“Ändere die Welt, sie braucht es!”
(Bertolt Brecht)
Schon monatelang begleiten uns tagtäglich Bilder und Berichte über die Tragödien von Menschen, die unter unmöglichsten Bedingungen nach Europa flüchten und dabei oft ihr Leben verlieren. Die “Festung” Europa wird gestürmt und dies von Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Armut Schutz suchen.
Die Europäer stellt dieser Exodus vor erhebliche Probleme. Die mangelnde Solidarität vieler Staaten in dieser Frage strapaziert die ohnehin gestörte Eintracht in der EU.
Mit den Problemen der Flüchtlinge und deren vielschichtigen Ursachen hätte die Weltgemeinschaft sich schon viel früher befassen müssen. So wurden jahrzehntelang Diktaturen unterstützt und gefördert, dies alles aus geopolitischen, militärischen und wirtschaftlichen Gründen. Nicht zuletzt wurden riesige Profite mit dem Waffenhandel erzeugt. Dies alles ganz legal.
Die Armutsbekämpfung wurde nie zur obersten Priorität der Weltpolitik gemacht, obwohl Millionen Menschen in elenden Verhältnissen leben oder eher überleben. Der Nährboden des Elends fördert auch die Entwicklung extremistischer Tendenzen, deren Auswüchse unlängst in der französischen Hauptstadt zu den unvorstellbaren Anschlägen geführt haben.
Auf der COP21 in Paris suchen zurzeit Spezialisten vieler Länder nach konkreten Möglichkeiten, um den Klimaveränderungen entgegen zu wirken. Auch diese sind von Menschen verursacht und fordern ihre Opfer. So flüchten viele aus ihren Herkunftsländern, weil die Lebensbedingungen dort immer extremer werden. Denken wir nur an die Sahelzone.
Die Lösung kann langfristig nicht darin bestehen, dass alle Menschen in Not ihre Heimat verlassen und nach Europa oder sonstwohin flüchten.
Die Lösung besteht vielmehr in der Schaffung einer gerechteren Weltordnung, einer Welt in der Menschenrechte respektiert werden, Völker über sich selbst bestimmen und Solidarität praktiziert wird. Ohne das weltweite Engagement der Zivilgesellschaft wird dies nicht zu erreichen sein.
In der Hoffnung auf konkrete Schritte zur Erreichung dieser Ziele, wünsche ich Ihnen, im Namen aller Mitglieder des Verwaltungsrates von “Niños de la Tierra”, erholsame Feiertage und ein glückliches und zufriedenes Jahr 2016.
Claude Schweich
Präsident von Niños de la Tierra