



Im Rückblick auf das Jahr 2024 sind folgende herausragenden Geschehnisse in Bezug auf die Arbeit von Niños de la Tierra zu nennen:
[1] Der Begriff stammt von Michel Schaack und bedeutet, dass neue Mitglieder erst einmal ohne Stimmrecht im Vorstand zu einer gegenseitigen Schnupperphase eingeladen sind. Diese Phase kann, je nach Erfahrung im Bereich der Entwicklungshilfe, 1-2 Jahre dauern.
Sowohl positive Entwicklungen wie auch negative Ereignisse ließen dem Vorstand keine Zeit zum Daumendrehen. Hinzu kommen die Affären Caritas und OGBL mit ihren Konsequenzen. Wir sind besorgt und haben das Gefühl, dass Solidarität und Spendenbereitschaft zurückgehen könnten. Wir verzeichnen effektiv eine leichten Knick im Spendenaufkommen für das letzte Semester 2024 und gerade nach unserer Projektreise haben wir nochmal sehr nahe erlebt wie dringend die Armen in Lateinamerika Hilfe benötigen. Ein spürbarer Einbruch der Spenden wäre natürlich in jeder Hinsicht katastrophal. Sicher war der Caritasskandal ein großer Schock für alle Beteiligten und für die Spender. Die Aufklärung dieses Verbrechens ist bis heute sehr dürftig. Klar ist allerdings, dass sowohl Caritas als auch OGBL Opfer krimineller Handlungen geworden sind. Es gab und gibt keine Ursache die Organisationen als solche in Frage zu stellen. Bei der Bankenkrise von 2008 wurden auch keine Banken geschlossen und auch in anderen Ländern mit anderen Kontrollsystemen wird leider immer wieder von solchen Veruntreuungen berichtet. Die betroffenen Institutionen mit ihren oft jahrzehntelangen Verdiensten konnten allerdings bestehen bleiben. Sicherlich sollte das Luxemburger Kontrollsystem im Bereich von Kooperation und Sozialdiensten überdacht werden. Zeitaufwand, Energie und Kosten dieser Kontrollen riskieren allerdings in der aktuellen Großwetterlage Überhand zu nehmen. Wer soll das bezahlen? Einen Teil der Spenden dafür aufwenden zu müssen ist sehr unpopulär. Hier muss die Politik ein Gleichgewicht finden, da Entwicklungsprojekte natürlich auch nicht ohne Verwaltungskosten in einer funktionierenden Nichtregierungsorganisation (in Luxemburg und im Zielland) umgesetzt werden können.
Niños de la Tierra hat bisher die nachfolgenden Prinzipien beachtet um sich das Vertrauen der Spender zu sichern:
Ohne Vertrauen und Solidarität kann Niños de la Tierra nicht weiterarbeiten. Solidarität ist das Fundament einer funktionierenden Gesellschaft. Schütten Sie bitte nicht das Kind mit dem Bade aus und bleiben Sie uns, trotz Skandalen und Miesmacherei außerhalb unserer Arbeit, als Spender treu.
Wir wünschen frohe Feiertage und ein gesundes und glückliches neues Jahr.
Marco Hoffmann