NEUES PROJEKT IN BOLIVIEN

Verbesserung des Bildungsangebotes für Jugendliche und gemeinschaftliche und produktive Ausbildung in TUSCAPUJIO / SACABA

Amélioration de l’offre éducative pour les jeunes et formation communautaire et productive à TUSCAPUJIO / SACABA

Seit 18 Jahren führt Niños de la Tierra asbl. Entwicklungsprojekte mit der bolivianischen NGO ANAWIN in der Region von Cochabamba durch. Diese Projekte haben 2 Schwerpunktthemen: Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion und Ernährungssicherung auf der einen Seite sowie „integrale“ sozialpädagogische Arbeit mit formalen Schulen und Gemeinden auf der anderen Seite.

Die 4 bereits mit ANAWIN durchgeführten Bildungsprojekte, alle in der Gemeinde Sacaba (teils im Tal auf 2500 Meter über dem Meeresspiegel und teils im Hochland auf 4000 Metern), hatten großen Erfolg, sowohl in Bezug auf die Leistung der angestrebten Ziele und der externen Evaluierung, wie auch im Hinblick auf die tatsächlichen Auswirkungen, wie sie von den Gemeinschaften wahrgenommen wurden. Die positive Reaktion auf die Ergebnisse seitens der Gemeinden und der lokalen Verantwortlichen von Sacaba war sehr groß. ANAWIN erhielt zahlreiche Anträge auf Unterstützung, welche auf Nahhaltigkeitspotential untersucht werden mussten um die Gemeinden zu identifizieren, die für eine Intervention in Frage kamen. Wir verweisen hier auf unseren Artikel in INFO 4-2017 (Korihuma-Projekt), der sich bereits mit demselben Ansatz befasste und die eingeschlagene Gesamtstrategie aufzeigte. weiterlesen

35 Jahre Entwicklungszusammenarbeit  (traduction en français ci-dessous)

Ja, auch dieses Jubiläum feiern wir! Zwar bescheiden, aber doch. Im Juli hat ein Barbecue stattgefunden, zu dem der Vorstand alle ehemaligen Freiwilligen eingeladen hatte. Einige waren gekommen und bei Sonnenschein, gutem Essen und Trinken haben wir uns ausgetauscht und einen schönen Nachmittag verbracht. Im Oktober werden wir eine Fotoausstellung im Cactus Bettemburg organisieren. Mit einem Glas Pisco in der Hand können Sie Menschen, Landschaften und die Projekte in unseren Zielländern kennenlernen. Zögern Sie nicht, uns auch Ihre Fragen zu stellen. Wir sind über die 2 Tage vor Ort am 14. und 15. Oktober. Das erweiterte Info, das Sie in Händen halten, gehört auch zu dem Aktivitätsprogramm der 35Jahr-Feierlichkeiten.

Vor 5 Jahren, an unserem 30. Geburtstag hatten wir gefragt, was von unserer Arbeit bleibt. Wer hätte zu diesem Zeitpunkt (2017) sich eine weltweite Pandemie, mit Lock Downs, auch in unseren Zielländern, vorstellen können? Wenn auch mit Verzögerungen konnten wir doch unsere Projekte weiterführen und haben versucht, speziell auf die Bedürfnisse unserer Partner und ihren Zielgruppen während der Pandemie einzugehen. Führt man sich die weltweiten Probleme und Krisen vor Augen, so ist unsere Arbeit, negativ betrachtet, vielleicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Positiv gesehen können wir allerdings konkrete Resultate vor Ort aufzeigen. Unser erstes „Projekt“, den Kindergarten Naciente in Santiago de Chile, gibt es immer noch und er hat sich dank unserer Arbeit auch im Laufe der Zeit vergrößert. Gerade die Entwicklungszusammenarbeit, die Kindern und Jugendlichen zu Gute kommt, ist von unschätzbarem Wert.

Prof. Manfred Spitzer, ärztlicher Direktor der psychiatrischen Universitätsklinik Ulm, sagt im Interview mit dem Titel „Wir können uns Armut nicht leisten.“: Armut in den ersten 1000 Lebenstagen, also in der Schwangerschaft bis zum zweiten Geburtstag, ist eine unglaubliche Verschwendung von menschlichen Ressourcen. Denn das Gehirn von Kindern, die schon im Mutterbauch unter Armut und Mangelernährung leiden, hat nachweisbar nur halb so viele Synapsen wie das von Kindern aus normalen Verhältnissen. Das kann auch nicht mehr kompensiert werden, die Unterfunktion des Gehirns ist dann lebenslang gesetzt und kostet uns weltweit Milliarden. Armut ist zu teuer, als dass wir sie uns leisten können. Das sagt jedenfalls die Neurowissenschaft.

Ich werte diese wissenschaftlich begründete Aussage als Ermutigung, weiter mit viel Einsatz Entwicklungszusammenarbeit zu betreiben. Spitzer unterstreicht auch: Wenn man einen Euro extra für Bildung ausgeben will, steckt man ihn am besten in den Kindergarten, dort erreicht man mit Abstand am meisten. Mit der geplanten Weiterführung unserer Arbeit in und um Tirani entstehen 2 weitere Kindergärten in der periurbanen Zone von Cochabamba (Taquiña Norte und OTB Tunari d.h. 1330 Familien). Das Projekt ist eingereicht und wir warten auf die Zusage des Ministeriums.

Niños de la Tierra arbeitet und feiert zugleich. Dies schließt sich nicht aus. Im Gegenteil, die Freude über die vielen gelungenen Projekte motiviert zum Weitermachen. Bleiben Sie bitte als Spender an unserer Seite. Ihr Geld wird vielen Kindern zu Gute kommen und ihre Entwicklungschancen beflügeln.


Danke!

Marco HOFFMANN

NIÑOS DE LA TIERRA – 35 ans de collaboration pour le développement

Oui, nous célébrons aussi cet anniversaire ! Modeste, oui. Un barbecue a eu lieu en juillet, auquel le conseil a invité tous les anciens bénévoles. Certains étaient venus et sous le soleil, bonne bouffe et boisson nous avons échangé des idées et passé une belle après-midi. En octobre nous organiserons une exposition photo au Cactus Bettembourg. Avec un verre de pisco à la main, vous pourrez découvrir les gens, les paysages et les projets de nos pays cibles. N’hésitez pas à nous poser également vos questions. Nous sommes sur place pour les 2 jours les 14 et 15 octobre. Les informations détaillées que vous détenez font également partie du programme d’activités de célébration des 35 ans.

Il y a 5 ans, le jour de nos 30 ans, nous nous demandions ce qu’il resterait de notre travail. À ce moment (2017), qui aurait pu imaginer une pandémie mondiale avec des confinements, y compris dans nos pays cibles? Bien qu’avec du retard, nous avons pu poursuivre nos projets et avons essayé de répondre spécifiquement aux besoins de nos partenaires et de leurs groupes cibles pendant la pandémie. Si vous regardez les problèmes et les crises mondiales, notre travail, vu négativement, n’est peut-être qu’une goutte dans l’océan. Du côté positif, cependant, nous pouvons montrer des résultats concrets sur place. Notre premier „projet“, le jardin d’enfants Naciente à Santiago du Chili, est toujours là et grâce à notre travail, il a également grandi au fil du temps. La coopération au développement, qui profite aux enfants et aux jeunes, est d’une valeur inestimable.

Le professeur Manfred Spitzer, directeur médical de la clinique psychiatrique universitaire d’Ulm, déclare dans une interview intitulée « Nous ne pouvons pas nous permettre la pauvreté. Parce qu’il a été démontré que le cerveau des enfants qui souffrent de pauvreté et de malnutrition dans l’utérus n’a que la moitié du nombre de synapses que celui des enfants de circonstances normales. Cela non plus ne peut plus être compensé, le sous-fonctionnement du cerveau est alors figé à vie et nous coûte des milliards dans le monde. La pauvreté est trop chère pour nous. C’est du moins ce que disent les neurosciences.

Je considère cette déclaration scientifiquement fondée comme un encouragement à continuer à travailler dur sur la coopération au développement. Spitzer souligne également que si vous voulez dépenser un euro supplémentaire pour l’éducation, il est préférable de le mettre à la maternelle, c’est là que vous pouvez obtenir le plus de progrès. Avec la poursuite prévue de nos travaux à Tirani et les communautés avoisinantes, 2 jardins d’enfants supplémentaires sont en cours de construction dans la zone périurbaine de Cochabamba (Taquiña Norte et OTB Tunari, soit 1330 familles concernées). Le projet a été soumis et nous attendons l’approbation du ministère.

Niños de la Tierra travaille et célèbre en même temps. Ce n’est pas mutuellement exclusif. Au contraire, la joie des nombreux projets réussis nous motive à continuer. Veuillez rester avec nous en tant que donateur. Votre argent profitera à de nombreux enfants et augmentera leurs possibilités de développement.


Merci!

Marco HOFFMAN

NEUE CHILENISCHE VERFASSUNG MIT GROβER MEHRHEIT ABGEWIESEN

Die Umfragen behielten Recht. 62 Prozent der Stimmen, die am Sonntag, dem 4. September 2022 in den Wahllokalen Chiles abgegeben wurden, waren gegen die neue Verfassung. Diese war von 154 vom Volk freigewählten Vertretern geschrieben worden. Sie sollte endlich Schluss machen mit den Gesetzen aus der Zeit von Diktator Pinochet (1973-1999). Heben wir hervor, dass seit dessen Herrschaft Grundrechte wie Bildung, Gesundheit, Rente, Zugang zu sauberem Wasser in privater Hand liegen. Auch haben die indigenen Gemeinschaften wie etwa die von Niños de la Tierra unterstützten Mapuche kein Selbstbestimmungsrecht.

Unsere chilenischen Freunde, die seit gut 40 Jahren für die Menschen der Armenviertel Sorge tragen, sind entsetzt über das Wahlresultat. «Es hat sich in den vergangenen Monaten wieder gezeigt, welche Macht das Kapital hat, um millionenschwer Kontrapropaganda gegen die Verfassung zu finanzieren », schreibt unsere Freundin Karoline Mayer, treibende Kraft der Fundación Cristo Vive, des größten Sozialwerkes Chiles.

Gabriel Boric, der neue Präsident, seit März 2022 im Amt, hat eine empfindliche Niederlage einstecken müssen. Doch aufgeben will der 36 jährige, neue linke Hoffnungsträger und frühere Studentenleader nicht. Deshalb hat er sein Kabinett umstrukturiert und umstrittene Politiker durch moderatere ersetzt. Er möchte sein schmales Land am Ende Südamerikas vom Neoliberalismus hin zu einem sozialen Rechtsstaat führen, Er wird versuchen, einen neuen Verfassungsprozess anzustoßen mit gemäßigteren Gesetzen. Damit diesmal seine Politik einen starken Rückhalt im Volk findet.

Michel Schaack

Einweihung unserer Banderole auf dem Fußballfeld des Sporting Club Bettembourg

Am 19. Juni dieses Jahres war eine Delegation von Niños de la Tierra eingeladen, am Fußballländerspiel der Frauen, Kapverden gegen Luxemburg, das auf dem Fußballfeld der Gemeinde Bettemburg ausgetragen wurde, teilzunehmen. Anlass dazu war aber nicht das Spiel selbst, ein Freundschaftsspiel, das Luxemburg mit 2:1 gewann,sondern die offizielle Einweihung von 4 Werbebannnern vor der Zuschauertribüne für die 4 gemeinnützigen Wohltätigkeitsorganisationen aus der Gemeinde Bettemburg, darunter auch Niños de la Tierra.Wir möchten betonen, dass diese Initiative vom Präsidenten des Sporting Club, Patrick Hutmacher, ausging und dass sein Verein sämtliche Kosten übernahm. Einen herzlichen Dank für diese gelungene Werbung für unsere Organisation!


Bemerkenswert war auch, dass sich unsere Vertreter das Spiel aus der VIP-Lounge anschauen konnten und dabei mit feinen Köstlichkeiten verwöhnt wurden.
Wir waren begeistert…
Hervorheben möchten wir auch die noble Geste der Fußballfedera­tion, die den vier Bettemburger ONGs den Erlös des Länderspiels versprach. Wir bedanken uns herzlich!

Schwester Karoline Mayer zu Besuch in Luxemburg

Bei ihrem diesjährigen Besuch in Luxemburg vom 13. bis 15. Juni 2022 war Schwester Karoline von Rosario Soto Reguerin, Vorstandsmitglied von Cristo Vive Bolivia, begleitet. Wie üblich standen Treffen mit ihren Hilfsorganisationen Andamos, Guiden a Scouten fir Eng Welt, Beetebuerg hëlleft und Niños de la Tierra auf ihrem Programm. Ausserdem hatte der Bürgermeister von Bettemburg Karoline zusammen mit Vertretern des Gemeinderates und Beetebuerg hëlleft zu einem fairen Frühstück eingeladen. Die Einladung zu einem ähnlichen Gespräch bei Kaffee und Croissants kam tags darauf vom Bürgermeister der Gemeinde Roeser.

Wir hatten alle Freunde und Unterstützer von Niños de la Tierra zu einem Treffen mit Schwester Karoline am Dienstag, den 14. Juni 2022 im Bettemburger Weltladen eingeladen. In entspannter, ungezwungener Atmosphäre berichtete Schwester Karoline über die rezente sozio-politische Entwicklung in Chile und Bolivien sowie die Situation in den Diensten der Fundación Cristo Vive. Anschließend konnten alle bei einem Glas chilenischen Rotwein und Häppchen sich persönlich mit Schwester Karoline austauschen. Gut 40 Sympathisanten waren unserer Einladung gefolgt. Es war ein gelungener Abend.

Während der Arbeitssitzung mit Niños de la Tierra am folgenden Tag berichtete Karoline über die allgemeine Lage der Fundación Cristo Vive in Bolivien, Chile und Peru. Auch wurden noch Detailfragen zu unserem neuesten Projekt in Tirani/ Cochabamba erörtert. Dieses Projekt, welches neben Tirani auch die Nachbargemeinden Chica Taquiña und Andrada mit einbezieht und in Punkto Selbstbeteiligung dieser Gemeinden neue Maßstäbe setzt, wird vom Luxemburger Ministerium

COMPTE RENDU de la 35e ASSEMBLÉE GÉNÉRALE DE NIÑOS DE LA TIERRA a.s.b.l.

1. ALLOCUTION DU PRÉSIDENT
Monsieur Marco Hoffmann souhaite la bienvenue aux sympathisants de l’ONG parmi lesquels Monsieur Jean-Marie Jans, échevin; Monsieur Patrick Hutmacher, conseiller ; Monsieur Michel Waringo, conseiller, les ex-volontaires de notre ONG Toni Schweich et Salomé Heindrichs ; Diane Catani, ex-volontaire et présidente du projet « Teatrobus » au Chili; nos réviseuses de caisse ; ainsi que notre président honoraire Michel Schaack et sa femme Fernande.
Excusés : M. Laurent Zeimet, bourgmestre ; Mme Josée Lorsché, 1ère échevine ; M. Gusty Graas, échevin ; M. Roby Biwer, conseiller ; M. Guy Frantzen, conseiller ; M. Fernand Huberty et M. Guy Urbany de l’ONG « Beetebuerg hëlleft » ; Mme Maggy Menné, présidente de l’ONG « Aide au Vietnam » ; Mme Claire Zimmer, collaboratrice permanente ; Mme Patricia Garcia, collaboratrice indépendante ; Alissa Frantz et David Hoffmann, ex-volontaires ;

Dans son discours, le président explique que les 35 ans de l’ONG « Niños de la Tierra » en 2022 valent bien l‘une ou l‘autre manifestation d‘anniversaire, entre autres avec un stand et une exposition de photos prévus au Supermarché Cactus Bettembourg les 14 et 15 octobre, ainsi qu‘avec la publication d’un INFO plus complet pour parler encore plus précisément de notre travail.
Monsieur Hoffmann continue que ces dernières années, on a beaucoup parlé chez nous de solidarité et de justice sociale. Ces valeurs restent bien sûr très importantes pour nous en tant que ONG, mais en ce qui concerne notre travail et notre engagement, il faut y ajouter le thème du développement durable, et plus précisément du développement humain. Un exemple de ce développement humain est le projet Tirani en Bolivie. Lors de la visite du projet en décembre, on a de nouveau constaté la motivation du travail et de l‘entraide entre les communautés. A Tirani, l’ONG « Niños de la Tierra » a commencé son projet par un jardin d‘enfants et il est clair qu‘avec une bonne nourriture et l‘“education con amor“ (l’éducation avec amour : la devise de notre jardin d‘enfants et aussi celle de Sœur Karoline) contribuent beaucoup à un bon développement des enfants. Le jardin d‘enfants, avec la formation des femmes et la „escuela de padres“ (école des parents), représente encore autre chose : la confiance. Sans confiance, pas de développement ! Le jardin d‘enfants a créé une confiance entre les enfants et leurs éducatrices/éducateurs, entre les parents et les professionnels de la FCVB, mais aussi entre Tirani et notre ONG « Niños de la Tierra », ce qui inclut le voyage de projet tous les deux ans pour poser des questions, s‘intéresser, être à l‘écoute de tous les problèmes et travailler à des solutions.
Weiterlesen

From the Pinochet dictatorship to the 2019 Estallido Social:

How neoliberal reengineering has incapacitated the Chilean state as multidimensional public service provider


Final Paper
MINT025 – State-building and War-Making in the Developing World
David Hoffmann
M.A in Development Studies (MDEV)
December 2021, The Graduate Institute Geneva
Word count: 3899


page 2
The Estallido Social
On October 18, 2019, Chile awoke – #ChileDespertó. Damaged public infrastructure including 118 metro stations and clashes with the armed police and military marked the violent peak of a series of protests that had started in Santiago de Chile at the beginning of the month (Selman, 2021). Reacting to a public transport fare rise on October 6, students were first to start protesting and ultimately evading payment in metro stations, causing disturbances in those. Met by police violence and repression, the protests escalated and took to the streets on October 18 with all generations becoming involved in what is considered Chile’s wake up to the failed “promise of democracy and a dignified life […] [caused by] the forced deepening of neoliberalism and its violent malaises” (Arias-Loyola, 2021). The protests, named Estallido Social (literally translated as social outburst), were now directed against the elite-ruled government and the neoliberal system promoted by them, which had eroded and crumbled the pillars on which Chileans were trying to build their lives. This became even clearer on October 25, when more than 1 million Chileans came out to peacefully protest in Santiago alone, constituting the largest protest since the end of the Pinochet dictatorship (Caroca Soto et al., 2020). The grim record of at least 26 fatalities, 1,938 victims of firearm induced injuries, and 134 cases of alleged torture, points at a level of violence that was thought to be unimaginable in the region’s most stable and prosperous country (Amnesty International, 2020, OHCHR, 2019, Milanovic, 2019). Chile had been considered for long the “poster child for international organisations”, especially by following internationally encouraged liberalisation and macroeconomic reforms and by becoming the first South American member of the OECD (Ferreira & Schoch, 2020). By referring to the “core functions of the state”, this paper discusses how the 2019 Estallido Social could be viewed as the consequence Weiterlesen

Notre visite des projets en Bolivie

un aperçu personnel sur ce voyage

par Julie Kipgen

En décembre 2021, je suis partie avec Jean-Paul (trésorier et chef de projets) et Marco (président) à Cochabamba en Bolivie. Je vais vous raconter mes impressions plus personnelles, afin que vous puissiez comprendre un peu mieux à quoi ressemble la vie quotidienne à Cochabamba et aux alentours.

Le trajet : 4 vols différents, 25 heures de voyage, 25 heures de port du masque et 6 heures de décalage horaire. L’arrivée est à 7 heures du matin et trop tôt pour entrer dans notre chambre d’hôtel pour dormir un petit peu.

C’est pourquoi une délégation de la Fundación Cristo Vive Bolivia nous accueille à l’aéroport et nous emmène avec leur Pick-up prendre un très bon petit-déjeuner dans leur bureau : melon, toast, confiture, omelette, infusion de coca, café et une sorte de polenta (très) sucrée.

C’est le moment de se refamiliariser avec la langue espagnole, la hauteur (2500 mètres d’altitude) et le climat (été en Amérique du Sud). Je parle de « refamiliariser », car j’ai passé 11 mois à Cochabamba en 2012, dans le cadre du Service Volontaire de Coopération (SNJ).

L’après-midi de notre arrivée, nous avons rendez-vous avec Martine Greischer de la Fundación Kallpa (projet « Trabajo digno ») et Ben Toussaint de l’ONG OGBL qui est de visite pour une mise au point sur la continuation du projet. Ils souhaitent coopérer encore plus avec le gouvernement et les services locaux afin que la sécurité sociale soit une évidence pour chacun. En nous promenant dans les rues pour rentrer à l’hôtel, nous comprenons la motivation et le besoin d’aider de l’équipe du projet « Trabajo digno ».
Veuillez trouver un petit article sur le projet « Trabajo digno » dans l’info 4/2020

Même si je connais la Bolivie, ses traditions et les conditions de vie, je ressens une deuxième fois le « choc culturel » : tant de câbles d’électricité que l’on ne voit presque plus le ciel ; des femmes avec leurs enfants qui essaient à tout prix, jusque tard dans la journée, à vendre des bonbons, des biscuits ou des mouchoirs ; les écoles sont fermées depuis mars 2020 (jusqu’en décembre 2021), des cours via internet ont eu lieu pour ceux qui ont des smartphones, une bonne connexion internet et assez d’argent pour l’abonnement (donc uniquement pour les élèves de familles aisées) ; je ne vois pas de poussettes, les bébés sont portés et ceci en majorité par les mamans ; je vois de très jeunes mamans et beaucoup d’enfants seuls dans les rues ; et ce qui me fait le plus mal au cœur ce sont les femmes qui dorment dans la rue avec leurs très jeunes enfants derrière leurs quelques légumes qu’elles espèrent vendre.

Le deuxième jour, Marco, Jean-Paul et moi montons en Pick-Up avec deux responsables de l’organisation « Anawin » à Chapisirca qui se trouve à environ 3800 mètres d’altitude. Un paysage très beau, des troupeaux d’alpacas et de vaches et quelques petites maisons. Au centre de Chapisirca se trouve l’école primaire et secondaire, un internat et des petites maisons pour les professeurs (car le trajet jusqu’à Cochabamba dure 3 heures).

Les habitants de la communauté nous montrent comment leur bétail (vaches et moutons) ont pris du poids, ils présentent avec fierté leurs jolis produits d’artisanat de laine (moutons), ils nous font une démonstration de leurs nouvelles machines qui facilitent la production de bonne nourriture pour les vaches et ils nous donnent à goûter de leur fromage et de leurs pommes de terre.

L’après-midi, nous sommes invités à rencontrer les élèves de l’école de Chapisirca. A l’école les enfants et leurs familles sont tous là (même s’il n’y a toujours pas de cours en présentiel) pour nous présenter quelques danses traditionnelles. Bien sûr que nous (devons) danser avec eux, même si nous n’avons presque pas de souffle à cause de l’altitude et des masques.

Pour terminer, nous inaugurons la station de radio qui permet la continuation des cours de l’école et des ateliers sur l’agriculture. Je suis contente de voir que le projet fut un succès grâce à la motivation des habitants, le professionnalisme de Anawin et les donations du Luxembourg.

Pour plus d’informations sur le projet : https://www.niti.lu/nos-projets/en-bolivie/montecillo-chapisirca/ et dans l’info 4/2021 et 2/2020

Le troisième jour, Anawin nous emmène visiter une nouvelle communauté dans laquelle ils ont fait un diagnostic pour analyser la demande, la disposition et les besoins des habitants et de leurs dirigeants. C’est impressionnant de voir comment vivent les familles. Ils ont un petit terrain avec des petites maisonnettes, dans lesquelles vit toute la famille : les grands-parents, les oncles et les tantes, les cousins, … Ils ont beaucoup de peine à subvenir financièrement aux besoins de leurs enfants afin de leur permettre une scolarisation jusqu’en classe terminale.

L’après-midi, nous visitons le projet « Korihuma », une école primaire et secondaire, avec des cours et méthodes alternatives, des ateliers pour les parents et des cours axés sur l’agriculture, la gastronomie, la mécanique, etc. Nous constatons le succès du projet clôturé pour nous en 2020 et nous remarquons la fierté, la joie et la motivation des élèves et des professeurs. Pour plus d’informations sur le projet : https://www.niti.lu/nos-projets/en-bolivie/korihuma/ et dans l’info 4/2021

Nous passons les deux prochains jours avec l’organisation « Fundación Cristo Vive » dans les communautés de Tirani, Andrada et Taquiña Chico. J’ai fait mon volontariat dans les services de la Fundación à Tirani et je remarque une belle évolution de l’équipe. Les femmes sont devenues plus confiantes et plus extroverties. Je suis heureuse de voir comment elles ont gagné en expérience professionnelle, et certaines qui ont été formées «éducatrice» par le projet, sont celles qui maintenant forment elles-mêmes les nouvelles éducatrices. Les femmes sont vraiment heureuses de pouvoir travailler et d’être financièrement autonomes.

Nous visitons les nouveaux centres infantiles, les potagers communautaires et nous rendons visite à quelques familles qui ont reçu un réservoir d’eau. Plus tard, les femmes qui ont obtenu un réservoir ou des semences, nous présentent leurs plus beaux légumes et fleurs. Après leur présentation, elles commencent à faire du commerce entre elles.
Pour plus d’informations sur le projet : https://www.niti.lu/nos-projets/en-bolivie/tirani-3-2/ et dans l’info 3/2019

Après une semaine très intensive, il est l’heure pour moi de retourner au Luxembourg chez ma famille et au travail : 4 vols, 25 heures de trajet et de masque et 6 heures de décalage horaire. Jean-Paul et Marco continuent leur voyage à Potosí pour visiter le nouveau projet avec l’organisation de Contexto.

Encore quelques observations qui m’ont touchée :

  • Lorsqu’on te sert à boire, le verre est toujours bien rempli, même si ce n’est que pour goûter;
  • Quand tu es invité à manger, tu reçois toujours plus que tu ne peux manger ;
  • Tout le monde porte du désinfectant autour du cou et en entrant dans un bâtiment, le paillasson est imprégné de désinfectant et une personne te désinfecte les mains ; le masque est obligatoire à l’extérieur ;
  • Quand il pleut un peu plus, beaucoup de rues sont bloquées, car le système de canalisation n’arrive pas à évacuer une masse plus importante d’eau ;
  • Le papier toilette est jeté dans la poubelle, car la canalisation se boucherait trop vite ;
  • Sur la télé bolivienne, on ne voit que des animatrices très minces avec une belle poitrine et des cheveux blonds ;
  • Dans les zones rurales, les femmes se regroupent naturellement entre femmes et les hommes entre hommes ;
  • Je ne vois pas de couple homosexuel, mais beaucoup de mamans mineures.

Julie Kipgen