Projektreise CHILE & BOLIVIEN

Februar 2020

von Marco Hoffmann

Unsere Projektreise 2020 fand vom Samstag 1. Februar bis Sonntag 16. Februar statt. Über den Ozean sind Claude Schweich und ich selbst mit Air France geflogen, 14 Stunden Paris – Santiago de Chile. Von Santiago ging es sonntags gleich weiter nach Temuco zu FUNDECAM, der ersten von vier Partnerorganisationen, die wir während unserer Reise begegnen wollten.

Tag 2 – 02/02/2020: Temuco
– Willkommenstreffen um 17:00 Uhr in den Büroräumen von FUNDECAM, mit Roberto Mansilla (Geschäftsführer), Lorena (Präsidentin), Gonzalo (Vorstandsmitglied) und Pricilla (Sekretärin).
Temuco ist zugenagelt. Die Erdgeschosse und Vitrinen in den Einkaufsstraßen sind mit Holz- oder Blechverkleidungen verbarrikadiert. Gerade am Sonntag, bei unserer Ankunft, sind sehr wenig Leute in den Straßen. Die 300 000 Einwohner-Stadt ist wie tot und wir haben Mühe, am Abend ein offenes Restaurant zu finden.

TAG 3 – 03/02/2020: Temuco
– am Morgen: Besuch der Mapuche-Gemeinschaften Juan Acuite und Juan Secundo Marilun de Vilcun
Die Frauen zeigen uns ihre Handarbeiten, Stickereien, Malereien, Töpfereien sowie Tapenaden aus lokalen Pflanzen und Pimenten. Alle Aktivitäten erlauben es, die Produkte zu verkaufen und ein kleines Einkommen zu sichern. Einige Frauen sind Imkerinnen und verkaufen ihren Honig. Bei einem Austausch mit Mapuche-Gemeinschaften in Argentinien haben sie sich das notwendige Know-how angeeignet. Ein Teil der Gewinne wird auf ein Gemeinschaftskonto eingezahlt und dient dazu, neue Mikrokredite zu gewähren.
Die Leute waren am Anfang sehr skeptisch, was das Projekt betrifft, sagen uns aber in der Versammlung, dass sie noch heute überrascht sind, wie positiv sich das Ganze entwickelt hat. Sie freuen sich, uns kennenzulernen und der Lonqo, der Chef der Gemeinschaft, hebt hervor, dass noch nie jemand sie besucht hat und auch sonst kaum einer sich für sie interessiert. Die exzellente Arbeit von FUNDECAM im Rahmen unseres Projektes und unserer Finanzierung hat sich wieder bestätigt und die Dankbarkeit der Leute ist groß und nicht gespielt.

– am Nachmittag: Besuch der Gemeinschaften José Miguel Borne und Juan Carriman de Vilcun
Wir können wiederum feststellen, wie eng unsere Partnerorganisation FUNDECAM mit den Gemeinschaften verbunden ist. Der Austausch findet auf Augenhöhe statt und die Leute legen zum Teil sehr emotionale Zeugnisse ab. Der Präsident der Junta de Vecinos berichtet auch vom gemeinsamen Bankkonto der Gemeinschaft und wie somit immer mehr Leute vom kooperativen System profitieren können. Dieses System ist die Weiterentwicklung des „fondo rotatorio“, der über das Niti-Projekt finanziert wurde (quasi ein Mikrokredit mit Anschubsfinanzierung, der ausschließlich der Verbesserung der Produktion zu dienen hat und nur zur Hälfte zurückgezahlt werden muss). Ein gutes Beispiel nachhaltiger Entwicklung!

Eine Frau lädt uns zu sich nach Hause ein. Sie und ihr Mann haben einige Jahre in Santiago in diskriminierenden Verhältnissen arbeiten und leben müssen. Sie ist heute stolz, Mapuche zu sein und als Imkerin kann sie einen Teil des Haushaltseinkommens bestreiten. Daneben betreibt sie noch einen kleinen Dorfladen. Sie und ihr Mann haben eine Ruka, einen traditionellen Versammlungsraum, für die Gemeinschaft gebaut.
Zum Schluss noch eine Überraschung, als ihr Mann, am Ausgang des Gebietes der Gemeinschaft, auf uns wartet, um uns kennenzulernen und noch einen Topf Honig zu schenken.

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ES GEHT WEITER IN TIRANI … Unser neues, kofinanziertes Folgeprojekt versucht Nachhaltigkeit zu fördern.

Versammlung der „dirigentes“ in Taquiña Chica

Seit nunmehr bereits 9 Jahren unterstützt Niños de la Tierra asbl (NITI) die Arbeit unseres Partners Fundación Cristo Vive Bolivia (FCVB) in der Randgemeinde Tirani, auf den Anhöhen nördlich von Cochabamba. Diese Gemeinschaften leiden besonders unter folgenden Problemen: hohe Arbeitslosigkeit, schlechte Löhne und schlechte Ausbildung, Alkoholismus und häusliche Gewalt, schlechte schulische Infrastruktur und fehlende Betreuung der Kleinkinder, schlechte schulische Bildung der Frauen (welche jedoch die Hauptlast der Erziehung der Kinder tragen, meist ohne deren Väter).

Provisorische Kinderbetreuung in Taquiña Chica

Um dieser Problematik Herr zu werden, hat die FCVB seit Jahren begonnen, in die Betreuung der Kleinkinder zu investieren, die Mütter «mit ins Boot zu nehmen» durch eine Ausbildung als Erzieherinnen in dem Kinderhort «Ch’askalla» (von NITI 2011 finanziert), sowie die Einnahmen der Familien zu erhöhen durch kleine Agrikulturprojekte. Wir verweisen hier auf unsere Berichte im INFO 2/18 sowie INFO 4/18.

Bereits am Ende unseres zweiten Projektes in Tirani (2018) war sowohl uns selbst als auch der FCVB bewusst, dass, wenn man langfristig etwas «Nachhaltiges» erreichen wollte, es nicht weitergehen konnte mit einer «Dauerfinanzierung» aus Europa. Auch verlangen die jetzigen Kriterien unseres Entwicklungshilfeministeriums (zur Kofinanzierung eines Projektes), dass dieses langfristig «nachhaltig» sein muss. Nun kann man natürlich argumentieren, dass die pädagogische Betreuung der Kinder und Jugendlichen Sache des jeweiligen Staates ist, was ja auch eigentlich stimmt. Jedoch muss dann auch der betreffende Staat im Stande sein, Strukturen und Gelder zur Verfügung zu stellen, um dies zu verwirklichen.

Nun denn: Allen etwaigen negativen Aspekten zum Trotz, welche die jetzt schon länger währende Amtszeit von Evo Morales betreffen, muss man dem bolivianischen Präsidenten zugute halten, dass sehr viel getan wurde, um die Grundrechte der Bolivianer zu fördern. Dies trifft besonders auf das Recht auf Bildung zu. Auch im Bereich der Frühförderung der Kleinkinder tut sich was in Bolivien.

Dieser Umstand hat uns und der FCVB geholfen, neue Wege zu gehen in der Betreuung der Kleinsten in Tirani. In der Tat haben die FCVB und NITI schon vor dem Ende des vorigen Projektes beschlossen, die Personalkosten der Erzieherinnen und Köchinnen des Kindergartens Tirani durch bolivianische «Boni» (= Monatszuschüsse) zu finanzieren und nicht mehr durch bezuschusste Gelder: Dies führte natürlich zu Unzufriedenheit und Protest, da bis dato alle Angestellten in Tirani nicht nur ihre Ausbildung, sondern auch ihre Monatslöhne durch das Projekt (von NITI) bezahlt bekamen. Allerdings war für uns klar, dass, wenn wir in Zukunft nachhaltig weiterfahren wollten mit der Kinderbetreuung, lediglich diese neue Finanzierungsstrategie möglich war. Anfangs waren die Einbußen für die betroffenen Erzieherinnen erheblich. Allerdings wissen wir seit kurzem, dass die «Boni» substantiell erhöht wurden und so ein guter Ausgleich gefunden wurde.

Aus diesen Notwendigkeiten heraus, und in Anbetracht des großen Anklangs des Kinderhorts in Tirani (die Nebengemeinden Andrada und Taquiña Chica wollten ebenfalls eine solche Kinderbetreuung !), haben die FCVB und NITI dann Ende 2018 beschlossen, ein neues Projekt zu erarbeiten, zwecks Kofinanzierung durch das luxemburgische Kooperationsministerium.

Befragung der Einwohner von Taquiña Chica

 

Die Gruppe der interessierten Frauen aus Andrada

Das neue Projekt hat nun folgende Eckdaten, welche sich voll in die luxemburgische Entwicklungszusammenarbeit einfügen, und auch deshalb zur Kofinanzierung angenommen wurden:

Hauptzielsetzung ist die Verbesserung der Lebensumstände («Vivir Bien») in den Gemeinschaften Tirani, Taquiña Chica und Andrada.

Dies geschieht durch die spezifischen Zielsetzungen:
1. Nachhaltige qualitativ hohe Kinderbetreuung der Kleinkinder unter 5 Jahren;
2. Verbesserung der Einkünfte der Familien ;
3. Stärkung der Verwaltungskompetenzen und der sozialen Kontrollmechanismen der Gemeinschaften.

Um diese Zielsetzungen zu erreichen, müssen die Strukturen in Tirani (wo ja schon ein gut funktionierender Kinderhort besteht) gefestigt werden, neue Kindergärten in Andrada und Taquiña Chica geschaffen werden. Wenigstens 16 Personen aus den jeweiligen Communidades sollen zu Erzieherinnen respektiv Köchinnen ausgebildet werden. Die 3 Gemeinschaften müssen begleitet und gestärkt werden, da sie ja ab jetzt die alleinige Verantwortung «ihrer» Kindergärten gegenüber den öffentlichen Instanzen haben. Die Eltern, besonders die Frauen werden über die Elternschulen mit in die Verantwortung genommen und schlussendlich werden auch noch ihre Einkünfte erhöht werden.

Schulung der Elterngruppe in Andrada

So sieht denn auch das neue Projekt die Betreuung von 190 Kindern in den 3 Strukturen vor. Die Kleinen werden nicht nur liebevoll und «holistisch-integral» betreut, sondern erhalten auch eine gesunde Ernährung sowie eine Basisgesundheitsversorgung im Centro de Salud in Tirani. An die 200 Familien sollen für die Betreuung ihrer Kinder sensibilisiert sowie ca. 16 Frauen als Erzieherinnen ausgebildet werden. Wenigstens 60 Familien sollen im Laufe des Projektes ihre Einkünfte – im Agrikulturbereich sowie im Verkauf von selbstgebackenem Brot – verbessern.

Technische Beratung durch die Agronomin

Atelier für die Zubereitung von Milchprodukten

20 Verantwortliche der Sindicatos Agrarios sollen in Punkto Kompetenzen im öffentlichen Bereich geschult werden.

Damit das ganze Projekt auch zukünftig auf soliden Beinen steht, muss die FCVB (mit ihrem eingespielten Team) auch weiter intensiv begleitend und beratend zur Seite stehen. Nur durch diese «aktive Begleitung», so glauben wir und die FCVB, wird dieses sehr schöne und zukunftsorientierte Projekt wirklich «nachhaltig», im Sinne von «sich selbst tragend und überlebensfähig».

Unser Ministerium hat sich unserer Sicht der Dinge angeschlossen und kofinanziert dieses Folgeprojekt (2019 – 2022) zu 60 % (= neue Kriterien der luxemburgischen Entwicklungshilfe).

Das gesamte Projekt beläuft sich auf 324.058,60 Euro, wovon NITI 129.623,44 Euro tragen muss. Wir sind also auch in Zukunft auf Ihre Spenden angewiesen und glauben, mit diesem Projekt sehr nahe bei den Leuten zu sein und gleichzeitig deren Selbstverantwortung zu fördern.

Jean-Paul Hammerel

Message de remerciement du jardin d‘enfants PEWMA RAYEN, notre projet avec FUNDECAM en territoire Mapuche, Chili

Cher lamngen (frère) Jean Paul et les amis de Niños de la Tierra:
Au nom de l‘ensemble de la communauté éducative de la maternelle et de la crèche Pewma Rayen, j‘apprécie votre aide financière et l‘intérêt de contribuer à la qualité de l‘éducation au niveau fondamental de ceux qui en ont le plus besoin.
Votre contribution nous permettra de continuer à garantir une éducation de qualité, pertinente, inclusive où la valeur fondamentale est le respect et la reconnaissance de l‘autre. De même qu‘il nous permettra de renforcer notre approche interculturelle, de
pouvoir programmer et mettre en oeuvre des expériences d‘apprentissage significatif en faveur de la connaissance et de l‘assimiliation de la vision du monde du peuple Mapuche chez nos enfants et leurs familles.


Pasteur Mansilla Vera, Directrice du jardin d‘enfants Pewma Rayen, Région de l’Araucanie, Chili

Papst geißelt „Plage der Gewalt an Frauen“

Papst Franziskus beklagte auf seiner Südamerikareise im Januar 2018 die vielen Femizide auf dem Kontinent. Von den 25 Ländern mit den meisten Morden an Frauen liegt laut UN-Angaben die Hälfte in Lateinamerika. In Peru forderte der Papst eine andere Gesetzgebung und eine „Kultur der Ablehnung von Gewalt“.

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Papst Franziskus kritisierte während seines Besuchs in Peru die hohe Rate der Gewalt gegen Frauen in seinem Heimatkontinent. Die zahlreichen Fälle von Frauenmorden seien eine „Plage, die unseren amerikanischen Kontinent heimsucht“, sagte Franziskus in der Küstenstadt Trujillo im Norden des Landes. Noch am Samstagabend flog der Pontifex in die Hauptstadt Lima zurück, dort schloss er am Sonntag seine einwöchige Lateinamerika-Reise mit einer Messe unter freiem Himmel ab.

„Es gibt unzählige Situationen von Gewalt, die hinter so vielen Mauern totgeschwiegen werden“, klagte Franziskus während einer Marienfeier auf dem zentralen Platz Trujillos. „Ich lade euch ein, gegen diese Quelle des Leidens zu kämpfen, indem ihr eine Gesetzgebung und eine Kultur der Ablehnung gegen jede Form von Gewalt fördert“.

Peru kämpft seit langem mit hohen Gewaltraten, Lima gilt laut einer jüngst veröffentlichten Studie als eine der gefährlichsten Städte der Welt für Frauen. In anderen lateinamerikanischen Metropolen wie Mexiko-Stadt sind Frauenwaggons in der U-Bahn üblich.

n-tv.de 21.1.2018

 

FUNDACION CRISTO VIVE PERU und NIÑOS DE LA TIERRA asbl.
gemeinsam im Kampf gegen die Gewalt an Frauen in Peru

Seit dem Beginn ihres Einsatzes für die bedürftigen und unterdrückten Mitmenschen in Cusco/Peru, hat unsere Partnerorganisation FUNDACION CRISTO VIVE PERU (FCVP) sich vornehmlich der Problematik der Gewalt gegenüber Frauen verschrieben. Aufbauend auf einer Methodologie, welche sich orientiert am « nationalen peruanischen Interventionsplan gegen die Gewalt an Frauen », hat die FCVP seit 2004 zuerst eine ambulante und rein auf Volontariat aufgebaute Anlaufstelle für die von Gewalt und Ausbeutung betroffenen Frauen eingerichtet (psychologische und juristische Hilfe, Begleitung und Teilausbildung). Ab 2008 wurde die Hilfe « professioneller » und spezialisierte Mitarbeiter in Psychologie und Jura nahmen sich der Problematik an.

Rechtsbeistand für die Frauen in Not

Gruppentherapie

Seit 2009 ist Niños de la Tierra asbl. ein verlässlicher Partner der FCVP, haben wir doch ab dieser Zeit gemeinsam das Frauenhaus „Centro Hogar de acogida Sonqo Wasi“ (CHASW) aufgebaut und mit Leben gefüllt (über 7 Jahre hinweg wurde das Haus dank zweier kofinanzierter Projekte mit unserem Ministerium finanziert). Leider war nach 2016 kein neues kofinanziertes Projekt mehr drin, so dass es schwierig wurde, das CHASW « voll betriebsfähig » zu halten. Die peruanischen Stellen bekunden immer wieder die Wichtigkeit des CHASW und die Verschlechterung der Situation der häuslichen Gewalt in Peru : Allerdings sind bislang keine öffentlichen Gelder geflossen !! Zu kompliziert ist die peruanische Bürokratie und zu risikobeladen eine eventuelle Übergabe des CHASW an die öffentliche Hand (Missmanagement, Korruption, Kontrollverlust für die FCVP…).
Das CHASW ist ein Frauenhaus mit einer integralen Hilfestellung für alle Frauen, welche Opfer häuslicher, sexueller oder anderer Gewalt wurden und vorrübergehend eine schützende Anlaufstelle brauchen (die Aufenthaltsdauer ist auf maximal 6 Monate begrenzt, mitsamt ihrer Kinder).

Alle Bewohnerinnen können von folgenden Leistungen profitieren:
Freie Kost und Logis, Hilfe durch eine Sozialarbeiterin, psychotherapeutische und juristische Unterstützung, Schutz und tagtägliche Begleitung der Frauen (Risiko vom Aggressor verfolgt zu werden), schulische und berufliche Aus- bzw. Weiterbildung, Orientierung für die Zeit nach dem CHASW-Aufenthalt, einkommensbeschaffende Maßnahmen, schulische und psychologische Begleitung der Kinder.

Erlernen neuer Fähigkeiten

All dies kostet Geld und viel Einsatz, Liebe und Führsorge durch unsere Freunde der FCVP.

Bei mehreren Besuchen über die Jahre konnten wir immer wieder begutachten, welch gute Arbeit geleistet wurde und zu welchen erstaunlichen Lebensläufen die betreuten Frauen später befähigt wurden.

Jean-Paul Hammerel

Helfen Sie uns, dieses für Cusco einmalige Frauenhaus am Leben zu erhalten. Durch eine Spende mit dem Vermerk « Sonqo Wasi » erlauben Sie Niños de la Tierra asbl. ihr Versprechen halten zu können, weiter an der Seite der FCVP zu kämpfen, für eine gerechtere Welt.

 

Ateliers für die Kleinen

Neues Projekt mit ANAWIN

Stärkung der integralen Entwicklung der Kinder und Jugendlichen

der Schule Nuevo Amanecer in Korihuma 2 (Sacaba)

Ein Projekt entsteht

Seit mehr als 10 Jahren ist die bolivianische NGO « ANAWIN » aus Cochabamba, ein zuverlässiger Partner von Niños de la Tierra im Bereich Entwicklungszusammenarbeit, und hier besonders mit soziopädagogischen Projekten: In dieser Zeit wurden deren drei, jeweils über drei Jahre, in der Munizipalität Sacaba (174.000 Einwohner) durchgeführt. Die Resultate konnten sich sehen lassen und besonders das letzte Projekt (in Villa Clothilde: 2011-2015) erweckte die Aufmerksamkeit der Randbevölkerung um Sacaba-Stadt: Aufgrund der guten Ergebnisse in jener Schule wollten immer mehr Eltern ihre Kinder dort einschreiben oder aber stellten für «ihre» jeweiligen Lokalschulen Anträge bei Anawin zwecks Zusammenarbeit. Ab 2015 sah sich Anawin dazu gedrängt, in einigen der Randgebiete Sacabas (mit überwiegend armer, zugewanderter und schnell wachsender Bevölkerung) kleine «Diagnosticos» durchzuführen, um sich ein Bild der Situation und der Eingreifmöglichkeiten zu machen.

So kam es, dass auch die Schule der OTB (Organisación territorial de base) Korihuma 2 evaluiert wurde. Nicht nur bestätigten sich hier sämtliche Konsequenzen einer zu schnellen soziodemographischen Entwicklung auf die Kinder (Gewalt, Drogen, Kriminalität, frühe Schwangerschaften, Schulabbruch, usw.). Nein, auch viele gute Möglichkeiten für eine gezielte Arbeit der Pädagogen von Anawin, mit den Schülern und den Lehrern, taten sich auf.

Eine sehr junge Lehrerschaft, engagierte Leute in der OTB und den Elternräten sowie ein kooperativer Schuldirektor waren positive Ansatzpunkte.

In diesem Kontext war eine dreiköpfige Delegation von Niños de la Tierra im November 2016 in Korihuma 2 zu Besuch. Wir sollten uns ein Bild machen von der Situation: die Schule, die Schüler (687 an der Zahl) und die Lehrer (32) kennen lernen und zusammen mit dem Verantwortlichen der OTB und Anawin die Möglichkeit eines gemeinsamen Projektes besprechen. Nach einem intensiven Rundgang, etlichen Gesprächen, vielen Erkenntnissen und Begegnungen, waren wir vom Grundkonzept des Projektes sehr angetan.

Dieses wurde dann in konkrete Formen gegossen und, nach etlichen Korrekturen und Ergänzungen, Anfang 2017 ans Ministerium gesandt zwecks Kofinan-zierung, welcher dann auch stattgegeben wurde.

Worum es geht

Das neue bolivianische Edukationsgesetz (ley 070) garantiert jedem Bolivianer eine gratis Ausbildung bis zum Bachillerato, und zwar durch eine «integrale Pädagogik», welche alle Kapazitäten der Kinder fördern und sehr praxis- und naturnah sein soll. Das sehr gute Gesetz leidet seit Jahren an seiner schleppenden Umsetzung: fehlende Schulen und Klassensäle und vor allem fehlende Ausbildung der Lehrer in der «neuen» Pädagogie.

Genau hier setzt unser Projekt (wie immer bei Anawin) mit zwei Zielen an: Infrastrukturen schaffen, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden sowie Ausbildung der Lehrer und kognitive Entwicklung der Schüler fördern.

Der erste Pfeiler ist also der Bau zusätzlicher Infrastruktur. Bis jetzt werden an die 10 Klassen in Korihuma in nicht fertigen Privathäusern und Baracken (ohne Fenster, Tafeln, Möbel usw.) unterrichtet. Die zu bauenden 8 neuen Klassensäle und zusätzliche Räume werden die Qualität der Ausbildung sehr erhöhen. Des Weiteren entsteht ein «psychopädagogischer» Arbeitsbereich, wo «alternative Fächer» angeboten werden: Theater, Tanz, Musik, kreatives Malen, Lesen und gemeinsame Aktivitäten. Dieser zweite Pfeiler des Projekts soll es den Schülern erlauben, nebst kognitiven Kapazitäten, auch soziale und affektive Kompetenzen zu erwerben. Das Ganze soll zu einer «holistischen Gesamtentwicklung» der Jugendlichen führen. Sie sollen gewappnet werden, den Gefahren in einem sozial schwierigen Umfeld begegnen zu können.

Sekundarschüler Talentschuppen

So führt die Schule nicht nur zu einer intellektuellen, sondern auch zu einer sozialen Reife. Zudem wird noch das ökologische Bewusstsein der Schüler gestärkt und deren Ernährung verbessert.

Grundschule

Ein dritter Pfeiler ist die Begleitung der Lehrerschaft im Kennenlernen neuer Lernmethoden, psychologischer Unterstützung der Schüler, integralem Lernen und Begleitung schwieriger oder behinderter Kinder.

Lehrerfortbildung

Zudem wird, in einer Art «Elternschule», mit den Eltern gearbeitet, damit sie wissen, was und wie ihre Kinder lernen, sie sich nicht übergangen fühlen und sich zurecht finden in einer schnellen, modernen und für sie oft unverständlichen Welt der Jugend.

Elternschule

Inzwischen sind bereits die Grundstrukturen der neuen Klassensäle fertig (Baubeginn im Juni 2017) und die pädagogische Mannschaft von Anawin hat intensiv mit ihrer Begleitarbeit begonnen. Alles läuft nach Plan und wir freuen uns schon, im nächsten Jahr die Entwicklung in Augenschein nehmen zu können.

Das gesamte Projekt läuft über drei Jahre. Es kostet von luxemburgischer Seite 333.728.- Euro, wovon Niños de la Tierra asbl. 111.242.-Euro aufbringen muss. Die Gemeinde Sacaba finanziert ihrerseits mit 97.367.- Euro, 33% des Baus.

Jean-Paul Hammerel
Fotos: Jean-Paul Hammerel und ANAWIN

Nachtrag: Fortschritt der Bauarbeiten Dezember 2017

Neues Mapuche-Projekt

Begleitung von sechs Mapuche Gemeinschaften und Stärkung ihrer Nahrungssicherheit in der Gemeinde Vilcún, Araucanía, Chile

Die Situation der Ureinwohner Chiles, der Mapuche, hat sich unter der jetzigen Regierung nicht verbessert. Armut und Diskriminierung prägen weiterhin ihren Alltag.

Als Kleinbauern bewirtschaften sie ihr Land, meist nicht mehr als ein Hektar pro Familie, gerade genug zum Überleben. Viele müssen sich ein Zubrot als Saisonarbeiter verdienen, damit die Familie über die Runden kommt. 500.000 Hektar Land sind den Mapuche geblieben, etwa 5% ihres einstigen Landbesitzes. Die letzten Enteignungen wurden unter der Diktatur Pinochets vorgenommen, meist zugunsten von internationalen Großkonzernen. Diese sind verantwortlich für die massiven Umweltschäden in der IX Region Chiles. Vor allem die riesigen Eukalyptus-und Kiefernplantagen für die Holzindustrie und die Zelluloseherstellung, sowie die Fischzucht zerstören die natürlichen Ressourcen in der Umgebung der Mapuche Gemeinschaften.

Zusammenkunft der Gemeinschaft José Miguel Borne

Die Vernachlässigung durch den chilenischen Staat, die große Armut, die vielfältige Diskriminierung, all diese Missstände haben in den letzten Jahren immer wieder zu Konflikten mit der chilenischen Gesellschaft geführt. Der Staat setzt mit Hilfe der Antiterrorgesetze Pinochets auf polizeiliche Repression anstatt auf Dialog und Wiedergutmachung. Kein Wunder, dass der Konflikt immer wieder eskaliert.

Seit ihrer Gründung steht unsere Partnerorganisation, die Stiftung Fundecam, den Mapuche Gemeinschaften zur Seite und versucht ihnen konkrete Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie ihre Lebensumstände verbessern und ihre Rechte wirksamer wahrnehmen können. Auf diesem Weg unterstützen wir sie seit langen Jahren, weil wir von der Wichtigkeit dieser Arbeit überzeugt sind.

Arbeitssitzung der Gemeinschaft Juan Pichunleo

In dem aktuellen Projekt bezieht unsere Zusammenarbeit mit Fundecam sich auf sechs Mapuche Gemeinschaften der Gemeinde Vilcún in der IX. Region. In den betroffenen Gemeinschaften werden ungefähr 120 Familien während drei Jahren auf ihrem Weg zu besseren Lebensumständen begleitet und dies auf der Basis einer Stärkung ihrer kulturellen Identität, des Respekts der natürlichen Umwelt und der ländlichen Biodiversität.

Ein wichtiger Teil des Projekts besteht in der Ausbildung der “dirigentes”. Es handelt sich um die gewählten Vorstandsmitglieder der Gemeinschaften. In regelmäßigen Kursen lernen sie, wie sie die Interessen ihrer Mitglieder wirksam vertreten können. Die Inhalte der Kurse betreffen sowohl die indigene Gesetzgebung, als auch die Rechte der Mapuche. Sie lernen nicht nur, wie sie diese Rechte am besten einfordern und verteidigen können, sondern auch, wie sie sich mit anderen Gemeinschaften vernetzen können, um wirksamer zu handeln. Wichtig ist, die Gemeinschaften aus ihrer Isolierung herauszuholen und Kontakte nach außen zu knüpfen, vor allem mit den Gemeindeverwaltungen, mit regionalen und staatlichen Verwaltungen, sowie mit Organisationen, die sich um die Unterstützung der indigenen Bevölkerung bemühen.

Versammlung der „Dirigentes“ mehrerer Gemeinschaften mit Bürgermeisterin Susana Aguilera

Nach Ablauf der Projektdauer sollen die Vorstandsmitglieder “fit” sein, um sich bei den verschiedensten Bedrohungen ihrer Rechte gewaltlos aber wirksam zur Wehr zu setzen. Während der Kurse lernen sie auch, Anträge an die verschiedenen Ämter zu stellen, um Unterstützungsgelder zu beantragen. Meist wussten sie in der Vergangenheit nicht, wann ihnen eine Unterstützung zustand, weil keiner sie darüber informierte. Positiv ist in diesem Zusammenhang der gute Kontakt zur Gemeinde Vilcún, die sich schon bei der Ausarbeitung des Projekts behilflich zeigte.

Um die Armut zu bekämpfen und die Nahrungssicherheit zu verbessern, setzt Fundecam auf die Ausbildung der beteiligten Mapuche Kleinbauern. Ziel ist es, die Produktivität auf nachhaltige Weise zu erhöhen. Dies geschieht einerseits durch ein verbessertes Knowhow, andererseits durch die Finanzierung notwendiger Investitionen mittels sozialer Kredite, die im Projekt vorgesehen sind. Diese kleinen Darlehen werden von den Gemeinschaften selbst verwaltet und werden zur Hälfte zurückerstattet, um den geschaffenen Fonds solange wie möglich am Leben zu erhalten. Die Verwaltung des “Fondo Rotatorio” verstärkt den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaften und ermöglicht den Betroffenen den Zugang zu Krediten, der ihnen bislang verwehrt blieb.

Versammlung der Gemeinschaft Juan Ancamil

Den Beteiligten wird sowohl theoretische als auch praktische Weiterbildung vor Ort angeboten. Jede Familie lernt einen Bewirtschaftungsplan aufzustellen. Dieser ist Bedingung für die Zuteilung der Kleinkredite. Auf diese Weise lernen die Familien ihre Arbeitsweise sowie ihre Infrastruktur zu hinterfragen, um anschließend schrittweise und nach festgelegten Prioritäten ihre Produktivität zu verbessern. Wichtige Aspekte sind erfahrungsgemäß: die Pflege der ausgelaugten Böden, die Herstellung von Kompost, das Sammeln und der Tausch von Saatgut, das Einzäunen der Weiden, um das Weglaufen der Tiere zu verhindern, eine wassersparende Bewässerung, die Instandsetzung, respektive das Errichten kleiner Ställe für das Vieh, sowie von Scheunen, um die Futtermittel sicher zu verwahren. Auch das nötige Werkzeug, das die Bodenbearbeitung vereinfacht, wird mit Kleinkrediten gekauft. Für motorbetriebene Maschinen ist kein Geld da, die vorhandenen Mittel würden nicht mal für den Kauf von Sprit reichen. Vieles was uns selbstverständlich erscheint, ist für diese Kleinbauern unerschwinglich. Ihr Leben ist hart. Der Ertrag deckt meist nur das Allernotwendigste.

Alle Aktivitäten werden gemeinsam mit den Beteiligten abgesprochen, dies ist ein wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeit der Vorgehensweise. Die kulturelle Identität der Mapuche wird respektiert und gefördert. Alte Traditionen werden wiederbelebt. Dies geschieht u.a. im Bereich der Nahrungsmittel. Traditionelle Nahrungsmittel werden wieder angebaut und die alten Samensorten ausgetauscht. In Zeiten der Klimaveränderung und des großen Wassermangels, der viele Gemeinschaften betrifft, haben sich diese Pflanzenarten als widerstandsfähiger erwiesen. Die Förderung traditioneller Anbaumethoden ist vorteilhaft für die Biodiversität und erspart den Mapuche Kleinbauern den Kauf von teuren Düngemitteln und Samen.

Kulturelle Feier in der Gemeinschaft Juan Acuite

Durch den Kontakt mit Nachbargemeinschaften innerhalb ihres “Lof”, ihres traditionellem Territoriums, wird das Erlernte weitergegeben. Auf diese Weise werden die Beteiligten zu Multiplikatoren ihrer neuen Kompetenzen.

Dies sind kleine Schritte zur Armutsbekämpfung, zur Konfliktbewältigung und zur Einforderung legitimer Rechte, die wir als ONG Niños de la Tierra gerne unterstützen.

Yvette Schweich-Lux

CONTEXTO, SU FILOSOFÍA Y METODOLOGÍA DE TRABAJO HACIA EL EMPODERAMIENTO

Deutsche Übersetzung dieses Beitrags weiter unten

Proyecto Salud Materno Infantil Contexto, es una Institución fundada por Teresa Subieta Serrano, Samuel Vásquez (misioneros laicos) y Cristian Fresard (sacerdote Redentorista), ésta entidad tiene un Plan Estratégico Institucional que enmarca su Visión y Misión.

Visión: “Proyecto Salud Materno Infantil – Contexto”  trata de investigar  la realidad socioeconómica  y cultural del país relacionada con la situación de salud, inspirándose  en principios  cristianos, orientados   a dirigir, dinamizar  y consolidar el proceso  de liberación integral  a partir de la toma de conciencia  crítica  de la realidad  nacional

Busca promover y participar en el proceso de cambio hacia una sociedad justa, participativa y fraterna, siendo el evangelio la fuente de inspiración de sus acciones. (Doc. Sistematización 1990-1994).

Misión:  CONTEXTO es una Institución Católica que promueve la formación socio-política, el  desarrollo organizacional, la participación social y la capacitación técnica productiva, con una educación  liberadora, uniendo lo técnico con lo evangélico, junto a los sectores históricamente excluidos (mujeres, hombres, niños/as y personas alcohólicas) de los  barrios periféricos  y del campo; desde la solidaridad, la reciprocidad y la complementariedad, para cambiar las causas estructurales de la pobreza.

  1. La visión cristiana debe ser fermento de una nueva sociedad, más humana y solidaria.  Comparte la opción evangélica por los pobres.
  2. La opción por la educación popular exige una investigación constante comprometida y participativa, que tienda a encontrar soluciones a las necesidades del pueblo.
  3. La opción por la educación popular lleva a apoyar el crecimiento de las organizaciones de base (barriales, sindicales, cívicas, políticas, culturales y religiosas) en función de sus objetivos e intereses (Doc. Sistematización 1990-1994).

Mandatos Institucionales

  1. Fomentar y respaldar la iniciativa  de las organizaciones  populares que buscan  mejorar el proceso de producción  y comercialización
  2. Servir a los grupos mayoritarios  y explotados que tienen potencial para un cambio social
  3. La educación popular. Una educación comprometida con la historia de la liberación de los sectores populares; no una educación amorfa. Constituye un conjunto de procesos formativos que ayudan al desarrollo humano a partir de sus intereses y valores. Potencia las organizaciones de base y afianza su conciencia de clase. Debe ser entonces luz y motor que permita la apropiación critica de la realidad cotidiana y de las consecuencias históricas de los actuales procesos.
  4. Fomentar un liderazgo al servicio de la colectividad que facilite la comunicación interpersonal, grupal y masiva.
  5. Apoyar el fortalecimiento de las organizaciones de base, fomentando su autonomía y evitando el tutelaje.

CONTEXTO, al conocer la problemática de las mujeres en las diferentes zonas de intervención, no dudó en invertir para trabajar con la mujer, dando prioridad a su educación, capacitación y formación, beneficiando también indirectamente a sus zonas y comunidades, en pos de una sociedad justa y equitativa. La Institución reconoció a la mujer como personaje principal del proceso de empoderamiento, ejecutando de manera conjunta proyectos entre CONTEXTO y la población, con metodologías participativas.

En tal sentido, se desarrollaron acciones de manera ordenada y planificada, mediante la utilización de métodos y técnicas adecuadas. A continuación detallamos los planes, programas y proyectos específicos ejecutados en periodos determinados.

Ejes del empoderamiento

CONTEXTO opta por el trabajo con mujeres, porque son las más excluidas y las que menos oportunidades tienen. A la mujer se la veía como un ser débil e inferior que fue creado para servir al varón y que no merece recibir atención; y mucho menos dentro del contexto del sistema escolar. La falta de acceso a la educación repercute más tarde en el empleo y en la educación de sus hijos.

Las mujeres en Bolivia viven en condiciones de desigualdad respecto a los hombres. El analfabetismo de las mujeres es mayor, tienen escasa capacidad para generar ingresos y la tasa de mortalidad materna es una de las más altas del mundo. Pese a todo, se han logrado im­portantes avances en los últimos tiempos en materia de participación femenina en espacios de decisión económica y política.

Según el INE 2001, el analfabetismo era mayor entre las mujeres que entre los hombres. En Bolivia, la tasa de analfabetismo de mujeres era del 19,35%, mientras la tasa de analfabetis­mo masculino era del 6,94%. En el campo el analfabetismo femenino era del 37,91%, en contraposición al masculino que era del 14,42%. Cabe señalar que estos datos son fruto de una encuesta realizada a la población con edades compren­didas entre 15 y 98 años.

En los últimos años, con el Plan Nacional “yo sí puedo”, el Go­bierno implementó estrategias para eliminar el analfabetismo. La educación de la mujer es muy importante. La escolaridad alcan­zada por las mujeres influye di­rectamente en las condiciones de salud, nutrición y supervivencia de los hijos. Asimismo, incide en la mortalidad materna.

Con las referencias descritas an­teriormente, CONTEXTO, desde su inicio contribuyó, con el desa­rrollo de los cuatro ejes del empo­deramiento en los cuatro pilares estratégicos de intervención, en el proceso de empoderamiento de las mujeres.

Tabelle

Proceso metodológico de trabajo social en la experiencia de empoderamiento de mujeres

Para iniciar el trabajo se realizaron los pasos metodológicos del Trabajo Social: Estudio, Diag­nóstico, Planificación, Ejecución y Evaluación.

Estudios y diagnósticos participativos como puntos de partida para la interven­ción social

Los estudios y diagnósticos realizados han tenido una visión holística, por lo que se ha rea­lizado a través de encuestas socio-económicas cuyos procedimientos han sido ejecutados en interacción con la población objetivo (Participativo activo).

CONTEXTO en el Departamento de Potosí

POTOSÍ es un departamento de Bolivia, situado en el suroeste del país. Limita al norte con el departamento de Oruro y al este con el departamento de Chuquisaca y el departamento de Tarija, al sur con Argentina y al oeste con Chile. Tiene una extensión de 118 218 km2 y una población estimada de 798.664 (INE, Censo 2012). La capital departamental es la ciudad de Potosí, famosa por sus yacimientos de metales preciosos.

POTOSÍ, la región o departamento que dio mucho a BOLIVIA, pero, principalmente a ESPAÑA y parte de EUROPA. Se dice: qué de tanta plata que explotaron al Cerro de POTOSÍ; se hubiera construido un puente de pura plata desde el Cerro cruzando el océano hasta MADRID. Este departamento desde entonces, es la cenicienta de BOLIVIA.

Murieron en las entrañas del Cerro Rico de POTOSÍ millones de indígenas y cientos de negros traídos del ÁFRICA.

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El proyecto Fortalecimiento al desarrollo Integral de mujeres, niños, niñas quechuas en el Municipio de Potosí – Bolivia, se ubica este departamento, mismo que tiene un índice de pobreza extrema del 66.7% y en el que existe la mayor desigualdad en el Índice de Desarrollo Humano (IDH) que mide el acceso a la salud, educación e ingresos económicos del Estado Plurinacional de Bolivia.

Específicamente Alto Potosí cuenta con 450 familias, con un promedio de 3 a 5 hijos en cada familia y el gran porcentaje son migrantes del área rural.

Según los datos del Diagnóstico Aplicado por la Institución Proyecto Salud Materno Infantil – Contexto dentro de la zona, se puede observar que el 87% de la población que vive en Alto Potosí migró del campo a la ciudad por motivos de trabajo, buscando mejorar sus condiciones socioeconómicas, ya que en sus comunidades si bien se dedicaban a la agricultura, esta ocupación solo abastecía para cubrir las necesidades más básicas,  además de sufrir los diferentes cambios climáticos los cuales afectaron la producción, además porque  no existía atención en salud, educación y las posibilidades económicas eran muy pocas.

La ocupación de la mayoría de los hombres es de albañiles o agricultores y las mujeres se dedican al comercio informal, venden algunos dulces, panes, frutas, etc., y la mayoría trabaja como ama de casa.

En relación a la desnutrición el departamento de Potosí tiene el mayor índice de desnutrición crónica, con 40.000 niños y niñas menores de 5 años desnutridos(as) y es que la desnutrición infantil genera numerosos problemas como la disminución en el crecimiento, la deserción escolar y los gastos por dificultades de salud.

Por todo lo mencionado se trabaja en Alto Potosí, un lugar con pocas posibilidades de desarrollo humano integral de mujeres, niñas, niños y adolescentes del Distrito Nº 1 del municipio de Tomás Frías de Potosí – Bolivia. El proyecto intenta contribuir con procesos formativos integrales de educación, capacitación técnica productiva, alimentación complementaria y atención en salud comunitaria a mujeres, niños y niñas, brindando a la población ejercer sus derechos a la educación, la salud y la participación ciudadana.

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foto 08CONCLUSIONES:

  • En consecuencia, CONTEXTO definió su accionar como forma de articular las partes de un todo. Por ello asume cuatro grandes pilares en el proceso de realizar proyectos de educación y capacitación. La institución partió con un proyecto relativo a salud, capacitación, formación política pastoral y fortalecimiento organizacional.
  • Cada planteamiento toma en cuenta el contexto global donde se desarrolla la intervención, entendiendo que el “problema social es una totalidad multicausal”, [1] porque resume las condiciones sociales en las que se presenta y es determinado por múltiples causas presentes en el entorno.
  • La Institución quiere agradecer profundamente a NIÑOS DE LA TIERRA (NITIS) POR LA SOLIDARIDAD con el pueblo boliviano, en especial con las mujeres, niños, niñas y toda la población de ALTO POTOSÍ, del Distrito Nº 1 de la ciudad de Potosí.
  • El trabajo conjunto entre NITIS Y CONTEXTO contribuirá en la reducción de los índices de deserción escolar e incrementará el desarrollo humano y social del municipio de Potosí.

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Unser neues Projekt in Potosí mit CONTEXTO
Von der Philosophie und Arbeitsmethodologie hin zur Befähigung der Frauen

Unsere Partnerorganisation

Die Institution CONTEXTO, gegründet von Teresa Subieta, Samuel Vásquez und Cristian Fresard, ist eine sich an christlichen Prinzipien orientierende NRO in Bolivien, welche versucht, den Prozess der integralen Befreiung der Bevölkerung durch kritische Bewusstseinsbildung zu dynamisieren und zu festigen. Ziel ist es, am Prozess des Wechsels teilzuhaben, hin zu einer gerechten, partizipativen und brüderlichen Gesellschaft.

Um dies zu erreichen, fördert Contexto besonders die soziopolitische Bildung, die Entwicklung der Basisgemeinschaften, die soziale Partizipation und eine technischproduktive Ausbildung, vornehmlich der Frauen. Das Ganze beruht auf einer « befreienden und populären » Bildung (educación liberadora y popular) in den am meisten ausgegrenzten Sektoren, um die strukturellen Gründe der Armut zu ändern.
Da Contexto seit jeher genau die problematische Situation der Frauen in den verschiedenen Interventionszonen kannte, zögerte die NRO nicht im Geringsten, um besonders mit dieser Zielgruppe zu arbeiten, indem man durch schulische, humane und artisanale Bildung das gesamte Umfeld mit einbezog. So wurden die Frauen zu den Hauptzielpersonen dieses « empowerment ». Nach partizipativen Richtlinien wurden so Projekte in den Basisgemeinden gestartet, nach durchdachten und ausgereiften Methoden und Techniken. Jedes mal geht Contexto nach dem selben Schema vor: Situationsstudie, Diagnóstico, Ausarbeiten eines Planes, Ausführung und Evaluation. Das Ganze hat eine aktive, partizipative Grundausrichtung vom Beginn der Intervention an.

Frauen als Zielgruppe des empowerments

Contexto entschloss sich von Anfang an, mit und für die Frauen zu arbeiten, da sie am meisten an den Rand der bolivianischen Gesellschaft gedrängt sind: Sie haben die wenigsten Chancen und besonders im schulischen Bereich sind sie sehr benachteiligt. Dieses mangelnde Wissen wirkt sich dann später negativ aus auf dem Arbeitsmarkt und bei der Erziehung der eigenen Kinder. Analphabetismus, Müttersterblichkeit und Armut betreffen noch sehr viele Frauen in Bolivien, auch wenn in letzter Zeit grosse Fortschritte gemacht wurden. Der bolivianische Staat hat genau in dieser Richtung strategische Ziele angegeben und Contexto liegt somit voll im Soll mit seiner « Empowermentstrategie der Frauen ». Diese beinhaltet vier « Axen » (Fähigkeit zu « haben/besitzen », Fähigkeit zu « wissen/können », Fähigkeit zu « wollen und zu tun » sowie « innere/spirituelle » Fähigkeiten), welche alle durch die strategische Ausrichtung der Contexto-Projekte erarbeitet werden (Weiterbildung in Gesundheit/Hygiene und Ausbildung in technischproduktiven Berufen ; Stärkung der Basisgemeinschaften und der Frauengruppen; soziopolitische und pastorale Fortbildung).

Unser neues Contexto-Projekt in Potosi

Potosi ist sowohl ein Departement (fast 800.000 Einwohner) als auch eine Stadt im Südwesten Boliviens. Diese Stadt ist weltbekannt für ihre Silbervorkommen, welche besonders den Spaniern zugutekamen: Man sagt, dass man mit all dem gewonnenen Silber aus dem «Teufelsberg» Cerro Rico eine Brücke bauen könnte, von Potosi bis Madrid !!

Leider stehen auf der anderen Seite der Medaille hunderttausende tote indigene Einwohner sowie tausende afrikanische Sklaven, welche in den Minen auf 5000 Meter ü/M ihr Leben ließen. In genau dieser Stadt hat Contexto mit Niños de la Tierra Ende 2015 ein neues Projekt begonnen, nach der oben beschriebenen Methodologie und Strategie.

Das Departement Potosi hat in Bolivien die höchste Armutsrate (66,7 %) und hier besteht auch die grösste Diskrepanz des IDH (Index der humanen Entwicklung), welcher sich auf den Zugang zur Gesundheitsversorgung, Erziehung und zu oekonomischen Möglichkeiten bezieht. Das Projekt befindet sich in Alto Potosi (auf fast 4800 Meter ü/M), wo etwa 450 Familien wohnen, mit durchschnittlich 3 bis 5 Kindern. Die meisten Leute sind zugewandert, aus den sehr armen Gegenden nördlich von Potosi. Nachdem Contexto ein Diagnóstico in dieser Zone gemacht hat, um das Projekt zu planen und die Situation zu analysieren, kam heraus, dass 87 % der Leute aus wirtschaftlichen Gründen zugewandert sind. Auf Arbeitssuche haben sie ihre ländlichen Basisgemeinden verlassen, wo sie hauptsächlich ärmliche Bauern waren, mit nicht genug Ertrag zum Eigenbedarf. In diesen ländlichen Gegenden sind die klimatischen Verhältnisse extrem, die Basisgesundheitsversorgung nicht vorhanden, die Schulen total vernachlässigt und die oekonomische Situation katastrophal. In der Vorstadt Alto Potosi sind diese Zuwanderer meist auf Gelegenheitsjobs angewiesen, sind Maurer, Kleinbauern oder im informellen Sektor tätig, wie auch die Frauen, welche oft die Hauptlast am Einkommen tragen. Auch arbeiten diese in anderen Haushalten, zu absoluten Hungerlöhnen. Die schlechte Ernährung der Kinder ist hier an der Tagesordnung. Im Departement Potosi sollen über 40.000 Kinder unter 5 Jahren unterernährt sein.

Aus diesen Gesichtspunkten heraus arbeitet Contexto jetzt in Alto Potosi, wo die integral-humanen Entwicklungsmöglichkeiten sehr gering sind, sowohl für die Frauen, Kinder und Jugendlichen. All diesen Menschen wird das Projekt eine grosse Hilfe sein durch eine integrale Entwicklung im edukativen, schulischen, gesundheitlichen und technischproduktiven Bereich. Nach der bei Contexto bewährten Methodologie werden die Kinder besser ernährt und besser schulisch begleitet, ihre Gesundheit überwacht. Die Frauen erlernen ihre Rechte, werden zu selbständigen Menschen erzogen, können ihre handwerklichen Fähigkeiten erlernen und ausbauen, Frauenorganisationen und Werkstätten gründen, die ganze Basisgemeinde mitreißen beim Einfordern (bei öffentlichen Stellen) verschiedener Grundrechte, gesellschaftspolitisch mitmischen im plurinationalen Staate Bolivien. Außerdem beinhaltet das Projekt eine kleine ökologische Komponente mit dem Anlegen von Gemüsebeeten und Treibhäusern im Stadtgebiet und dem Erlernen biologischdynamischer Techniken.

Contexto sieht also seine Arbeit, in einem globalen Kontext, auf vier Pfeilern ruhend : Gesundheit, Bildung, politischpastorale Ausbildung und Stärkung der Basisgemeinden. Für unsere Partner-NRO ist «die soziale Problematik immer eine multikausale Einheit».

Uebersetzung und Zusammenfassung durch Jean-Paul Hammerel

(nach einem Originaltext von Teresa Subieta Serrano, Contexto)
Fotos: CONTEXTO

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Unser Folgeprogramm Tirani (2)

„BUEN VIVIR en la COMUNIDAD DE TIRANI“

Gut leben in der Gemeinde Tirani

Schon im Titel ist die Zielsetzung dieses neuen Projektes formuliert: Gut leben, ein Recht das eigentlich jedem zustehen sollte. Das Konzept des «Buen Vivir» wurde 2009 in die bolivianische Verfassung aufgenommen und Niños de la Tierra wollte sich dieser nationalen Zielsetzung in Tirani, einer kleinen Randgemeinde von Cochabamba, anschließen. «Buen vivir en la comunidad de Tirani» ist das 5-jährige Folgeprojekt (2014-2018) von Ch’askalla (Sternchen, 2010 – 2013), der Errichtung eines Kindergartens mit Ausbildung von Erzieherinnen und einer intensiven Elternarbeit. Mit diesem Kindergarten hat Niños de la Tierra sozusagen die Ausgangsbasis der Entwicklungsarbeit in Tirani gelegt. Vor Ort ist die Fundación Cristo Vive Bolivia, unter der Präsidentschaft von Schwester Karoline, ein tatkräftiger und verlässlicher Partner.

Bild1Die diagnostische Forschung und die praktische Arbeit mit der Gemeinde ab 2007 haben es erlaubt, die schwerwiegenden Probleme der Gemeinde genauer zu verstehen. Diese sind bei den Menschen über 25 Jahren (Elterngeneration) bereits tief verwurzelt und beeinflussen sehr stark die Möglichkeiten der Kinder und Jugendlichen, ihre Potenziale zu entwickeln und Chancen für ihr Leben wahrnehmen zu können.

Im Rahmen des Kindergarten Ch´askalla konnte erreicht werden, dass insgesamt 100 Mädchen und Jungen zwischen 7 Monaten und 5 Jahren nun mehr Aufmerksamkeit, Frühförderung, Erziehung und Schulvorbereitung, angemessene Ernährung und die Beobachtung ihres körperlichen und psychologischen Wohlergehens genießen. Die erhobenen Daten zeigen relevante Auswirkungen in der Nivellierung von Unterernährung und Entwicklungsverzögerungen, die anfangs diagnostiziert wurden.

Die Rückmeldungen der Lehrer der örtlichen Grundschule über die Kinder, die aus dem Kindergarten Ch´askalla in die Vorschule wechseln, sind inzwischen durchweg positiv. Sie bestätigen, dass diese Kinder sehr viel selbständiger sind als ihre Altersgenossen.
Mit Unterstützung staatlicher Gesundheitszentren konnte der Ernährungs- und Gesundheitsstatus vieler Kinder verbessert werden: Kontrollen des Ernährungsstatus, Ernährungszusätze, Parasitenbehandlungen und Impfungen. In Hinblick auf die Hygiene wird von den Erzieherinnen und Freiwilligen darauf hingearbeitet, dass die Kinder die Gewohnheit entwickeln, sich die Zähne zu putzen, die Hände vor dem Essen zu waschen, sich die Nase zu putzen, Müll im Abfalleimer zu entsorgen und bei Sauberkeit und Ordnung aktiv mitzuwirken. Häufig fehlt in den Familien jedoch die notwendige Unterstützung, um diese Gewohnheiten zuhause weiterzuführen.
Insbesondere durch die soziale Kontrolle der am Kindergarten teilnehmenden Eltern untereinander konnte ein positiver Effekt in rund 40% der Familien im Hinblick auf elterliches Verantwortungsbewusstsein und die Problematik des Alkoholismus erreicht werden. Es konnte auch das Bewusstsein für ein Familienleben geweckt werden, in dem die Verantwortung für die Kindererziehung von beiden Partnern gemeinsam übernommen wird. So überwanden z.B. einige Väter ihren machistischen Stolz und begannen, die Kinder selber zum Kindergarten zu bringen oder sie abzuholen. Es lässt sich auch eine aktivere Teilnahme einiger Väter an Elternabenden und Workshops beobachten. Dennoch ist der Weg noch weit.

10 BDie Familienplanung, die sexuelle und reproduktive Gesundheit, die als Paar wahrgenommen werden sollte, wird noch nicht als eine Form des sich gegenseitig Behütens verstanden, sondern als ein Recht der Männer, über die Zahl der Kinder und den Moment und die Umstände der Zeugung zu entscheiden. Viele Frauen akzeptieren den Wunsch ihrer Partner, acht oder mehr Kinder zu haben, weil sie Angst haben, verlassen zu werden. Dabei sind sie sich wohl bewusst, dass sie ihren Kindern keine angemessenen Lebensbedingungen werden bieten können und nehmen die Risiken in Kauf, denen sie durch die häufigen Geburten und die fehlende gynäkologische Betreuung ausgesetzt sind.

Wegen ihres niedrigen Bildungsniveaus haben viele Erwachsene wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Gleichzeitig haben sie kaum Möglichkeiten, Strategien zu entwickeln, die es ihnen erlauben, die ihnen zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen optimal zu nutzen: Ackerland und Bewässerung sowie das Netzwerk der Gemeinde.

Auf der Grundlage der Erfahrungen aller Beteiligten in der ersten Projektphase sind wir zu der Schlussfolgerung gekommen, dass eine noch stärkere Einbindung der Eltern und der Gemeinde notwendig sind, um die erwünschten Veränderungen in Tirani erreichen zu können.

Die Vorschläge für das neue Projekt sind in einem partizipativen Prozess entstanden. Besonders die Weiterentwicklung des Kindergartens wurde mit dem Team der Erzieher und den Eltern geplant. Viele Familien bekunden ihr Interesse an der Gründung einer Elternschule. Auch sind sie an Aktivitäten interessiert, welche ihnen ein regelmäßiges Einkommen auf der Basis von typischen Produkten der Zone ermöglichen z.B. Optimierung des Blumenanbaus.

Bild2Ziel des Projektes ist es, die Lebensqualität der Gemeinde Tirani zu verbessern, indem Chancen durch Gesundheitsförderung und Weiterbildung der Familien geschaffen werden.

Schwerpunkte der Arbeit sind:

1. Frühförderung der Kinder:
Vorrangig gilt es, die Qualität und menschliche Wärme der Arbeit im Kindergarten Ch´askalla beizubehalten und weiter zu verstärken, das Team zu festigen und zu erweitern, eine finanzielle Nachhaltigkeit der Arbeit auf lange Sicht zu erreichen und die Wirkungen des Vorhabens auf die Qualität der Erziehung in der örtlichen Vorschule auszudehnen.

2. Lebenslanges Lernen:
Dieser Arbeitsbereich will Mütter und Väter intensiver einbeziehen, um Veränderungen in der ganzen Gemeinde zu erzielen. Es soll Orientierung und Weiterbildung angeboten werden, die auf spezifische Interessen und Problematiken der Familien in Tirani eingehen z.B. Alphabetisierung, Suchtüberwindung, Rechte auf dem Arbeitsmarkt, Orientierung und Fortbildung sowie Initiativen, um das Einkommen der Familien zu verbessern.

3. Familien- und Gemeindegesundheit:
Die dritte Säule des Projekts sieht vor, das Potenzial der „Posta medica“, des Gesundheitszentrums von Tirani zu verbessern. Dies liegt seit ihrem Bau durch die Gemeindeverwaltung ziemlich brach. Hier soll eine nahe gelegene und den Bedürfnissen angepasste Gesundheitsversorgung erzielt werden, insbesondere Gesundheitsförderung, Prävention und Familienplanung.

Unser vorheriges Projekt war hauptsächlich auf das Wohlergehen der Kinder ausgerichtet. Die Familien, die Mütter und Väter waren nur indirekte Zielgruppen. Durch die Kinderbetreuung wurde den Frauen eine Erwerbsarbeit ermöglicht, wodurch die ganze Familie ihren Lebensstandard verbessern konnte. In Zukunft werden die Familien direkte Zielgruppe sein, insbesondere durch die Aktivierung der Gesundheitsstation, der Bildungsprozesse in der „Elternschule“ und durch die Förderung Einkommen schaffender Initiativen.

Bild3Das Projekt wird überwiegend von Menschen vorangebracht, die aus der Gemeinde Tirani stammen und dort verwurzelt sind, was die soziale Stabilität des Projektes sehr positiv beeinflusst. Die ausdauernde, zuverlässige Arbeit mit den Kindern und ihren Familien hat zu einem großen Vertrauensgewinn geführt, der sich unter anderem in der hohen Nachfrage nach Kindergartenplätzen widerspiegelt sowie in der zunehmenden Beteiligung von Müttern und Vätern an gemeinsamen Aktivitäten. Auch dies ist eine gute Voraus-setzung dafür, dass das Projekt langfristig tragfähig ist.

Das Projekt „BUEN VIVIR en la COMUNIDAD TIRANI“ zielt darauf ab, für eine neue Generation von heranwachsenden Kindern den Kreislauf der Vererbung von Armut zu unterbrechen. Dadurch werden auch für die nächsten Generationen veränderte Ausgangsbedingungen geschaffen.

Marco Hoffmann