Keine Mehrheit für die Verlängerung der Amtsperiode
von Präsident Evo Morales
Die von Evo Morales angestrebte Verlängerung der Amtszeit von Präsident und Vizepräsident von zwei auf drei Wahlperioden ist gescheitert. Nachdem mehr als 99 Prozent der Stimmen ausgezählt sind, steht das offizielle Ergebnis des Referendums vom vergangenen Sonntag in Bolivien fest: 51,3 Prozent stimmten gegen die Verfassungsänderung, 48,69 Prozent dafür. In einigen Wahllokalen von Santa Cruz, La Paz und Beni muss am 6. März noch einmal gewählt werden, dann ist das Resultat definitiv. Dies teilte die Wahlbehörde (TSE) heute mit. Die Amtszeit von Präsident Evo Morales und seinem Vize Álvaro García Linera endet also im Januar 2020.
Im Oktober 2015 hatte es noch eine deutliche Mehrheit für das „SI“ gegeben. Diese schrumpfte jedoch merklich in den folgende Monaten. Eine letzte Umfrage ergaben ein Patt von je 40 Prozent Befürworter und Gegner und einen Anteil von 20 Prozent Unentschiedenen. Beide Lager versuchten Letztere mit massiven öffentlichen Demonstrationen für sich zu gewinnen.
Auch Präsident Morales reiste zuletzt tagelang durch das ganze Land zu großen Kundgebungen. Aber die Opposition hatte durch massive Medienkampagnen Evo Morales und seinen Vizepräsidenten García Linera stark diskreditieren können, idem sie besonders in der städtischen Mittelschicht die Angst vor zunehmender Korruption und Vetternwirtschaft schürte.
Das Resultat fiel denkbar kanpp aus. In den Regionen La Paz und Cochabamba stimmten ca. 55 % für das „JA“, im östlichen Tiefland um Santa Cruz und im südwestlichen Potosi jedoch 60 % für das „NEIN“.
Fotos: Portal amerika21