenden Themen stellen wir vor. Stolz sind wir auf unsere JUBILÄUMSSCHRIFT, die in Selbstregie hergestellt werden konnte und von unsern Gönnern finanziert wurde, denen wir hiermit noch einmal unseren herzlichen Dank aussprechen möchten. Unsere HOMEPAGE (www.niti.lu), von Vorstandsmitglied Marcel Kohn verwaltet, ermöglicht einen schnellen Zugriff auf alles Wissenswerte über unsere Vereinigung.
VORSTELLEN UNSERER PROJEKTE
Auf Anfrage stellen wir gerne unsere NGO bzw. unsere Projekte vor. Dies geschah 2012 bei folgenden Benefizveranstaltungen für unsere Organisation: Konzert der Schüler des Ettelbrücker Konservatoriums im Auftrag des Lions Club Eisléck (11. März); Konzert der Gemengemusék Munzen in Marnach (9. Juni); Konzert von Jubilate Musica in Alzingen (16. Dezember); Konzert der Posaunenklassen der Redinger und Echternacher Posaunenklassen in Elvange (22. Dezember) und in Berdorf (23. Dezember).
Mehr über unsere Projekte erfuhren auch verschiedene Klassen der Nörtzinger Grundschule (24. Mai); Ärzte und Pharmareferenten eines MSD-Meetings in Capellen (13. Juni) sowie die Hörer der Radios DNR (30. September) und 100,7 (12. November).
ÖFFENTLICHE SCHECKÜBERREICHUNGEN: beim Neujahrsempfang der Gemeine Bettemburg (2. Januar), bei der Jahresversammlung der Bettemburger Harmonie Municipale (23. Januar), bei der Generalversammlung des Pfarrverbandes Sassenheim, beim Schulfest der „Sonneschoul“ Nörtzingen (11. Juli), beim Schulfest der Bettemburger „Schoul am Duerf“ (12. Juli), bei der Versammlung der Gemengemusek Munzen in Munshausen (20. Oktober), bei der Monatsversammlung des Lions Club Eisléck in Lipperscheid (7. November).
PRÄSENZ UNSERER ORGANISATION
Bei folgenden Veranstaltungen war Niños de la Tierra vertreten:
Generalversammlungen des Cercle des ONGD (7. März), von „Hëllef fir d‘Kanner vu Constanta“ (12. März), von Beete-buerg Hëlleft (23. April).
Versammlungen bzw. Seminare von Beetebuerg Hëlleft, der Gemeinde Bettemburg, von „Monnerech Hëlleft“, des Cercle des ONGD und des SNJ.
Eröffnung des 1. Weltcafés von Luxemburg in Bettemburg (5. Januar), Vernissage der Ausstellung von Jang Lamborelle in Luxemburg (23. März),
Ovation an Bettemburgs neuen Bürgermeister (5. Mai), 10 Jahre Hilfsorganisation Cristo Vive Europa in Würzburg (2./3.Juni), Fête de l’Amitié in Bettemburg (22. Juni), Assises de la Coopération in Luxemburg (17./18. September), Verleihung des 1. Vivi Hommel-Preises an Jean Feyder in Bettemburg (21. September), Journée Mondiale contre la Pauvreté in Luxemburg (17. Oktober), Faire Kaffi in Bettemburg (21. Oktober). Die Luxemburger Wochenzeitschrift REVUE stellte unsere NGO in ihrer Nummer 47/2012 (Rubrik: Vereint im Verein) vor.
BESUCH VON PARTNERN
Wie schon oben angedeutet, feierten ausländische Freunde mit uns „25 Jahre Niños de la Tierra“ (5. Oktober). Am Tag nach dem Fest diskutierten wir mit ihnen über die aktuelle Lage ihrer Projekte. Karoline Mayer, Vorsitzende der Stiftungen Cristo Vive Chile, Bolivien und Peru war unser Gast vom 11.-14. Mai. In Bettemburg, in Holzem, im Lycée Aline Mayrisch (Luxemburg) und bei einem Interview mit Roy Grotz (RTL) legte sie Zeugnis ab von ihrem unermüdlichen Einsatz unter den Armen. Auch traf sie sich mit ihren anderen Luxemburger Partnerorganisa-tionen: „Guiden a Scouten fir Eng Welt“ und Andamos.
Am 16. November erhielt Karoline einmal mehr eine hohe Auszeichnung: In Santiago wurde sie mit dem Verdienstorden „Clotario Blest Rifo“ geehrt. Clotario Blest war einer der bedeutendsten Gewerkschaftler Chiles und Südamerikas. Er verstarb im Jahr 1991.
UNSERE PROJEKTE IN CHILE, BOLIVIEN UND PERU
NIÑOS DE LA TIERRA SEIT 1987 IN CHILE
Die ersten 25 vom Luxemburger Staat kofinanzierten Projekte kamen gröβtenteils Menschen in den Armenvierteln von Santiago de Chile bzw. den Mapuche, Ureinwohner Chiles, zugute.
Auch im vergangenen Jahr galt unsere Chile-Hilfe vorwiegend den Ureinwohnern dieses Landes:
1. Unterstützung der Mapuche-Familien der Gemeinden Toltén und San José de Mariquina in ihrem Kampf gegen die Armut und für eine ökologische Umwelt.
2. Nahrungssicherheit und Stärkung von vier Mapuche-Gemeinschaften der Gemeinde Freire. Partnerorganisation: Fundecam, Temuco.
NIÑOS DE LA TIERRA SEIT 2001 IN BOLIVIEN
Letztes Jahr wurden folgende kofinanzierte Projekte fortgesetzt:
1. Verbesserung der Lebensmittelsicherheit in der Region Chapisirca (Gemeine Tiquipaya), Partnerorganiation: Anawin, Cochabamba;
2. Kindergarten „Ch’askalla“ – Stärkung der Potenziale der Kinder im Vorschulalter inTirani/Cochabamba, Partnerorganisation: Fundación Cristo Vive Bolivia;
3. Integrales Entwicklungsprogramm für Frauen, Kinder und Jugendliche in El Alto und Pacuani, Partnerorganisation: Contexto, La Paz
4.Vergröβerung der schulischen Infrastruktur und integrales pädogisches Konzept in Villa Clothilde/Sacaba. Partnerorganisation: Anawin, Cochabamba
NIÑOS DE LA TIERRA SEIT 2009 IN PERU
Unser kofinanziertes Projekt „Sonqo Wasi“ in Cusco Peru liegt uns ganz besonders am Herzen. Hierbei handelt es sich um ein Aufnahme- bzw. Ausbildungszentrum für integrale Entwicklung von Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden. Partnerorganisation: Fundación Cristo Vive Peru.
NICHT KOFINANZIERTE PROJEKTE, die wir seit vielen Jahren unterstützen:
• die Mapuche-Schule „Trañi-Trañi“ nahe Temuco, Chile;
• die Kunst-und Musikschule EPA in Viña del Mar, Chile
• das Kinderheim „Hogar Esperanza“ in La Florida, Chile
• das medizinische und zahnmedizinische Programm von Dr. Annemarie Hofer nahe Tiquipaya und Quillacollo/Bolivien
Abschlieβend möchten wir all unseren Freunden und Gönnern von Herzen danken. Ohne ihre finanzielle und/oder moralische Hilfe hätten wir all die eben aufgezählten Projekte nicht fördern können, Projekte, die dazu beitragen, dass immer mehr Menschen ein Leben in Würde führen können.
Michel Schaack (20. Februar 2013)
COMPTE DES RECETTES ET DEPENSES
DE NINOS DE LA TIERRA a.s.b.l.
(anc.CHILES KINDER asbl.)
POUR L’ANNEE 2012 (en EURO)
SOLDE AU 31.12.2011: 260.485,44 €
I. RECETTES :
A) RECETTES D’ORIGINE PUBLIQUE : 349.607,44 €
1) Cofinancements : 323.669,85 €
a) cofinancement par le MAE : 323.669,85 €
b) cofinancement par l’UE : 0,00 €
c) accord-cadre MAE: 0,00 €
2) Subsides : 25.937,59 €
a) subsides par le MAE (frais adm. ) : 15.937,59 €
b) subsides par communes : 10.000,00 €
B) RECETTES D’ORIGINE PRIVEE : 192.113,90 €
1) Dons individuels : 168.743,64 €
2) Dons provenant de l’étranger : 0,00 €
3) Autres recettes : 23.370,26 €
C) INTERETS TOUCHES : 2.041,81 €
TOTAL DES RECETTES : 543.763,15 €
II. DEPENSES :
A) DEPENSES POUR PROJETS : 545.423,00 €
1) Projets cofinancés : 485.253,00 €
2) Projets non-cofinancés : 60.170,00 €
3) Accord-cadre : 0,00 €
4) Solde après réalisation remboursé : 0,00 €
B) DEPENSES POUR ACTIVITES : 2.022,49 €
1) Activités ayant bénéficié d’un subside : 0,00 €
2) Activités n’ayant pas bénéficié d’un subside : 2.022,49 €
C) DEPENSES ADMINISTRATIVES : 11.041,87 €
1) Frais pour bulletin «Info» et brochure «25ans» : 6.505,06 €
2) Frais bancaires : 1.145,85 €
3) Autres dépenses administratives : 3.390,96 €
D) AUTRES : 9.141,52 €
1) Divers : 2.149,00 €
2) Frais volontaires (2) : 6.992,52 €
TOTAL DES DEPENSES : 567.628,88 €
SOLDE AU 31.12.2012 : 236.619,71 €
LE TRESORIER JEAN-PAUL HAMMEREL 16.01.2013
INVITATION – EINLADUNG
| Niños de la Tierra a.s.b.l. | Niños de la Tierra a.s.b.l. |
| invite tous ses donateurs et sympathisants | lädt alle Gönner und Sympathisanten ein |
| à son | zu seiner |
ASSEMBLEE GENERALE ORDINAIRE |
GENERALVERSAMMLUNG |
| jeudi, 14 mars 2013 | Donnerstag, den 14. März 2013 |
| à 20.00 heures | um 20.00 Uhr |
| à la Boutique du Monde | im Weltladen |
| 42, route de Mondorf | 42, route de Mondorf |
| Bettembourg | Bettembourg |
| Ordre du jour: | Tagesordnung: |
| 1. Allocution du Président | 1. Begrüßung durch den Präsidenten |
| 2. Rapport d’activités | 2. Tätigkeitsbericht |
| 3. Rapport financier | 3. Kassenbericht |
| 4. Rapport des réviseurs de caisse | 4. Bericht der Kassenrevisoren |
| 5. Approbation des rapports | 5. Bewilligung der Berichte |
| 6. Désignation des réviseurs de caisse | 6. Wahl der Kassenrevisoren |
| 7. Fixation de la cotisation | 7. Festlegung der Mitgliederbeiträge |
| 8. Renouvellement du Conseil | 8. Erneuerung des Vorstands |
| 9. Nos activités futures | 9. Unsere zukünftigen Aktivitäten |
| 10. Témoignage de Julie Kipgen | 10. Bericht von Julie Kipgen |
| sur son volontariat en Bolivie | über ihren Aufenthalt in Bolivien |
| 11. Divers et pot de l’Amitié | 11. Verschiedenes und geselliges Beisammensein |
| Nous nous réjouirions de votre présence | Wir würden uns freuen,Sie in unserer Mitte begrüßen zu können. |
| Le Conseil d’Administration de Niños de la Tierra a.s.b.l. | Der Vorstand von Niños de la Tierra a.s.b.l. |
11 Monate in Tirani
von Julie Kipgen, unserer Kooperantin in Bolivien von Januar bis Dezember 2012
Wie soll ich auf zwei Seiten zusammenfassen, was ich in zwei Tagebüchern, auf 32GB Fotos, in unzähligen Telefon- oder Skypegesprächen, in vielen Emails, auf meinem Blog http://julieencochabamba.wordpress.com/ oder in meinen Erinnerungen festgehalten habe? Das waren meine Möglichkeiten, meinen Bekannten in Europa zu erzählen, was ich während 11 Monaten in Bolivien erlebt habe. Einige von ihnen besuchten mich, und ich denke, dass sie mich nachher besser verstehen konnten. Und trotzdem: Ich habe das Gefühl, es gibt Dinge, die man nur versteht, wenn man selbst ein Jahr lang in einer völlig anderen Kultur gelebt hat.
Ich habe viel erlebt in diesem Jahr. Ich brauchte erstmal einen Monat, um mich an alles Neue zu gewöhnen. Ich bekam so viele Eindrücke, dass ich zuerst alles sehen, anfassen, schmecken, riechen,… wollte. Die Leute sahen anders aus, trugen andere Kleidung, sprachen eine andere Sprache, eine Sprache, die ich noch nicht gut kannte. Die Gebäude waren anders, die Straßen schmutziger, der Verkehr lauter, überall elektrische Kabel, immer musste ich aufpassen, was ich trank oder aß, um nicht krank zu werden. Der öffentliche Transport funktionierte nicht wie in Europa. Manchmal regnete es tagelang, oder es regnete während 6 Monaten überhaupt nicht … Am Anfang war es schwierig, mich zurechtzufinden. Doch die Leute machten es mir einfach! Sie waren so offen und großzügig, dass ich mich schnell wohl fühlte. Alle waren sehr freundlich mit mir und ich hatte schnell das Gefühl, willkommen zu sein.
Ich wohnte in Tirani, dem Dorf in dem ich auch arbeitete. Tirani liegt 20 Minuten im Taxi (45 Minuten mit dem Bus) vom Zentrum Cochabambas entfernt. In einem Dorf zu wohnen, wo es nur kleine Läden und einen kleinen Sonntagsmarkt gibt, wo es manchmal nur kaltes oder gar kein fließendes Wasser gibt, oder wo die Elektrizität manchmal ausfällt, oder von wo man nicht in die Stadt kommt, weil die Transporte wieder streiken, war eine kleine Herausforderung für mich. Aber ich habe mich schnell daran gewöhnt, und habe es dann sogar genossen: Ich habe mir mehr Zeit zum Lesen und Schreiben genommen, oder es einfach genossen, das Wochenende in Tirani zu verbringen, ohne Stress das Haus zu putzen und meine Wäsche zu waschen.
Unter der Woche arbeitete ich morgens im Kindergarten „Ch’askalla“ und nachmittags in der Hausaufgabenbetreuung im Kulturzentrum „Rijch´ariy“. Ich wohnte mit einer deutschen Freiwilligen und einer jungen bolivianischen Familie zusammen. Dass ich mich in der Wohnung wohlfühlte, hat mir sehr geholfen, mich angekommen zu fühlen. Schnell hatte ich mich eingelebt.
Bei der Arbeit habe ich mich auch schnell wohl gefühlt. Das Personal ist sehr jung und dynamisch. Sie sind alle sehr nett, lachen sehr viel und ich hatte das Gefühl, zu ihnen zu gehören. Als dann Schulbeginn war und die Kinder kamen, habe ich mich noch besser gefühlt. Ich konnte verstehen, was die Kinder sagten und sie verstanden mich! Sie haben mich sofort umarmt und mich bei der Hand genommen. Ich fand es einfach toll, in so einer Atmosphäre zu arbeiten.
Am Anfang hatte ich so meine Schwierigkeiten, die bolivianische Art und Weise zu arbeiten, zu verstehen und nicht zu sehr mit Europa zu vergleichen. Wie sollte ich denn auch damit klarkommen, dass um 14 Uhr eine Versammlung stattfinden soll und um 14:30 Uhr noch niemand da ist und schließlich alles um 16:00 Uhr beginnt, mitsamt den Kindern der Erzieherinnen, die zum Teil noch zwischendurch gestillt wurden. Oder wenn ein Fest geplant wird, und kein Geld vorhanden ist, um Kuchen oder Luftschlangen zu kaufen, und am Tag des Festes alles spontan organisiert werden muss. Dies, um nur einige Beispiele zu nennen.
Nach und nach habe ich mich auch daran gewöhnt, lockerer und spontaner zu werden, nicht alles gleich so eng und streng zu sehen. Da ich ein ehrgeiziger Mensch bin, wurde ich manchmal ungeduldig. Aber, ich musste einsehen, dass die Arbeit auch so irgendwie funktionierte. Trotzdem freute ich mich sehr, als ich den Eindruck hatte, dass meine Bemerkungen und Vorschläge gut ankamen. So habe ich ein paar Monate lang einer Erzieherin im Kindergarten geholfen und im Kulturzentrum habe ich mich um die Ludothek gekümmert. Nach und nach, als mehr Freiwillige da waren, bekam ich spezifischere Aufgaben und konnte eigenständiger arbeiten.
Ab diesem Moment wollte ich dann auch so viel wie möglich kennenlernen. Ich wollte andere Projekte der Fundación und Niños de la Tierra sehen, ich wollte verschiedene Arbeiten kennenlernen und genauer wissen, wie die Leute in Tirani leben, ich wollte mehr über die Kultur erfahren. So habe ich dann zum Beispiel drei weitere Projekte besucht, ich habe die Köchinnen begleitet, ging frühmorgens Obst und Gemüse für den Kindergarten auf den Markt kaufen,
ich half Kartoffeln ernten und Blumen pflücken (Haupteinkommensquelle der Bewohner aus Tirani), ich war in einer „Tinku-fraternidad“ (Gruppe die einen typischen, traditionellen Tanz aufführt) …
In diesen 11 Monaten habe ich sehr viel gesehen und gelernt. Durch den engen Kontakt mit den Arbeitskollegen und den Menschen aus dem Dorf habe ich Dinge erlebt und gelernt, die man nicht als Tourist in einer zweiwöchigen Bolivienrundreise sieht. Ich habe die Gastfreundschaft der Bolivianer kennengelernt, ich habe es bewundert, wie viel meine Kolleginnen lachten und sich gegenseitig in den Arm nahmen, wenn man es brauchte oder wie sehr sie sich über Kleinigkeiten freuten, wieviel Energie, Mut und Motivation sie hatten und wieviel Geduld sie den Kindern gegenüber aufbrachten. Ich habe meine Arbeitskolleginnen sehr bewundert!
Ich habe aber auch gesehen, wie die Kinder leben, wo sie wohnen, was sie essen, wie die Eltern oder auch die Kinder arbeiten, was sie verdienen, wie drogenabhängige Kinder auf der Straße leben. Mir wurde berichtet, dass viele Eltern trinken (ich habe das auch gesehen), wie die Lehrer und Eltern die Kinder schlagen, wie unzureichend das Gesundheitssystem ist. Ich habe erkannt, was Armut heißt. Nicht nur materielle Armut, sondern auch fehlende Bildung und Ausbildung. Viele Erwachsene mussten die Schule sehr früh abbrechen, um die Eltern finanziell zu unterstützen. Sie lernten nie richtig schreiben oder lesen. In vielen Familien herrscht Gewalt. So wissen heute noch viele Eltern nicht, wie man ein Kind richtig erzieht, was ein Kind essen soll, dass man es nicht schlägt, wie man sich wäscht … Sie können ihren Kindern auch nicht bei den Hausaufgaben helfen, weil sie keine Zeit haben oder weil sie es selbst nicht können. Ich habe erfahren, wie sich der Mangel an Bildung auf das Leben der Menschen auswirkt.
Doch ich habe auch Hoffnung, ich habe gesehen, dass es voran geht. In Tirani können die Eltern ihre Kinder zur Tageskrippe bringen, solange sie arbeiten. Im Kindergarten wie auch im Kulturzentrum bekommen die Kleinen eine gute Betreuung mit viel Raum zum Spielen, Essen, Schlafen und Lernen. Außerdem wird mit den Eltern gearbeitet: Auf Versammlungen lernen sie Verantwortung für ihre Familie und ihre Gemeinde zu übernehmen.
Die Eltern sind sehr dankbar dafür, dass es diese zwei Zentren in Tirani gibt. Und die jungen Erzieherinnen freuen sich, weil sie über dieses Projekt eine Ausbildung und eine Arbeit bekommen haben. Ich selbst war froh, dass ich ein Jahr lang meinen Anteil als Freiwillige zu diesem Projekt beitragen konnte. Ein solcher Austausch bringt jedem was. Ich kann nur sagen, dass ich sehr schnell gemerkt habe, wie gut wir es in Europa haben und dass wir den Entwicklungsländern helfen können!
ADVENTSKONZERTE FÜR DIE EPA
Wir schätzen uns glücklich, dass in der Adventszeit 2012 drei Benefizkonzerte für die EPA, unsere Kunst- und Musikschule im chilenischen Armenviertel von Achupallas/Viña del Mar, stattfinden.
*Am Sonntag, dem 16. Dezember, lädt das Gesangensemble JUBILATE MUSICA, unter Leitung von Burkhard Pütz, zu einem Konzert in die Pfarrkirche von Frisingen ein. Aufgeführt werden ab 16.00 Uhr Advents-und Weihnachtslieder. Wir sind dankbar, dass auch dieses bestbekannte Luxemburger Ensemble sich für „unsere“ Musikschule einsetzt (www.jubilatemusica.lu).
*Gleich an zwei Tagen hintereinander engagieren sich einmal mehr die von J.M. Grimler und J. Thill geleiteten Posaunenklassen der Redinger bzw. der Echternacher Musikschulen für die EPA:
- am Samstag, dem 22. Dezember, um 16.00 Uhr in der Pfarrkirche von Elvange (Beckerich)
- am Sonntag, dem 23. Dezember, auch um 16.00 Uhr, in der Kirche von Berdorf
Die NGO Niños de la Tierra hat am 5. Oktober ihren 25. Geburtstag gefeiert. Verschiedene Institutionen bzw. Freunde helfen uns, dass es weitergeht mit unserem Engagement. Dieser Ansporn ist wichtig, damit wir nicht nachlassen, mitzuhelfen, eine Welt aufzubauen, in der es sich lohnt zu leben. (M. Sch.)







































![Affiche K Mayer[1]-version finale 27 4-8](https://www.niti.lu/wp-content/uploads/2013/04/Affiche-K-Mayer1-version-finale-27-4-81.bmp)








