Zum Tod von Schwester Edith

csm_edith_petersen_6eda3f7c51Am 14. August 2016 ist Schwester Edith Petersen, gebürtig aus Schwalbach bei Frankfurt in Cochabamba verstorben. Die 83-Jährige hat 20 Jahre in dieser bolivianischen Großstadt gelebt und gewirkt. Mitte der 1990er Jahre begann sie nämlich daselbst ihren Einsatz im Dienst an den Armen, zusammen mit Dr Annemarie Hofer. Außergewöhnlich ihr Einsatz für Häftlinge in den verschiedenen Gefängnissen von Cochabamba! Auch ich hatte die Gelegenheit, mit einer Delegation unserer NGO „Chiles Kinder“ eine der Haftanstalten zu besuchen, die sie betreute. Dabei stellte sie uns verschiedene ihrer Schützlinge vor, die in ihr allein noch eine Vertrauensperson hatten. Wie aufopferungs- und liebevoll sie mit diesen Menschen umging! Dies vergisst man nicht so schnell. Edith betreute ebenfalls Behinderte und sorgte sich um die ambulante medizinische Behandlung von Bedürftigen und von Yuracare-Indianern im benachbarten Urwald. Sie förderte die Kultur der Indianer, ihre Musik und ihre Kunst. Dass in dieser meist stillen Frau so viel Kraft steckte, konnten wir nicht ahnen, als sie das ein oder andere Mal mit uns in Bettemburg feierte. Sie war von Anfang an Mitglied der Fundación Cristo Vive Bolivia, gründete aber auch in den Jahren 2007/2008 in Cochabamba ihre eigene Organisation.

Obwohl gesundheitlich angeschlagen schonte Edith sich nicht, wenn es um den Menschen in Not ging. So geht sie in die Geschichte ein. So bleibt sie mir in Erinnerung.

Michel Schaack