Das Fest ist vorbei, was bleibt?

19. Mai! Wir haben gefeiert, mit mehr als 180 Freunden. Es bleibt zuerst einmal eine sehr schöne Erinnerung und das Gefühl anerkannt und unterstützt zu werden in dem, was wir tun. Alberto Caicedo und seine Frau Jeanne Schmartz haben den Abend mit gefühlvoller lateinamerikanischer Musik begleitet und den Auftakt gemacht mit dem Lied „Gracias a la Vida“ von Violeta Parra, das im Laufe der Zeit so etwas wie die Hymne der Nitis geworden ist. Mich persönlich hat das berührt. Es bleibt dann auch Dankbarkeit, nicht nur wegen des Liedes, sondern überhaupt für die Möglichkeit Entwicklungszusammenarbeit zu betreiben, in und mit einem Team von Freunden, Seelenverwandten.

Wir hatten versucht unsere Arbeit etwas auf den Prüfstand zu stellen, indem wir im Rundtischgespräch gefragt hatten: Was haben die 30 Jahre Entwicklungszusammenarbeit der Nitis gebracht? Die Kritikfähigkeit, mit der wir diese Frage angegangen sind, führt auch zur Erkenntnis, dass wir diese Frage nicht abschließend beantworten konnten. Eine erstaunliche Zahl war mir aber bis dato noch nicht bekannt. Schwester Karoline erwähnte, dass man sagen kann, dass die Hilfe von Niños de la Tierra in den 30 Jahren rund 400.000 Menschen in Chile erreicht hat. Bei aller Vorsicht mit Statistik wird diese Zahl doch – zumindest in meinem Kopf – bleiben.

Soziale Gerechtigkeit, als Leitwert der Nitis, wird auch bleiben, allerdings erweitert durch das richtig verstandene Konzept der nachhaltigen Entwicklung. Unsere Entwicklungszusammenarbeit kann nur nachhaltig sein, wenn sie gleichzeitig versucht, soziale Gerechtigkeit herzustellen.

In diesem Sinne: Wir bleiben … am Ball.

Marco HOFFMANN Präsident von Niños de la Tierra