Patenschaftsbericht für Niños de la Tierra a.s.b.l. Luxemburg

Viña del Mar, Chile, im Oktober 2016

 (Übersetzung aus dem Spanischen: Michaela Weyand)

Dieser Bericht umfasst die Aktivitäten und die Entwicklung der von Ihnen unterstützten Paten- kinder bzw. Jugendlichen im Zeitraum November 2015 bis Oktober 2016. In diesem Zeitraum erhielten 14 Kinder und Jugendliche durch Ihre Patenschaftsbeiträge die Möglichkeit, am Ausbildungsprogramm der EPA teilzunehmen, wobei es zwei Direktpatenschaften und 12

Projektpatenschaften gab.

I.- INFORMATIONEN ZUR PROJEKTENTWICKLUNG UND DEN GEFÖRDERTEN PATENSCHAFTEN

In diesem Jahr haben wir die Zusammenarbeit mit PraktikantInnen des Fachbereichs für soziale Arbeit   weitergeführt,   wodurch   die   fortlaufende   Betreuung   der   Kinder   und   Jugendlichen gewährleistet werden konnte. Die Unterstützung erfolgte insbesondere in den Bereichen der persönlichen Entwicklung, der Ausbildung und der Beziehungen innerhalb der Familie.

Wir konnten verschiedene  Problemlagen  aufarbeiten und Hilfsnetze mobilisieren.  z.B. wurde in Bezug auf die schulische Ausbildung nach Bedarf Beratung und Hilfe geleistet. In Koordination mit anderen Institutionen konnten Stipendien und staatliche Hilfsleistungen in Anspruch genommen werden  wie  z.B.  Fahrtkostenermäßigungen,  Erlass  von  Einschreibegebühren,  sowie  die Beantragung  von Bescheinigungen  und  Dokumenten.  Im  Bereich  der familiären  Unterstützung haben  wir  Monitoring  in  Bezug  auf  Gesundheitsuntersuchungen  geleistet  und  darauf hingearbeitet, dass die Familien die musikalische Ausbildung ihrer Kinder von zuhause aus unterstützen und fördern. Die Anbindung der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien an das Projekt konnte so gestärkt werden, wodurch eine gute Basis geschaffen wurde, um auf Veränderungen   und   Anforderungen   einzugehen,   welche   die   Entwicklung   der   Kinder   und Jugendlichen behindern oder erschweren. Die Sozialarbeiterin der EPA verfügt über eine freie Zeiteinteilung, um den SchülerInnen und ihren Familien nach Bedarf für Beratung und Orientierung zur Seite zu stehen.

Regelmäßig  werden  in jedem  Semester  Elterntreffen  durchgeführt.  Bei diesen  Treffen  geht es darum, die Eltern zu motivieren und sie darin zu begleiten, den Entwicklungsprozess ihrer Kinder bestmöglichst zu fördern. Es werden Themen behandelt, welche die musikalisch-künstlerische, soziale  und schulische  Entwicklung  der Kinder im Familienkontext  betreffen.  Die Familien,  mit denen wir arbeiten, sind überwiegend mit der Absicherung der finanziellen Grundversorgung beschäftigt. Daher ist es manchmal schwierig, ein Verständnis für die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zu entwickeln, die darüber hinausgehen. Wir verstehen aber, dass dies u.U. ein langwieriger Prozess ist.

Durch die Mitwirkung von PraktikantInnen der sozialen Arbeit konnten Hilfestellungen für die Familien unserer SchülerInnen erweitert werden, z.B. in Form von Einzelfallhilfen für Kinder und Jugendliche und ihrer Familien. In Situationen, in denen SchülerInnen vom Unterricht fernblieben, konnten diese den direkten Kontakt zur Familie halten, um eventuelle Probleme aufzudecken und anzugehen. Ebenso fand soziale Gruppenarbeit statt. Neben anderen Themen wurde dabei auch über die Bedeutung der Patenschaften gesprochen. Die Familien sind dankbar für diese Unterstützung.

Zur Begleitung des Entwicklungsprozesses  der geförderten SchülerInnen gehört die Auswertung und Abstimmung mit dem pädagogischen Bereich. Hierzu finden fortlaufend und nach Bedarf Besprechungen des sozialen Bereichs mit den Dozentinnen der künstlerischen Bereiche der EPA in Bezug auf die Situation der einzelnen SchülerInnen statt. Hierbei werden sowohl die Motivation und das Lernverhalten der SchülerInnen wie auch die sozioökonomische Situation der Familien besprochen, insbesondere wenn der oder diejenige SchülerIn einen Stipendienplatz innehat.

In diesem Jahr hat es viele Veranstaltungen gegeben, welche den Ausbildungsprozess der SchülerInnen betreffen und fördern. Im November 2015 wurde im Nationalkongress von Valparaíso ein multidisziplinäres  Musik-Theaterstück  über den Stadtteil Achupallas und die Entstehung des Projektes des EPA aufgeführt. Mit solchen Veranstaltungen wird ein Beitrag zur Integration unserer SchülerInnen  in  die  chilenische  Gesellschaft  geleistet.  Gleichzeitig  ist es eine  Möglichkeit,  die Arbeit der EPA landesweit bekannt zu machen.

Einen Teil der Anstrengungen der EPA bezog sich in diesem Jahr darauf, die Lehrpläne weiter zu aktualisieren sowie Kooperationen zu solchen Schulen im näheren Umfeld zu erweitern oder zu festigen, aus denen SchülerInnen zu uns in die EPA kommen, deren soziale Situation teilweise prekär ist. Zudem haben wir viele Projekte ausgearbeitet und beantragt, die zum Ziel haben, die Anzahl der Stipendien für SchülerInnen und Schüler in den diversen Sparten auszuweiten und die künstlerische Arbeit im Projekt im allgemeinen zu verbessern.

Es ist auch noch erwähnenswert, dass im gesamten Schuljahr 2015/2016 deutsche Freiwillige im

Projekt mitgewirkt haben, zwei von ihnen über das Programm „weltwärts“.

II.-     AKTIVITÄTEN,   BEI  DENEN  DIE  ÜBER   PATENSCHAFTEN   UNTERSTÜTZTEN   KINDER   UND JUGENDLICHE TEILGENOMMEN HABEN

Die SchülerInnen im Patenschaftsprogramm durchlaufen im Prinzip dasselbe Programm wie die anderen Kinder und Jugendlichen im Projekt. Zum Unterrichtsplan gehören – wie bekannt – der Einzelunterricht in einem Instrument, die Teilnahme an einem musikalischen Gruppenangebot (in einem Ensemble, Streichorchester oder im lateinamerikanischen Orchester) und ein Musiktheoriekurs. Dabei werden nicht nur die musikalischen, sondern auch die sozialen und kommunitären Interessen und Fähigkeiten gefördert. Gerade in einem oftmals problembelasteten Umfeld kann die musikalisch-künstlerische Betätigung einen Beitrag zur persönlichen Zufriedenheit und Bereicherung des familiären Miteinanders darstellen.

Im Zeitraum von Oktober 2015 bis Oktober 2016 haben wir unter Einbezug der aktiven Teilhabe der SchüerInnen und Familien diverse kulturelle Veranstaltungen durchgeführt, die u.a. darauf ausgerichtet  waren,  die  Beziehungen  zu anderen  sozialen  Einrichtungen  im Stadtteil  oder  auf

Gemeindeebene  zu stärken. Hierzu gehörten offene Veranstaltungen  auf dem Gelände der EPA sowie Aufführungen außerhalb des Projektes. Diese sind wichtig für die künstlerische Entwicklung und Lernmotivation unserer SchülerInnen. Zu den herausragenden Veranstaltungen im Berichtszeitraum gehören:

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